Meyer, Conrad Ferdinand: Gedichte. Leipzig, 1882.Alles war ein Spiel. In diesen Liedern suche du Nach keinem ernsten Ziel! Ein wenig Schmerz, ein wenig Lust Und Alles war ein Spiel. Besonders forsche nicht danach, Welch Antlitz mir gefiel, Wohl leuchten Augen viele drin, Doch Alles war ein Spiel. Und ob verstohlen auf ein Blatt Auch eine Thräne fiel, Getrocknet ist die Thräne längst Und Alles war ein Spiel. Alles war ein Spiel. In dieſen Liedern ſuche du Nach keinem ernſten Ziel! Ein wenig Schmerz, ein wenig Luſt Und Alles war ein Spiel. Beſonders forſche nicht danach, Welch Antlitz mir gefiel, Wohl leuchten Augen viele drin, Doch Alles war ein Spiel. Und ob verſtohlen auf ein Blatt Auch eine Thräne fiel, Getrocknet iſt die Thräne längſt Und Alles war ein Spiel. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0163" n="[149]"/> <div n="2"> <head>Alles war ein Spiel.<lb/></head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>In dieſen Liedern ſuche du</l><lb/> <l>Nach keinem ernſten Ziel!</l><lb/> <l>Ein wenig Schmerz, ein wenig Luſt</l><lb/> <l>Und Alles war ein Spiel.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Beſonders forſche nicht danach,</l><lb/> <l>Welch Antlitz mir gefiel,</l><lb/> <l>Wohl leuchten Augen viele drin,</l><lb/> <l>Doch Alles war ein Spiel.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Und ob verſtohlen auf ein Blatt</l><lb/> <l>Auch eine Thräne fiel,</l><lb/> <l>Getrocknet iſt die Thräne längſt</l><lb/> <l>Und Alles war ein Spiel.</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[149]/0163]
Alles war ein Spiel.
In dieſen Liedern ſuche du
Nach keinem ernſten Ziel!
Ein wenig Schmerz, ein wenig Luſt
Und Alles war ein Spiel.
Beſonders forſche nicht danach,
Welch Antlitz mir gefiel,
Wohl leuchten Augen viele drin,
Doch Alles war ein Spiel.
Und ob verſtohlen auf ein Blatt
Auch eine Thräne fiel,
Getrocknet iſt die Thräne längſt
Und Alles war ein Spiel.
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