Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882.Elftes Capitel. Auf der See. Der Zorn, in welchen der Graf nach den Eröffnungen der Prinzessin gerathen war, legte sich nicht, sondern wuchs von Stunde zu Stunde, als sollten die wilden Ausbrüche den Jammer des zum Tode verwundeten Herzens übertäuben. Das Schicksal, ein Weib, das man bereits als das seinige angesehen, einem anderen Manne zuzuführen, war ausgesucht grausam und über die Maßen hart; aber wie sich auch Alles in der Seele des Grafen dagegen auflehnte, so war doch kein Entschlüpfen, kein Ausweichen möglich. Er konnte die Prinzessin nicht vom Schiffe jagen, sie nicht auf einer fremden Küste aussetzen oder nach Lissabon zurückführen, da blieb keine Wahl. Der Weg war ihm Elftes Capitel. Auf der See. Der Zorn, in welchen der Graf nach den Eröffnungen der Prinzessin gerathen war, legte sich nicht, sondern wuchs von Stunde zu Stunde, als sollten die wilden Ausbrüche den Jammer des zum Tode verwundeten Herzens übertäuben. Das Schicksal, ein Weib, das man bereits als das seinige angesehen, einem anderen Manne zuzuführen, war ausgesucht grausam und über die Maßen hart; aber wie sich auch Alles in der Seele des Grafen dagegen auflehnte, so war doch kein Entschlüpfen, kein Ausweichen möglich. Er konnte die Prinzessin nicht vom Schiffe jagen, sie nicht auf einer fremden Küste aussetzen oder nach Lissabon zurückführen, da blieb keine Wahl. Der Weg war ihm <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0103" n="95"/> <div n="2"> <head>Elftes Capitel.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <head><hi rendition="#g"><hi rendition="#b">Auf der See</hi></hi>.</head><lb/> <p>Der Zorn, in welchen der Graf nach den Eröffnungen der Prinzessin gerathen war, legte sich nicht, sondern wuchs von Stunde zu Stunde, als sollten die wilden Ausbrüche den Jammer des zum Tode verwundeten Herzens übertäuben.</p> <p>Das Schicksal, ein Weib, das man bereits als das seinige angesehen, einem anderen Manne zuzuführen, war ausgesucht grausam und über die Maßen hart; aber wie sich auch Alles in der Seele des Grafen dagegen auflehnte, so war doch kein Entschlüpfen, kein Ausweichen möglich. Er konnte die Prinzessin nicht vom Schiffe jagen, sie nicht auf einer fremden Küste aussetzen oder nach Lissabon zurückführen, da blieb keine Wahl. Der Weg war ihm </p> </div> </body> </text> </TEI> [95/0103]
Elftes Capitel.
Auf der See.
Der Zorn, in welchen der Graf nach den Eröffnungen der Prinzessin gerathen war, legte sich nicht, sondern wuchs von Stunde zu Stunde, als sollten die wilden Ausbrüche den Jammer des zum Tode verwundeten Herzens übertäuben.
Das Schicksal, ein Weib, das man bereits als das seinige angesehen, einem anderen Manne zuzuführen, war ausgesucht grausam und über die Maßen hart; aber wie sich auch Alles in der Seele des Grafen dagegen auflehnte, so war doch kein Entschlüpfen, kein Ausweichen möglich. Er konnte die Prinzessin nicht vom Schiffe jagen, sie nicht auf einer fremden Küste aussetzen oder nach Lissabon zurückführen, da blieb keine Wahl. Der Weg war ihm
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Zitationshilfe: | Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meissner_prinzessin_1882/103>, abgerufen am 16.07.2024. |