Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894.

Bild:
<< vorherige Seite

1853. Oktober. Depression der Baumwollindustrie. "Ueber-
produktion." (Rep. Fact., Oktober 1853, p. 15.)

1854. April. "Das Wollgeschäft, obwohl nicht flott, hat in
allen Fabriken volle Beschäftigung geliefert; ebenso die Baumwoll-
industrie. Das Worsted-Geschäft war im ganzen vorigen Halb-
jahr durchweg unregelmäßig ... In der Leinenindustrie fand
Störung statt in Folge der verminderten Zufuhren von Flachs und
Hanf aus Russland wegen des Krimkriegs." (Rep. Fact., 1854, p. 37.)

1859. "Das Geschäft in der schottischen Leinenindustrie ist
noch gedrückt ... da der Rohstoff selten und theuer ist; die ge-
ringe Qualität der vorigen Ernte in den Ostseeländern, woher wir
unsre Hauptzufuhr bezogen, wird eine schädliche Wirkung auf das
Geschäft dieses Bezirks ausüben; dagegen ist Jute, die in vielen
groben Artikeln den Flachs allmälig verdrängt, weder ungewöhn-
lich theuer noch selten ... ungefähr die Hälfte der Maschinerie in
Dundee spinnt jetzt Jute. (Rep. Fact., April 1859, p. 19.) --
"In Folge des hohen Preises des Rohstoffs ist die Flachsspinnerei
noch immer durchaus nicht lohnend, und während alle andern
Fabriken die volle Zeit laufen, haben wir verschiedne Beispiele
der Stillsetzung von Flachsmaschinerie ... Die Jute-Spinnerei ...
ist in einer zufriedenstellendern Lage, da neuerdings dieser Stoff
auf einen mäßigern Preis herabgegangen ist." (Rep. Fact., Oktober
1859, p. 30.)

1861--64. Amerikanischer Bürgerkrieg. Cotton Famine. Das grösste
Beispiel der Unterbrechung des Produktionsprocesses durch Mangel
und Theurung des Rohstoffs.

1860. April. "Was den Stand des Geschäfts angeht, freut es
mich Ihnen mittheilen zu können, dass trotz des hohen Preises
der Rohstoffe alle Textilindustrien, mit Ausnahme von Seide,
während des letzten halben Jahres recht gut beschäftigt gewesen
sind ... In einigen der Baumwollbezirke sind Arbeiter auf dem
Weg der Annonce gesucht worden, und aus Norfolk und andern
ländlichen Grafschaften dorthin gewandert ... Es scheint in jedem
Industriezweig ein grosser Mangel an Rohstoff zu herrschen. Es
ist ... dieser Mangel allein der uns in Schranken hält. Im
Baumwollgeschäft ist die Zahl der neu errichteten Fabriken, die
Erweiterung der schon bestehenden, und die Nachfrage nach
Arbeitern, wohl nie so stark gewesen wie jetzt. Nach allen Rich-
tungen hin ist man auf der Suche nach Rohstoff." (Rep. Fact.,
April 1860.)

1860. Oktober. "Der Stand des Geschäfts in den Baumwoll-,

1853. Oktober. Depression der Baumwollindustrie. „Ueber-
produktion.“ (Rep. Fact., Oktober 1853, p. 15.)

1854. April. „Das Wollgeschäft, obwohl nicht flott, hat in
allen Fabriken volle Beschäftigung geliefert; ebenso die Baumwoll-
industrie. Das Worsted-Geschäft war im ganzen vorigen Halb-
jahr durchweg unregelmäßig … In der Leinenindustrie fand
Störung statt in Folge der verminderten Zufuhren von Flachs und
Hanf aus Russland wegen des Krimkriegs.“ (Rep. Fact., 1854, p. 37.)

1859. „Das Geschäft in der schottischen Leinenindustrie ist
noch gedrückt … da der Rohstoff selten und theuer ist; die ge-
ringe Qualität der vorigen Ernte in den Ostseeländern, woher wir
unsre Hauptzufuhr bezogen, wird eine schädliche Wirkung auf das
Geschäft dieses Bezirks ausüben; dagegen ist Jute, die in vielen
groben Artikeln den Flachs allmälig verdrängt, weder ungewöhn-
lich theuer noch selten … ungefähr die Hälfte der Maschinerie in
Dundee spinnt jetzt Jute. (Rep. Fact., April 1859, p. 19.) —
„In Folge des hohen Preises des Rohstoffs ist die Flachsspinnerei
noch immer durchaus nicht lohnend, und während alle andern
Fabriken die volle Zeit laufen, haben wir verschiedne Beispiele
der Stillsetzung von Flachsmaschinerie … Die Jute-Spinnerei …
ist in einer zufriedenstellendern Lage, da neuerdings dieser Stoff
auf einen mäßigern Preis herabgegangen ist.“ (Rep. Fact., Oktober
1859, p. 30.)

1861—64. Amerikanischer Bürgerkrieg. Cotton Famine. Das grösste
Beispiel der Unterbrechung des Produktionsprocesses durch Mangel
und Theurung des Rohstoffs.

1860. April. „Was den Stand des Geschäfts angeht, freut es
mich Ihnen mittheilen zu können, dass trotz des hohen Preises
der Rohstoffe alle Textilindustrien, mit Ausnahme von Seide,
während des letzten halben Jahres recht gut beschäftigt gewesen
sind … In einigen der Baumwollbezirke sind Arbeiter auf dem
Weg der Annonce gesucht worden, und aus Norfolk und andern
ländlichen Grafschaften dorthin gewandert … Es scheint in jedem
Industriezweig ein grosser Mangel an Rohstoff zu herrschen. Es
ist … dieser Mangel allein der uns in Schranken hält. Im
Baumwollgeschäft ist die Zahl der neu errichteten Fabriken, die
Erweiterung der schon bestehenden, und die Nachfrage nach
Arbeitern, wohl nie so stark gewesen wie jetzt. Nach allen Rich-
tungen hin ist man auf der Suche nach Rohstoff.“ (Rep. Fact.,
April 1860.)

1860. Oktober. „Der Stand des Geschäfts in den Baumwoll-,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <pb facs="#f0139" n="105"/>
                <p>1853. Oktober. Depression der Baumwollindustrie. &#x201E;Ueber-<lb/>
produktion.&#x201C; (Rep. Fact., Oktober 1853, p. 15.)</p><lb/>
                <p>1854. April. &#x201E;Das Wollgeschäft, obwohl nicht flott, hat in<lb/>
allen Fabriken volle Beschäftigung geliefert; ebenso die Baumwoll-<lb/>
industrie. Das Worsted-Geschäft war im ganzen vorigen Halb-<lb/>
jahr durchweg unregelmäßig &#x2026; In der Leinenindustrie fand<lb/>
Störung statt in Folge der verminderten Zufuhren von Flachs und<lb/>
Hanf aus Russland wegen des Krimkriegs.&#x201C; (Rep. Fact., 1854, p. 37.)</p><lb/>
                <p>1859. &#x201E;Das Geschäft in der schottischen Leinenindustrie ist<lb/>
noch gedrückt &#x2026; da der Rohstoff selten und theuer ist; die ge-<lb/>
ringe Qualität der vorigen Ernte in den Ostseeländern, woher wir<lb/>
unsre Hauptzufuhr bezogen, wird eine schädliche Wirkung auf das<lb/>
Geschäft dieses Bezirks ausüben; dagegen ist Jute, die in vielen<lb/>
groben Artikeln den Flachs allmälig verdrängt, weder ungewöhn-<lb/>
lich theuer noch selten &#x2026; ungefähr die Hälfte der Maschinerie in<lb/>
Dundee spinnt jetzt Jute. (Rep. Fact., April 1859, p. 19.) &#x2014;<lb/>
&#x201E;In Folge des hohen Preises des Rohstoffs ist die Flachsspinnerei<lb/>
noch immer durchaus nicht lohnend, und während alle andern<lb/>
Fabriken die volle Zeit laufen, haben wir verschiedne Beispiele<lb/>
der Stillsetzung von Flachsmaschinerie &#x2026; Die Jute-Spinnerei &#x2026;<lb/>
ist in einer zufriedenstellendern Lage, da neuerdings dieser Stoff<lb/>
auf einen mäßigern Preis herabgegangen ist.&#x201C; (Rep. Fact., Oktober<lb/>
1859, p. 30.)</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head> <hi rendition="#b">1861&#x2014;64. Amerikanischer Bürgerkrieg. Cotton Famine. Das grösste<lb/>
Beispiel der Unterbrechung des Produktionsprocesses durch Mangel<lb/>
und Theurung des Rohstoffs.</hi> </head><lb/>
                <p>1860. April. &#x201E;Was den Stand des Geschäfts angeht, freut es<lb/>
mich Ihnen mittheilen zu können, dass trotz des hohen Preises<lb/>
der Rohstoffe alle Textilindustrien, mit Ausnahme von Seide,<lb/>
während des letzten halben Jahres recht gut beschäftigt gewesen<lb/>
sind &#x2026; In einigen der Baumwollbezirke sind Arbeiter auf dem<lb/>
Weg der Annonce gesucht worden, und aus Norfolk und andern<lb/>
ländlichen Grafschaften dorthin gewandert &#x2026; Es scheint in jedem<lb/>
Industriezweig ein grosser Mangel an Rohstoff zu herrschen. Es<lb/>
ist &#x2026; dieser Mangel allein der uns in Schranken hält. Im<lb/>
Baumwollgeschäft ist die Zahl der neu errichteten Fabriken, die<lb/>
Erweiterung der schon bestehenden, und die Nachfrage nach<lb/>
Arbeitern, wohl nie so stark gewesen wie jetzt. Nach allen Rich-<lb/>
tungen hin ist man auf der Suche nach Rohstoff.&#x201C; (Rep. Fact.,<lb/>
April 1860.)</p><lb/>
                <p>1860. Oktober. &#x201E;Der Stand des Geschäfts in den Baumwoll-,<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[105/0139] 1853. Oktober. Depression der Baumwollindustrie. „Ueber- produktion.“ (Rep. Fact., Oktober 1853, p. 15.) 1854. April. „Das Wollgeschäft, obwohl nicht flott, hat in allen Fabriken volle Beschäftigung geliefert; ebenso die Baumwoll- industrie. Das Worsted-Geschäft war im ganzen vorigen Halb- jahr durchweg unregelmäßig … In der Leinenindustrie fand Störung statt in Folge der verminderten Zufuhren von Flachs und Hanf aus Russland wegen des Krimkriegs.“ (Rep. Fact., 1854, p. 37.) 1859. „Das Geschäft in der schottischen Leinenindustrie ist noch gedrückt … da der Rohstoff selten und theuer ist; die ge- ringe Qualität der vorigen Ernte in den Ostseeländern, woher wir unsre Hauptzufuhr bezogen, wird eine schädliche Wirkung auf das Geschäft dieses Bezirks ausüben; dagegen ist Jute, die in vielen groben Artikeln den Flachs allmälig verdrängt, weder ungewöhn- lich theuer noch selten … ungefähr die Hälfte der Maschinerie in Dundee spinnt jetzt Jute. (Rep. Fact., April 1859, p. 19.) — „In Folge des hohen Preises des Rohstoffs ist die Flachsspinnerei noch immer durchaus nicht lohnend, und während alle andern Fabriken die volle Zeit laufen, haben wir verschiedne Beispiele der Stillsetzung von Flachsmaschinerie … Die Jute-Spinnerei … ist in einer zufriedenstellendern Lage, da neuerdings dieser Stoff auf einen mäßigern Preis herabgegangen ist.“ (Rep. Fact., Oktober 1859, p. 30.) 1861—64. Amerikanischer Bürgerkrieg. Cotton Famine. Das grösste Beispiel der Unterbrechung des Produktionsprocesses durch Mangel und Theurung des Rohstoffs. 1860. April. „Was den Stand des Geschäfts angeht, freut es mich Ihnen mittheilen zu können, dass trotz des hohen Preises der Rohstoffe alle Textilindustrien, mit Ausnahme von Seide, während des letzten halben Jahres recht gut beschäftigt gewesen sind … In einigen der Baumwollbezirke sind Arbeiter auf dem Weg der Annonce gesucht worden, und aus Norfolk und andern ländlichen Grafschaften dorthin gewandert … Es scheint in jedem Industriezweig ein grosser Mangel an Rohstoff zu herrschen. Es ist … dieser Mangel allein der uns in Schranken hält. Im Baumwollgeschäft ist die Zahl der neu errichteten Fabriken, die Erweiterung der schon bestehenden, und die Nachfrage nach Arbeitern, wohl nie so stark gewesen wie jetzt. Nach allen Rich- tungen hin ist man auf der Suche nach Rohstoff.“ (Rep. Fact., April 1860.) 1860. Oktober. „Der Stand des Geschäfts in den Baumwoll-,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/139
Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/139>, abgerufen am 21.11.2024.