[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.XXXI. Es ist ein Gleichnüß zwischen einem Frey- XXXII. Thue den Leuten gutes/ so viel dir mög- XXXIII. Derjenige/ welcher niemand nichts giebt/ haff-
XXXI. Es iſt ein Gleichnuͤß zwiſchen einem Frey- XXXII. Thue den Leuten gutes/ ſo viel dir moͤg- XXXIII. Derjenige/ welcher niemand nichts giebt/ haff-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0026" n="15"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">XXXI.</hi> </head><lb/> <p>Es iſt ein Gleichnuͤß zwiſchen einem Frey-<lb/> gebigen und einem Saͤmann. Dieſer<lb/> wirfft ſein Korn auf gerath wohl/ der<lb/> Wind fuͤhret es hinweg/ und zertheilet es/<lb/> wie es ihm gefaͤllt. Die Voͤgel freſſen ein<lb/> Theil/ welches alſo in Koth verwandelt<lb/> wird/ aber das andere/ ſo tieff in die Erde<lb/> kommet/ und eine Zeitlang als vergraben<lb/> darinn geblieben/ wird dem Vauersmann<lb/> wieder vor Geſicht kommen/ denſelben<lb/> freuen/ und mit Wucher auf ſeinen Spey-<lb/> cher geſamlet werden.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">XXXII.</hi> </head><lb/> <p>Thue den Leuten gutes/ ſo viel dir moͤg-<lb/> lich/ zu den Zeiten/ wañ dir das Gluͤck guͤn-<lb/> ſtig iſt/ du wirſt es wieder finden zur Zeit der<lb/> Widerwaͤrtigkeit. Derjenige/ dem du<lb/> gutes thuſt/ indem er ſich deſſen nicht ver-<lb/> ſiehet/ meynt/ er ſey dir zweyfaͤltig verpflich-<lb/> tet. Die gantze Welt iſt demjenigen Danck<lb/> ſchuldig/ welcher frommen Leuten gutes<lb/> thut.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">XXXIII.</hi> </head><lb/> <p>Derjenige/ welcher niemand nichts giebt/<lb/> iſt ſeines Erben Schatzmeiſter/ welcher<lb/> nach dem Todt dieſes Geitzigen die wahr-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">haff-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [15/0026]
XXXI.
Es iſt ein Gleichnuͤß zwiſchen einem Frey-
gebigen und einem Saͤmann. Dieſer
wirfft ſein Korn auf gerath wohl/ der
Wind fuͤhret es hinweg/ und zertheilet es/
wie es ihm gefaͤllt. Die Voͤgel freſſen ein
Theil/ welches alſo in Koth verwandelt
wird/ aber das andere/ ſo tieff in die Erde
kommet/ und eine Zeitlang als vergraben
darinn geblieben/ wird dem Vauersmann
wieder vor Geſicht kommen/ denſelben
freuen/ und mit Wucher auf ſeinen Spey-
cher geſamlet werden.
XXXII.
Thue den Leuten gutes/ ſo viel dir moͤg-
lich/ zu den Zeiten/ wañ dir das Gluͤck guͤn-
ſtig iſt/ du wirſt es wieder finden zur Zeit der
Widerwaͤrtigkeit. Derjenige/ dem du
gutes thuſt/ indem er ſich deſſen nicht ver-
ſiehet/ meynt/ er ſey dir zweyfaͤltig verpflich-
tet. Die gantze Welt iſt demjenigen Danck
ſchuldig/ welcher frommen Leuten gutes
thut.
XXXIII.
Derjenige/ welcher niemand nichts giebt/
iſt ſeines Erben Schatzmeiſter/ welcher
nach dem Todt dieſes Geitzigen die wahr-
haff-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |