[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.er nimmermehr von den Völckern also ge- LII. Die Könige sollen sich nicht übereylen Der
er nimmermehr von den Voͤlckern alſo ge- LII. Die Koͤnige ſollen ſich nicht uͤbereylen Der
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er nimmermehr von den Voͤlckern alſo ge-
ehret werden/ was vor Kunſt er auch ge-
brauchet/ damit zum Ende zu gelangen.
LII.
Die Koͤnige ſollen ſich nicht uͤbereylen
mit verſprechen/ aber was ſie verſprochen/
ſollen ſie ohne Auffſchub und Verzug halten.
Man muß nicht meꝛcken laſſen/ daß ein groſ-
ſer Herr ſein Wort nicht gern halte/ und es
muß keine lange Zeit ſeyn zwiſchen der Ver-
heiſſung und Vollziehung: Man hat es ſol-
len zuvor ſehen/ ehe man ſich verpflichtet:
Man kan ſagen/ daß ein heimlicher Accord
und Tractat zwiſchen dem Herrn und den
Unterthanen ſey; Und daß die Verheiſſun-
gen dem Herrn dienen/ ſich von der Pflicht
die auff ſie liegt/ zu endledigen/ und die Unter-
thanen des Guten/ ſo ſie erwarteten/ genieſ-
ſen zu laſſen: aber ſie muͤſſen Achtung geben/
daß ſie nur denjenigen gutes thun/ die deſſen
werth ſind/ oder die uͤber das gemeine Volck
verſtaͤndig und getꝛeu ſeynd/ damit er ſie auff
ſolche Weiſe verpflichte dem Staat nuͤtzlich
zu dienen/ und nimmermehr eine Reu tra-
gen muͤſſe/ wann er ihnen etwas verſpro-
chen hat.
Der
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