[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.man die Gesetze genau in Obacht nimt/ als XLIV. Die Menge der Gesetze und Ordonan- zu
man die Geſetze genau in Obacht nimt/ als XLIV. Die Menge der Geſetze und Ordonan- zu
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man die Geſetze genau in Obacht nimt/ als
die zu des Koͤnigsreichs beſten gegeben
worden. Die Gerechtigkeit und Billig-
keit/ von deren ſie begleitet werden/ ſind den
Frommen eine genugſame Urſache/ daß ſie
denſelben gaͤntzlich gehorchen/ und die
Strengheit/ die auf ſie folgt/ dienet die Up-
pigkeit zur Gebuͤhr zu bringen/ und derſel-
ben gottloſes Weſen einzuhalten. Es iſt ein
Unterſcheid zwiſchen ungehorſam ſeyn und
verachten. Die Verachtung betrifft den-
jenigen/ ſo das Geſetz gegeben/ der Unge-
horſam aber ſtreitet gerade wider die Be-
feſtigung des Geſetzes. Wer das Geſetz
heimlich uͤberſchreitet/ der beleidiget die
Reputation desjenigen nicht/ ſo daſſelbe
gegeben hat/ aber wer daſſelbe offentlich
verachtet/ der tractirt den Fuͤrſten oder
Geſetzgeber unbillicher als das Geſetz
ſelber.
XLIV.
Die Menge der Geſetze und Ordonan-
tien dienet zu nichts/ als dieſelbe zu veꝛſchrei-
en/ und zu machen/ daß man ſie deſto verſi-
cherter uͤberſchreite: Aber die Sorge die
man hat/ die Leute zu Beobachtung derſel-
ben anzuhalten/ hilfft dieſelbe in ihrer Krafft
zu
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