[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.nehmen will. Stopffe den Schmeichlern/ XIV. Wann ein Mächtiger dir etwas ver- XV. Nichts ist der wahren Klugheit also zu- ser A 4
nehmen will. Stopffe den Schmeichlern/ XIV. Wann ein Maͤchtiger dir etwas ver- XV. Nichts iſt der wahren Klugheit alſo zu- ſer A 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0018" n="7"/> nehmen will. Stopffe den Schmeichlern/<lb/> die dich allzuſehr loben/ und den Verlaͤum-<lb/> dern/ die andern Leuten allzuviel uͤbels nach-<lb/> reden/ die Ohren zu gleicher Zeit.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">XIV.</hi> </head><lb/> <p>Wann ein Maͤchtiger dir etwas ver-<lb/> drießliches ſagt/ ſo ſtelle dich nicht/ als wann<lb/> du es empfindeſt/ ſondern uͤberrede dich viel-<lb/> mehr/ er habe dir einen Gefallen erwieſen/<lb/> und es ſey eine Gnade/ die du von ihm em-<lb/> pfangeſt. Es ſcheint/ daß die Worte die-<lb/> ſer Gattung Menſchen ein <hi rendition="#aq">Privilegium</hi><lb/> und abſondere Freyheit haben/ als andere<lb/> Leute. Alſo verhoffe nicht denſelben deß-<lb/> wegen zu Rede zu ſtellen. Ja ich wolte dir<lb/> nicht rathen/ daß du es thun ſolteſt/ wann<lb/> du es auch ſchon koͤnteſt. So laß denn den-<lb/> jenigen frey reden/ der dir eine Gnade er-<lb/> weiſen/ und deſſen du dich in der Noth be-<lb/> dienen kanſt.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">XV.</hi> </head><lb/> <p>Nichts iſt der wahren Klugheit alſo zu-<lb/> wider/ als dieſe Staats-Grund-Regel/<lb/> welche will/ daß man denjenigen/ der uns<lb/> Ubels gethan/ auch Ubels thun ſoll/ damit<lb/> man den andern eine Furcht einjage/ und<lb/> ihnen in der That erweiſe/ daß ſie nicht beſ-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">A 4</fw><fw place="bottom" type="catch">ſer</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [7/0018]
nehmen will. Stopffe den Schmeichlern/
die dich allzuſehr loben/ und den Verlaͤum-
dern/ die andern Leuten allzuviel uͤbels nach-
reden/ die Ohren zu gleicher Zeit.
XIV.
Wann ein Maͤchtiger dir etwas ver-
drießliches ſagt/ ſo ſtelle dich nicht/ als wann
du es empfindeſt/ ſondern uͤberrede dich viel-
mehr/ er habe dir einen Gefallen erwieſen/
und es ſey eine Gnade/ die du von ihm em-
pfangeſt. Es ſcheint/ daß die Worte die-
ſer Gattung Menſchen ein Privilegium
und abſondere Freyheit haben/ als andere
Leute. Alſo verhoffe nicht denſelben deß-
wegen zu Rede zu ſtellen. Ja ich wolte dir
nicht rathen/ daß du es thun ſolteſt/ wann
du es auch ſchon koͤnteſt. So laß denn den-
jenigen frey reden/ der dir eine Gnade er-
weiſen/ und deſſen du dich in der Noth be-
dienen kanſt.
XV.
Nichts iſt der wahren Klugheit alſo zu-
wider/ als dieſe Staats-Grund-Regel/
welche will/ daß man denjenigen/ der uns
Ubels gethan/ auch Ubels thun ſoll/ damit
man den andern eine Furcht einjage/ und
ihnen in der That erweiſe/ daß ſie nicht beſ-
ſer
A 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |