[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.dich an ihm/ sintemal solches in deiner Ge- XC. Wann du siehest/ daß den Sachen nicht XCI. Der Zorn schadet ihm selber mehr/ als haben
dich an ihm/ ſintemal ſolches in deiner Ge- XC. Wann du ſieheſt/ daß den Sachen nicht XCI. Der Zorn ſchadet ihm ſelber mehr/ als haben
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dich an ihm/ ſintemal ſolches in deiner Ge-
walt ſtehet; und damit du ſeine Hoffnung
zernichteſt/ ſo verbeſſere deine Fehler/ erzoͤr-
ne dich nicht/ und verachte ſeine Unbilligkeit.
XC.
Wann du ſieheſt/ daß den Sachen nicht
zu helffen iſt/ ſo ſuche deiner ſeits/ daß du ein
Mittel findeſt/ indem du deinen Unmuth
muͤßigeſt/ auch durch Verachtung der Din-
ge ſelbſt/ von welchen er entſtehet; Oder
durch eine ernſthaffte Betrachtung des
Schadens/ welchen eine gewaltthaͤtige Be-
kuͤmmernuͤs thun kan. Wann dem Ubel
nicht zu helffen iſt/ ſo verzweiffele doch deß-
wegen nicht; Die Boßheit der Menſchen
kan uns zwar in beſchwerliche Extremitaͤ-
ten ſetzen/ darauß kein Mittel iſt/ ſich wieder
zu erholen: Aber nur wir allein ſeyn tuͤch-
tig/ unſern Paßionen die Mittel/ ſo ihr ei-
gen ſind/ zu benehmen.
XCI.
Der Zorn ſchadet ihm ſelber mehr/ als
man ſich einbildet/ dann er beraubet ſich der
Vernunfft und des guten Verſtandes/
wann er deſſen am allermeiſten von noͤthen
hat. Du wirſt mir geſtehen/ daß man ein
groſſes Liecht und Verſtands-Urtheil
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