[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.nen Feinden ohne Schuld rächen/ wann er LXXXVIII. Wann dasjenige/ das man von dir sagt/ LXXXIX. Setze dich nicht auff deines Feindes Sei- dich
nen Feinden ohne Schuld raͤchen/ wann er LXXXVIII. Wann dasjenige/ das man von dir ſagt/ LXXXIX. Setze dich nicht auff deines Feindes Sei- dich
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0151" n="150[140]"/> nen Feinden ohne Schuld raͤchen/ wann er<lb/> fortfaͤhret gutes zu thun/ und ein boͤſer<lb/> Mann/ wann er ſein Leben aͤndert. O<lb/> welch eine gluͤckliche Rache? weil ſie dem ei-<lb/> nen Theil groſſen Nutzen bringet/ und dem<lb/> andern nichts ſchadet.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">LXXXVIII.</hi> </head><lb/> <p>Wann dasjenige/ das man von dir ſagt/<lb/> ſich der Warheit gemaͤß befindet/ ſo nimm es<lb/> an/ als einen hochwichtigen Bericht; wann<lb/> es falſch iſt/ ſo bekuͤmmere dich nicht darum/<lb/> und verſichere dich/ daß die Verlaͤumdung<lb/> deine <hi rendition="#aq">Reputation</hi> nur vermehren wird.<lb/> Es wird dir nicht allezeit ruͤhmlich ſeyn/ daß<lb/> man wiſſe/ daß dein Feind ſeine Zuflucht zu<lb/> der Luͤgen genommen/ weil er in deinem Le-<lb/> benslauff nichts hat koͤnnen zu tadeln fin-<lb/> den.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">LXXXIX.</hi> </head><lb/> <p>Setze dich nicht auff deines Feindes Sei-<lb/> ten/ indem du alle Dinge/ ſo er wider dich<lb/> außgibt/ gar zu ſehr zu Hertzen nimbſt/ dann<lb/> er ſagt es nur/ dich zu erzuͤrnen/ und er thut<lb/> es nicht darum/ damit er dich zu einem beſ-<lb/> ſern Mann mache/ indem er ſich wider dir<lb/> auflehnet: ſein gantzer Zweck gehet dahin/<lb/> wie er dir groſſen Unmuth verurſache/ raͤche<lb/> <fw place="bottom" type="catch">dich</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [150[140]/0151]
nen Feinden ohne Schuld raͤchen/ wann er
fortfaͤhret gutes zu thun/ und ein boͤſer
Mann/ wann er ſein Leben aͤndert. O
welch eine gluͤckliche Rache? weil ſie dem ei-
nen Theil groſſen Nutzen bringet/ und dem
andern nichts ſchadet.
LXXXVIII.
Wann dasjenige/ das man von dir ſagt/
ſich der Warheit gemaͤß befindet/ ſo nimm es
an/ als einen hochwichtigen Bericht; wann
es falſch iſt/ ſo bekuͤmmere dich nicht darum/
und verſichere dich/ daß die Verlaͤumdung
deine Reputation nur vermehren wird.
Es wird dir nicht allezeit ruͤhmlich ſeyn/ daß
man wiſſe/ daß dein Feind ſeine Zuflucht zu
der Luͤgen genommen/ weil er in deinem Le-
benslauff nichts hat koͤnnen zu tadeln fin-
den.
LXXXIX.
Setze dich nicht auff deines Feindes Sei-
ten/ indem du alle Dinge/ ſo er wider dich
außgibt/ gar zu ſehr zu Hertzen nimbſt/ dann
er ſagt es nur/ dich zu erzuͤrnen/ und er thut
es nicht darum/ damit er dich zu einem beſ-
ſern Mann mache/ indem er ſich wider dir
auflehnet: ſein gantzer Zweck gehet dahin/
wie er dir groſſen Unmuth verurſache/ raͤche
dich
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/martzi_klugen_1692 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/martzi_klugen_1692/151 |
Zitationshilfe: | [N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692, S. 150[140]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/martzi_klugen_1692/151>, abgerufen am 04.07.2024. |