[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.angenehme Oerter in der Welt/ dahin nie- LVIII. Wohl von der Bekümmerniß zu urthei- LIX. Begib dich niemahls in die Meynung ihn
angenehme Oerter in der Welt/ dahin nie- LVIII. Wohl von der Bekuͤmmerniß zu urthei- LIX. Begib dich niemahls in die Meynung ihn
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angenehme Oerter in der Welt/ dahin nie-
mand darff gehen/ dieweil der Weg/ der
dahin fuͤhret/ gar rauch und hart iſt. Ge-
ſetzt/ daß dasjenige ſo du begehreſt vollkom̃-
lich gut iſt/ ſo wolte ich doch rathen/ du ſol-
teſt nicht mehr daran gedencken/ wann du
eine Leichtfertigkeit begehen muͤſſeſt/ oder
es viel Arbeit koſtete/ daſſelbe zu erlangen.
LVIII.
Wohl von der Bekuͤmmerniß zu urthei-
len/ ſo muß man dieſelbe anſehen/ als den
Anfang eines ſehr groſſen Guts/ und nicht
als ein Ubel. Erſchrecke nicht vor dem
Schein/ es iſt auch kein Rieſe/ der nicht klei-
ner iſt als eine Muͤcke/ wann er anfaͤngt in
dem Leibe ſeiner Mutter formiret zu wer-
den.
LIX.
Begib dich niemahls in die Meynung
des gemeinen Mannes/ und ermeſſe die
Sachen nicht nach der gemeinen Mey-
nung; Es iſt ein Irrthum/ geſchwinde zu
ſchlieſſen/ daß ein Menſch ſehr gluͤckſelig ſey
und ſich wohl auff befindet/ weil man ſie het/
daß er gar froͤlich iſt; Auch muß man ihm
nicht einbilden/ daß er kranck/ oder daß ihm
etwas widriges begegnet ſey/ wann man
ihn
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