[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.XXXIX. Das heist sehr wenig Verstand haben/ XL. Ihr solt die Dinge nicht darum gut ach- Straf-
XXXIX. Das heiſt ſehr wenig Verſtand haben/ XL. Ihr ſolt die Dinge nicht darum gut ach- Straf-
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XXXIX.
Das heiſt ſehr wenig Verſtand haben/
wann man ſich erzuͤꝛnet/ ſo ihm etwas wider
ſeine Hoffnung begegnet iſt. Man ſolte
dasjenige nicht er warten/ was uns nie-
mand verſprochen hat. Nichts iſt beſtaͤn-
dig in der Welt. Die allergewoͤnlichſte
Arth/ das allergemeineſte und allgemeine-
ſie Geſetz unter den Menſchen iſt/ daß man
ſchier alle augenblick etwas ſehen muß/ das
uns beleydiget. Auff was vor eine Seite
man ſich draͤhet/ ſo trifft man nichts an als
Ungluͤck/ welches man auch wider willen
verſuchen muß. Hat man einem unter uns
ein immerwaͤhrendes Gluͤck ohne Vermi-
ſchung mit dem Ungluͤck verſprochen? Be-
trachte in dem Ungluͤck/ ſo dir wiederfahren
iſt/ niemals den Schaden/ ſo er dir verurſa-
chet hat/ ſondern bedencke die Gefahr/ deren
du entgangen biſt/ denn derjenige/ der alles
verlohren hat/ was er beſeſſen/ hat nichts de-
ſto weniger Urſach ſich zu troͤſten/ ja auch ſich
zu erfreuen/ daß er ſich nicht ſampt ſeinem
Reich thum verlohren.
XL.
Ihr ſolt die Dinge nicht darum gut ach-
ten/ weil du ſie ſo hefftig begehret haſt. Die
Straf-
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