Marperger, Paul Jacob: Beschreibung Des Hutmacher-Handwercks. Altenburg, 1719.des Hutmacher-Handwercks. 25. Jn gefährlichen Zeiten aber, soll niemand dar- zu gedrungen, sondern dasselbige soll durch an- dere Bestellt und die Leiche begraben werden. 26. Es soll auch kein Meister mit Hüten auf Kir- messe lauffen, es sey denn ein bestättigter Frey- marckt; so offt solches von einem übergangen und erfahren wird, soll er von einem jeden Stück einen Silber-Groschen zur Straffe geben. 27. Ein jeder Meister foll keinen Lehr-Jungen unter dreyen Jahren lernen, und nicht mehr denn einen Lehr-Jungen auff einmahl annehmen. 28. Welcher Meister einen Lehr-Jungen anneh- men will, der soll ihn vor das Handwerck brin- gen, solches vermelden, und soll der Lehr- Junge seiner ehrlichen Geburth Brifeliche, oder lebendige Urkunde dem Handwerck vorlegen; und da sie tüchtig befunden, alsdenn und nicht eher soll er angenommen, und in das Handwerck- Buch geschrieben werden, und seinem Lehrmei- ster, daß er treu, und das Handwerck auslernen will, mit zehen Gülden, genugsam verbürgen, und dem Handwerck zwölff Groschen niederle- gen, davon die Meister dem gemeinen Kasten vier Groschen zu Erhaltung der Armen geben sollen, die andern achte in die Lade legen, und wo der Lehr-Junge, ehe er ausgelernet, von dem Meister ohne erhebliche Ursache entlieffe, soll er J
des Hutmacher-Handwercks. 25. Jn gefaͤhrlichen Zeiten aber, ſoll niemand dar- zu gedrungen, ſondern daſſelbige ſoll durch an- dere Beſtellt und die Leiche begraben werden. 26. Es ſoll auch kein Meiſter mit Huͤten auf Kir- meſſe lauffen, es ſey denn ein beſtaͤttigter Frey- marckt; ſo offt ſolches von einem uͤbergangen und erfahren wird, ſoll er von einem jeden Stuͤck einen Silber-Groſchen zur Straffe geben. 27. Ein jeder Meiſter foll keinen Lehr-Jungen unter dreyen Jahren lernen, und nicht mehr deñ einen Lehr-Jungen auff einmahl annehmen. 28. Welcher Meiſter einen Lehr-Jungen anneh- men will, der ſoll ihn vor das Handwerck brin- gen, ſolches vermelden, und ſoll der Lehr- Junge ſeiner ehrlichen Geburth Brifeliche, oder lebendige Urkunde dem Handwerck vorlegen; und da ſie tuͤchtig befunden, alsdenn und nicht eher ſoll er angenommen, und in das Handwerck- Buch geſchrieben werden, und ſeinem Lehrmei- ſter, daß er treu, und das Handwerck auslernen will, mit zehen Guͤlden, genugſam verbuͤrgen, und dem Handwerck zwoͤlff Groſchen niederle- gen, davon die Meiſter dem gemeinen Kaſten vier Groſchen zu Erhaltung der Armen geben ſollen, die andern achte in die Lade legen, und wo der Lehr-Junge, ehe er ausgelernet, von dem Meiſter ohne erhebliche Urſache entlieffe, ſoll er J
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des Hutmacher-Handwercks.
25.
Jn gefaͤhrlichen Zeiten aber, ſoll niemand dar-
zu gedrungen, ſondern daſſelbige ſoll durch an-
dere Beſtellt und die Leiche begraben werden.
26.
Es ſoll auch kein Meiſter mit Huͤten auf Kir-
meſſe lauffen, es ſey denn ein beſtaͤttigter Frey-
marckt; ſo offt ſolches von einem uͤbergangen
und erfahren wird, ſoll er von einem jeden Stuͤck
einen Silber-Groſchen zur Straffe geben.
27.
Ein jeder Meiſter foll keinen Lehr-Jungen
unter dreyen Jahren lernen, und nicht mehr deñ
einen Lehr-Jungen auff einmahl annehmen.
28.
Welcher Meiſter einen Lehr-Jungen anneh-
men will, der ſoll ihn vor das Handwerck brin-
gen, ſolches vermelden, und ſoll der Lehr-
Junge ſeiner ehrlichen Geburth Brifeliche, oder
lebendige Urkunde dem Handwerck vorlegen;
und da ſie tuͤchtig befunden, alsdenn und nicht
eher ſoll er angenommen, und in das Handwerck-
Buch geſchrieben werden, und ſeinem Lehrmei-
ſter, daß er treu, und das Handwerck auslernen
will, mit zehen Guͤlden, genugſam verbuͤrgen,
und dem Handwerck zwoͤlff Groſchen niederle-
gen, davon die Meiſter dem gemeinen Kaſten
vier Groſchen zu Erhaltung der Armen
geben ſollen, die andern achte in die Lade legen,
und wo der Lehr-Junge, ehe er ausgelernet, von
dem Meiſter ohne erhebliche Urſache entlieffe, ſoll
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Zitationshilfe: | Marperger, Paul Jacob: Beschreibung Des Hutmacher-Handwercks. Altenburg, 1719. , S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_hutmacher_1719/135>, abgerufen am 04.03.2025. |