Marperger, Paul Jacob: Beschreibung Des Hutmacher-Handwercks. Altenburg, 1719.Beschreibung 11. Da auch einer im Handwercke fluchen und schänden würde, soll er, so offt solches geschicht, fünff Groschen zur Straff erlegen, dieselbe Straffe soll halb in gemeinen Kasten gegeben werden. 12. Wenn das Handwerck in Handwercks-Sa- chen beysammen, und von den Meistern billige Sachen zu der Meister Nutzen gehandelt wer- den, soll es bey einem jeden Meister in geheim bleiben, würde aber einer des Handwercks Heimlichkeit gegen andern Leuten offenbahren, soll er so offt solches geschicht, einen Gülden zur Straffe geben. 13. Der jüngste Meister soll allewegen des Hand- wercks Bote in des Handwercks Sachen seyn, und die Meister zusammen fordern, auch was dem Handwercke vonnöthen, dasselbige biß ihn ein andrer ablöset, treulich ausrichten, und sich gegen dem Aeltesten alles Gebots vorhalten. 14. Es soll auch kein Meister einen Jungen über seinen Lehr-Jungen zu seiner Werckstatt haben. 15. Auch soll kein Meister dem andern seinen Jun- gen oder Gesellen/ noch sonst ander Gesinde durch sich oder andere abspenstig machen, oder machen lassen, bey Straffe eines Gülden. 16. Wenn
Beſchreibung 11. Da auch einer im Handwercke fluchen und ſchaͤnden wuͤrde, ſoll er, ſo offt ſolches geſchicht, fuͤnff Groſchen zur Straff erlegen, dieſelbe Straffe ſoll halb in gemeinen Kaſten gegeben werden. 12. Wenn das Handwerck in Handwercks-Sa- chen beyſammen, und von den Meiſtern billige Sachen zu der Meiſter Nutzen gehandelt wer- den, ſoll es bey einem jeden Meiſter in geheim bleiben, wuͤrde aber einer des Handwercks Heimlichkeit gegen andern Leuten offenbahren, ſoll er ſo offt ſolches geſchicht, einen Guͤlden zur Straffe geben. 13. Der juͤngſte Meiſter ſoll allewegen des Hand- wercks Bote in des Handwercks Sachen ſeyn, und die Meiſter zuſammen fordern, auch was dem Handwercke vonnoͤthen, daſſelbige biß ihn ein andrer abloͤſet, treulich ausrichten, und ſich gegen dem Aelteſten alles Gebots vorhalten. 14. Es ſoll auch kein Meiſter einen Jungen uͤber ſeinen Lehr-Jungen zu ſeiner Werckſtatt haben. 15. Auch ſoll kein Meiſter dem andern ſeinen Jun- gen oder Geſellen/ noch ſonſt ander Geſinde durch ſich oder andere abſpenſtig machen, oder machen laſſen, bey Straffe eines Guͤlden. 16. Wenn
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Beſchreibung
11.
Da auch einer im Handwercke fluchen und
ſchaͤnden wuͤrde, ſoll er, ſo offt ſolches geſchicht,
fuͤnff Groſchen zur Straff erlegen, dieſelbe
Straffe ſoll halb in gemeinen Kaſten gegeben
werden.
12.
Wenn das Handwerck in Handwercks-Sa-
chen beyſammen, und von den Meiſtern billige
Sachen zu der Meiſter Nutzen gehandelt wer-
den, ſoll es bey einem jeden Meiſter in geheim
bleiben, wuͤrde aber einer des Handwercks
Heimlichkeit gegen andern Leuten offenbahren,
ſoll er ſo offt ſolches geſchicht, einen Guͤlden zur
Straffe geben.
13.
Der juͤngſte Meiſter ſoll allewegen des Hand-
wercks Bote in des Handwercks Sachen ſeyn,
und die Meiſter zuſammen fordern, auch was
dem Handwercke vonnoͤthen, daſſelbige biß ihn
ein andrer abloͤſet, treulich ausrichten, und ſich
gegen dem Aelteſten alles Gebots vorhalten.
14.
Es ſoll auch kein Meiſter einen Jungen uͤber
ſeinen Lehr-Jungen zu ſeiner Werckſtatt haben.
15.
Auch ſoll kein Meiſter dem andern ſeinen Jun-
gen oder Geſellen/ noch ſonſt ander Geſinde
durch ſich oder andere abſpenſtig machen, oder
machen laſſen, bey Straffe eines Guͤlden.
16. Wenn
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