Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.der Zwölff Bücher Virgilius. seiner ankunfft vernommen/ freundlich auffge-nommen und beherberget. Als nun Eneas durch eine bey hülffe von vierhundert pferden gestärcket ward/ denen Pallas des königs Evandri einiger sohn fürgesetzet befehl gabe/ schicket er einen theil der kriegsvölcker den strom hinab zu den seini- gen/ er aber begiebet sich nach der herrlichen stadt der Tyrrhener mit nahmen Agyllam/ die mit dem Mezentio/ als den sie wegen unerträglichen grausamkeit vom reiche gestossen/ in tödtlichem haß und feindschafft lag. Immittelst lässet sich Vulcanus durch schmeicheley seiner Fraw der Venus bewegen/ und schmiedet seinem stieffsoh- ne Eneen eine rüstung/ und wird dieselbige ihm von seiner mutter Venus zugebracht. Eneas nun belustiget sich an den schönen waffen/ und verwundert sich insonderheit über den schild/ auff weichem die tapffern thaten/ die von seinen nach- kommen solten außgeübet und verrichtet werden/ gestochen und abgebildet waren. Das Neunde Buch. ALs Eneas abwesend in Tuscia hülffe auff- ten
der Zwoͤlff Buͤcher Virgilius. ſeiner ankunfft vernommen/ freundlich auffge-nommen und beherberget. Als nun Eneas durch eine bey huͤlffe von vierhundert pferden geſtaͤrcket ward/ denen Pallas des koͤnigs Evandri einiger ſohn fuͤrgeſetzet befehl gabe/ ſchicket er einen theil der kriegsvoͤlcker den ſtrom hinab zu den ſeini- gen/ er aber begiebet ſich nach der herrlichen ſtadt der Tyrrhener mit nahmen Agyllam/ die mit dem Mezentio/ als den ſie wegen unertraͤglichen grauſamkeit vom reiche geſtoſſen/ in toͤdtlichem haß und feindſchafft lag. Immittelſt laͤſſet ſich Vulcanus durch ſchmeicheley ſeiner Fraw der Venus bewegen/ und ſchmiedet ſeinem ſtieffſoh- ne Eneen eine ruͤſtung/ und wird dieſelbige ihm von ſeiner mutter Venus zugebracht. Eneas nun beluſtiget ſich an den ſchoͤnen waffen/ und verwundert ſich inſonderheit uͤber den ſchild/ auff weichem die tapffern thaten/ die von ſeinen nach- kommen ſolten außgeuͤbet und verrichtet werden/ geſtochen und abgebildet waren. Das Neunde Buch. ALs Eneas abweſend in Tuſcia huͤlffe auff- ten
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0705" n="[683]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr">der Zwoͤlff Buͤcher Virgilius.</hi></fw><lb/> ſeiner ankunfft vernommen/ freundlich auffge-<lb/> nommen und beherberget. Als nun Eneas durch<lb/> eine bey huͤlffe von vierhundert pferden geſtaͤrcket<lb/> ward/ denen Pallas des koͤnigs Evandri einiger<lb/> ſohn fuͤrgeſetzet befehl gabe/ ſchicket er einen theil<lb/> der kriegsvoͤlcker den ſtrom hinab zu den ſeini-<lb/> gen/ er aber begiebet ſich nach der herrlichen ſtadt<lb/> der Tyrrhener mit nahmen Agyllam/ die mit<lb/> dem Mezentio/ als den ſie wegen unertraͤglichen<lb/> grauſamkeit vom reiche geſtoſſen/ in toͤdtlichem<lb/> haß und feindſchafft lag. Immittelſt laͤſſet ſich<lb/> Vulcanus durch ſchmeicheley ſeiner Fraw der<lb/> Venus bewegen/ und ſchmiedet ſeinem ſtieffſoh-<lb/> ne Eneen eine ruͤſtung/ und wird dieſelbige ihm<lb/> von ſeiner mutter Venus zugebracht. Eneas<lb/> nun beluſtiget ſich an den ſchoͤnen waffen/ und<lb/> verwundert ſich inſonderheit uͤber den ſchild/ auff<lb/> weichem die tapffern thaten/ die von ſeinen nach-<lb/> kommen ſolten außgeuͤbet und verrichtet werden/<lb/> geſtochen und abgebildet waren.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Das Neunde Buch.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">A</hi>Ls Eneas abweſend in Tuſcia huͤlffe auff-<lb/> zubringen beſchaͤfftiget iſt/ wird Turnus<lb/> durch die Iris von der Juno erinnert/ er<lb/> moͤchte die gelegenheit die ſache wol zu verrich-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ten</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[683]/0705]
der Zwoͤlff Buͤcher Virgilius.
ſeiner ankunfft vernommen/ freundlich auffge-
nommen und beherberget. Als nun Eneas durch
eine bey huͤlffe von vierhundert pferden geſtaͤrcket
ward/ denen Pallas des koͤnigs Evandri einiger
ſohn fuͤrgeſetzet befehl gabe/ ſchicket er einen theil
der kriegsvoͤlcker den ſtrom hinab zu den ſeini-
gen/ er aber begiebet ſich nach der herrlichen ſtadt
der Tyrrhener mit nahmen Agyllam/ die mit
dem Mezentio/ als den ſie wegen unertraͤglichen
grauſamkeit vom reiche geſtoſſen/ in toͤdtlichem
haß und feindſchafft lag. Immittelſt laͤſſet ſich
Vulcanus durch ſchmeicheley ſeiner Fraw der
Venus bewegen/ und ſchmiedet ſeinem ſtieffſoh-
ne Eneen eine ruͤſtung/ und wird dieſelbige ihm
von ſeiner mutter Venus zugebracht. Eneas
nun beluſtiget ſich an den ſchoͤnen waffen/ und
verwundert ſich inſonderheit uͤber den ſchild/ auff
weichem die tapffern thaten/ die von ſeinen nach-
kommen ſolten außgeuͤbet und verrichtet werden/
geſtochen und abgebildet waren.
Das Neunde Buch.
ALs Eneas abweſend in Tuſcia huͤlffe auff-
zubringen beſchaͤfftiget iſt/ wird Turnus
durch die Iris von der Juno erinnert/ er
moͤchte die gelegenheit die ſache wol zu verrich-
ten
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/705 |
Zitationshilfe: | Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. [683]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/705>, abgerufen am 21.02.2025. |