Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704.

Bild:
<< vorherige Seite

bracht/ biß sie nach und nach solche Maecenates und
Augustos erweckte/ die sie beföderten/ und endlich Se-
culo X, XII.
und XIII. so hoch stieg/ daß man es die
goldne Zeit der Poeten nennete.

9. Hievon hat mit der deutschen Dicht-Kunst ih-
ren Wachsthum genommen/ die aus den artlichen
und lieblichen Redens-Arten der Griechen/ gleich
wie nützliche Bienen ihren Honig gesogen/ und ist
vornehmlich darinnen mit ewig gezierten Cronen
vorangegangen der Erlauchte Bober-Schwan Mar-
tinus Opitzius,
von Buntzel bürtig/ welchen nachge-
folget Buchner/ Flemming/ Tscherning/ Rist/ Schot-
telius,
Harsdörffer/ Dach/ Neumarck/ Mitternacht/
Zaesius, und die unvergleichlichen Lichter Schlesiens/
Hoffmanswaldau/ Caspari von Lohenstein/ Gryphius,
Mühlpfort/ Ziegler/ Weiß/ Neukirch und andere
mehr/ durch die unsre deutsche Poesie auff den Gipf-
fel der höchsten Vollkommenheit gelanget/ vid. Rei-
neccius de Dignit. Hist. 52. fol. Hoffmanswaldau in
Praefat.
der Helden-Briefe/ Harsdörffer P. 4. der Ge-
spräch- Spiele/ Neumeister Dissert. de Poetis Ger-
manicis, Filitzius Dissert. de Poetis.

CAP. II.
Von der Annehmlichkeit der Dicht-
Kunst.

1.

DAs Gemüthe des Menschen nennet dasjenige
annehmlich/ was/ wo nicht allen/ doch einem un-

ter

bracht/ biß ſie nach und nach ſolche Mæcenates und
Auguſtos erweckte/ die ſie befoͤderten/ und endlich Se-
culo X, XII.
und XIII. ſo hoch ſtieg/ daß man es die
goldne Zeit der Poeten nennete.

9. Hievon hat mit der deutſchen Dicht-Kunſt ih-
ren Wachsthum genommen/ die aus den artlichen
und lieblichen Redens-Arten der Griechen/ gleich
wie nuͤtzliche Bienen ihren Honig geſogen/ und iſt
vornehmlich darinnen mit ewig gezierten Cronen
vorangegangen der Erlauchte Bober-Schwan Mar-
tinus Opitzius,
von Buntzel buͤrtig/ welchen nachge-
folget Buchner/ Flemming/ Tſcherning/ Riſt/ Schot-
telius,
Harsdoͤrffer/ Dach/ Neumarck/ Mitternacht/
Zæſius, und die unvergleichlichen Lichter Schleſiens/
Hoffmanswaldau/ Caſpari von Lohenſtein/ Gryphius,
Muͤhlpfort/ Ziegler/ Weiß/ Neukirch und andere
mehr/ durch die unſre deutſche Poeſie auff den Gipf-
fel der hoͤchſten Vollkommenheit gelanget/ vid. Rei-
neccius de Dignit. Hiſt. 52. fol. Hoffmanswaldau in
Præfat.
der Helden-Briefe/ Harsdörffer P. 4. der Ge-
ſpraͤch- Spiele/ Neumeiſter Disſert. de Poetis Ger-
manicis, Filitzius Disſert. de Poetis.

CAP. II.
Von der Annehmlichkeit der Dicht-
Kunſt.

1.

DAs Gemuͤthe des Menſchen nennet dasjenige
annehmlich/ was/ wo nicht allen/ doch einem un-

ter
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0020" n="8"/>
bracht/ biß &#x017F;ie nach und nach &#x017F;olche <hi rendition="#aq">Mæcenates</hi> und<lb/><hi rendition="#aq">Augu&#x017F;tos</hi> erweckte/ die &#x017F;ie befo&#x0364;derten/ und endlich <hi rendition="#aq">Se-<lb/>
culo X, XII.</hi> und <hi rendition="#aq">XIII.</hi> &#x017F;o hoch &#x017F;tieg/ daß man es die<lb/>
goldne Zeit der Poeten nennete.</p><lb/>
          <p>9. Hievon hat mit der deut&#x017F;chen Dicht-Kun&#x017F;t ih-<lb/>
ren Wachsthum genommen/ die aus den artlichen<lb/>
und lieblichen Redens-Arten der Griechen/ gleich<lb/>
wie nu&#x0364;tzliche Bienen ihren Honig ge&#x017F;ogen/ und i&#x017F;t<lb/>
vornehmlich darinnen mit ewig gezierten Cronen<lb/>
vorangegangen der Erlauchte Bober-Schwan <hi rendition="#aq">Mar-<lb/>
tinus Opitzius,</hi> von Buntzel bu&#x0364;rtig/ welchen nachge-<lb/>
folget Buchner/ Flemming/ T&#x017F;cherning/ Ri&#x017F;t/ <hi rendition="#aq">Schot-<lb/>
telius,</hi> Harsdo&#x0364;rffer/ Dach/ Neumarck/ Mitternacht/<lb/><hi rendition="#aq">&#x017F;ius,</hi> und die unvergleichlichen Lichter Schle&#x017F;iens/<lb/>
Hoffmanswaldau/ Ca&#x017F;pari von Lohen&#x017F;tein/ <hi rendition="#aq">Gryphius,</hi><lb/>
Mu&#x0364;hlpfort/ Ziegler/ Weiß/ Neukirch und andere<lb/>
mehr/ durch die un&#x017F;re deut&#x017F;che Poe&#x017F;ie auff den Gipf-<lb/>
fel der ho&#x0364;ch&#x017F;ten Vollkommenheit gelanget/ <hi rendition="#aq">vid. Rei-<lb/>
neccius de Dignit. Hi&#x017F;t. 52. fol. Hoffmanswaldau in<lb/>
Præfat.</hi> der Helden-Briefe/ <hi rendition="#aq">Harsdörffer P.</hi> 4. der Ge-<lb/>
&#x017F;pra&#x0364;ch- Spiele/ <hi rendition="#aq">Neumei&#x017F;ter Dis&#x017F;ert. de Poetis Ger-<lb/>
manicis, Filitzius Dis&#x017F;ert. de Poetis.</hi></p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">CAP. II.</hi><lb/> <hi rendition="#b">Von der Annehmlichkeit der Dicht-<lb/>
Kun&#x017F;t.</hi> </head><lb/>
          <p> <hi rendition="#c">1.</hi> </p><lb/>
          <p><hi rendition="#in">D</hi>As Gemu&#x0364;the des Men&#x017F;chen nennet dasjenige<lb/>
annehmlich/ was/ wo nicht allen/ doch einem un-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ter</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[8/0020] bracht/ biß ſie nach und nach ſolche Mæcenates und Auguſtos erweckte/ die ſie befoͤderten/ und endlich Se- culo X, XII. und XIII. ſo hoch ſtieg/ daß man es die goldne Zeit der Poeten nennete. 9. Hievon hat mit der deutſchen Dicht-Kunſt ih- ren Wachsthum genommen/ die aus den artlichen und lieblichen Redens-Arten der Griechen/ gleich wie nuͤtzliche Bienen ihren Honig geſogen/ und iſt vornehmlich darinnen mit ewig gezierten Cronen vorangegangen der Erlauchte Bober-Schwan Mar- tinus Opitzius, von Buntzel buͤrtig/ welchen nachge- folget Buchner/ Flemming/ Tſcherning/ Riſt/ Schot- telius, Harsdoͤrffer/ Dach/ Neumarck/ Mitternacht/ Zæſius, und die unvergleichlichen Lichter Schleſiens/ Hoffmanswaldau/ Caſpari von Lohenſtein/ Gryphius, Muͤhlpfort/ Ziegler/ Weiß/ Neukirch und andere mehr/ durch die unſre deutſche Poeſie auff den Gipf- fel der hoͤchſten Vollkommenheit gelanget/ vid. Rei- neccius de Dignit. Hiſt. 52. fol. Hoffmanswaldau in Præfat. der Helden-Briefe/ Harsdörffer P. 4. der Ge- ſpraͤch- Spiele/ Neumeiſter Disſert. de Poetis Ger- manicis, Filitzius Disſert. de Poetis. CAP. II. Von der Annehmlichkeit der Dicht- Kunſt. 1. DAs Gemuͤthe des Menſchen nennet dasjenige annehmlich/ was/ wo nicht allen/ doch einem un- ter

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Bei der Ausgabe von 1704 handelt es sich, um die … [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/maennling_helicon_1704
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/maennling_helicon_1704/20
Zitationshilfe: Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704. , S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maennling_helicon_1704/20>, abgerufen am 21.12.2024.