Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704.wäre denn zum Spasse/ e. g. daß man ein Bauren- oder Reg. 2. Sylven sind Gedichte/ die einem Wal- Die Ein und Dreyssigste Art. Satyren. Reg. 1. VOr alters wurden die Hirten-Spiele also genandt/ Reg. 2. Ihr vornehmstes Absehen ist/ von Lastern abzu-
waͤre denn zum Spaſſe/ e. g. daß man ein Bauren- oder Reg. 2. Sylven ſind Gedichte/ die einem Wal- Die Ein und Dreyſſigſte Art. Satyren. Reg. 1. VOr alters wurden die Hirten-Spiele alſo genandt/ Reg. 2. Ihr vornehmſtes Abſehen iſt/ von Laſtern abzu-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0191" n="173"/> waͤre denn zum Spaſſe/ <hi rendition="#aq">e. g.</hi> daß man ein Bauren- oder<lb/> Hirten-Geſpraͤche einfuͤhrte/ wie dergleichen Exempel<lb/> viel im Drucke ſind/ daß ich des Papieres zu ſchonen<lb/> nicht erſt dergleichen Carmen darff herſetzen.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Reg. 2. Sylv</hi>en ſind Gedichte/ die einem Wal-<lb/> de gleich ſind/ darinnen vielerley Art Baͤume zu fin-<lb/> den/ und unterſchiedliche Gattungen annehmen. Sie<lb/> begreiffen Geiſt- und Weltliche Sachen/ als <hi rendition="#aq">Epitha-<lb/> lamia</hi> auf Hochzeiten/ <hi rendition="#aq">Genethliaca</hi> Geburthen/<lb/><hi rendition="#aq">Onomaſtica</hi> Nahmens-Wuͤnſche/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">P</hi>ropemptica</hi> Gluͤck-<lb/> wuͤnſchungen zur Reiſe/ <hi rendition="#aq">Epibateria</hi> Bewillkommun-<lb/> gen von der Reiſe/ <hi rendition="#aq">Epinicia</hi> Bewillkommungen als<lb/> Sieger aus dem Kriege/ <hi rendition="#aq">Gratulatoria</hi> nach uͤberſtand-<lb/> ner Kranckheit ꝛc. und hat <hi rendition="#aq">Statius, Joan Antonius<lb/> Flam, Fridericus Morellus,/ Taubmann, Barlæus,</hi><lb/> dergleichen Sylven heraus gegeben.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Die Ein und Dreyſſigſte Art.</hi><lb/> <hi rendition="#aq">Saty</hi> <hi rendition="#b">ren.</hi> </head><lb/> <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">R</hi>eg.</hi> 1.</hi> </p><lb/> <p><hi rendition="#in">V</hi>Or alters wurden die Hirten-Spiele alſo genandt/<lb/> von ihren Heydniſchen <hi rendition="#aq">Saty</hi>ren/ <hi rendition="#aq">Fau</hi>nen und Wald-<lb/> Goͤttern/ die ſie verehrten; jetzt aber ſind dieſe <hi rendition="#aq">Saty</hi>ren<lb/> in Stachel-Gedichte verwandelt worden. Harsdoͤrffer<lb/><hi rendition="#aq">l. c. P. 2. pag.</hi> 99. Es haben aber die heutigen <hi rendition="#aq">Saty-</hi><lb/> ren/ dafern ſie nicht die <hi rendition="#aq">Limites</hi> uͤberſchreiten/ und<lb/> geduldet werden koͤnnen/ 2. Sachen an ſich (α) die Leh-<lb/> re oder Anweiſung zu guten Sittten. (β) hoͤffliche<lb/> Worte und Schertz-Reden/ ſind aber an ſich nichts an-<lb/> ders/ als Straff-Gedichte.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Reg.</hi> 2. Ihr vornehmſtes Abſehen iſt/ von Laſtern<lb/> <fw place="bottom" type="catch">abzu-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [173/0191]
waͤre denn zum Spaſſe/ e. g. daß man ein Bauren- oder
Hirten-Geſpraͤche einfuͤhrte/ wie dergleichen Exempel
viel im Drucke ſind/ daß ich des Papieres zu ſchonen
nicht erſt dergleichen Carmen darff herſetzen.
Reg. 2. Sylven ſind Gedichte/ die einem Wal-
de gleich ſind/ darinnen vielerley Art Baͤume zu fin-
den/ und unterſchiedliche Gattungen annehmen. Sie
begreiffen Geiſt- und Weltliche Sachen/ als Epitha-
lamia auf Hochzeiten/ Genethliaca Geburthen/
Onomaſtica Nahmens-Wuͤnſche/ Propemptica Gluͤck-
wuͤnſchungen zur Reiſe/ Epibateria Bewillkommun-
gen von der Reiſe/ Epinicia Bewillkommungen als
Sieger aus dem Kriege/ Gratulatoria nach uͤberſtand-
ner Kranckheit ꝛc. und hat Statius, Joan Antonius
Flam, Fridericus Morellus,/ Taubmann, Barlæus,
dergleichen Sylven heraus gegeben.
Die Ein und Dreyſſigſte Art.
Satyren.
Reg. 1.
VOr alters wurden die Hirten-Spiele alſo genandt/
von ihren Heydniſchen Satyren/ Faunen und Wald-
Goͤttern/ die ſie verehrten; jetzt aber ſind dieſe Satyren
in Stachel-Gedichte verwandelt worden. Harsdoͤrffer
l. c. P. 2. pag. 99. Es haben aber die heutigen Saty-
ren/ dafern ſie nicht die Limites uͤberſchreiten/ und
geduldet werden koͤnnen/ 2. Sachen an ſich (α) die Leh-
re oder Anweiſung zu guten Sittten. (β) hoͤffliche
Worte und Schertz-Reden/ ſind aber an ſich nichts an-
ders/ als Straff-Gedichte.
Reg. 2. Ihr vornehmſtes Abſehen iſt/ von Laſtern
abzu-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeBei der Ausgabe von 1704 handelt es sich, um die … [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |