oder dritten folgenden Messe zu zahlen, obwol, wenn solcher- gestalt negotiiret, und es im Wechsel deutlich ausgedrücket wor- den ist, es gleichfalls steif und fest muß gehalten werden, und der Traßirer, was auch immer für Verhinderungen vorfallen können, seinen Contract zu halten schuldig ist. Wenn man c) und wie?(c) bloß auf eine Messe selbigen Ortes einen Wechsel machet, so versteht man die erst kommende Messe; es ist aber gewöhnli- cher, daß, wenn die Messe sich noch nicht angefangen hat, man setzet: auf die instehende (zukünftige oder erstkommende) Messe bezahle der Herr etc. gleich wie, wenn die Messe bereits angegangen ist, man in die Briefe zu setzen pfleget: auf die ge- genwärtige (z. E.) Oster-Messe bezahle der Herr etc.
§. 367.
Gattungen der Nicht- meßwechsel: 1) a oder nach Dato lautende,
Zu den Nichtmeßwechseln gehören folgende, in Anse- hung der Verfallzeit unterschiedene Gattungen: 1) a Dato lau- tende Wechsel, heißen diejenigen, in welchen sich die Formeln: Dato, von Dato, a Dato, nach Dato, befinden, und die eine ge- wisse Zahlungszeit andeuten, z. E. von Dato über vier Wochen (oder-sechs Wochen nach Dato; oder: Ein Monat Dato) be- Ob zwischen a Dato und nach Dato ein Unter- schied?liebe der Herr zu zahlen etc. Die Handelsleute machen zwar unter den Wechselbriefen, so a Dato, und denen, so nach Dato lauten, einen großen Unterschied, also, daß bey einem Wech- selbriefe, so a Dato, (das ist, von Dato) gestellet, der Tag des Datums sowol, als der Tag der Acceptation, mit zu zählen sey; da hingegen bey denen, so nach Dato gestellet, der Tag des Datums nicht mit gerechnet würde: allein man muß allenthal- ben darinn auf die Verordnung der Wechselordnungen sehen; und an den Orten, wo gar nichts dießfalls verordnet, werden obige Formeln als vor einerley geachtet. Wenn also ein Wech- sel a Dato oder nach Dato lautet, so wird von dem Tage an, welcher auf das Datum das Wechsels folget, die Zahlungszeit gezählet (auf die Acceptationszeit hingegen kein Absehen gerich- tet,) und am letzten Tage ist der Wechsel verfallen.
§. 368.
2) a Uso lautende.
2) A Uso lautende Wechsel, werden diejenigen genennet, welche die Formel: a Uso, enthalten. Es heißt aber Uso eine unter den Wechselnegotianten beliebig angenommene, und durch die Gewohnheit, oder eines jeden Ortes Obrigkeit bestätigte Frist und Zeit, welche die traßirten Wechselbriefe an diesem oder jenem Orte, außer den Messen, gewöhnlicher maßen in An- sehung der Bezahlung zu genießen haben; oder wie lange der Jnhaber eines solchen Briefes mit Eintreibung der Zahlung, oder, in deren Unterbleibung, mit der Protestation sicher und ohne seinen Schaden in Geduld stehen kann und muß. Der- gleichen Wechselbriefe sind nicht aller Orten zu einer Zeit ver- a) Wenn dergleichen Wechsel ver- fallen?fallen, (a) theils weil der Uso fast in allen Handlungsplätzen unterschieden ist: indem an einem 14 Tage; am andern 4 Wo- chen etc. nachgesehen werden: (b) theils der Uso an manchen Orten von der Präsentation oder Acceptation an; an manchen
Orten
1 Th. 18 Cap. Von der Wechſelhandlung
oder dritten folgenden Meſſe zu zahlen, obwol, wenn ſolcher- geſtalt negotiiret, und es im Wechſel deutlich ausgedruͤcket wor- den iſt, es gleichfalls ſteif und feſt muß gehalten werden, und der Traßirer, was auch immer fuͤr Verhinderungen vorfallen koͤnnen, ſeinen Contract zu halten ſchuldig iſt. Wenn man c) und wie?(c) bloß auf eine Meſſe ſelbigen Ortes einen Wechſel machet, ſo verſteht man die erſt kommende Meſſe; es iſt aber gewoͤhnli- cher, daß, wenn die Meſſe ſich noch nicht angefangen hat, man ſetzet: auf die inſtehende (zukuͤnftige oder erſtkommende) Meſſe bezahle der Herr ꝛc. gleich wie, wenn die Meſſe bereits angegangen iſt, man in die Briefe zu ſetzen pfleget: auf die ge- genwaͤrtige (z. E.) Oſter-Meſſe bezahle der Herr ꝛc.
§. 367.
Gattungen der Nicht- meßwechſel: 1) a oder nach Dato lautende,
Zu den Nichtmeßwechſeln gehoͤren folgende, in Anſe- hung der Verfallzeit unterſchiedene Gattungen: 1) a Dato lau- tende Wechſel, heißen diejenigen, in welchen ſich die Formeln: Dato, von Dato, a Dato, nach Dato, befinden, und die eine ge- wiſſe Zahlungszeit andeuten, z. E. von Dato uͤber vier Wochen (oder-ſechs Wochen nach Dato; oder: Ein Monat Dato) be- Ob zwiſchen a Dato und nach Dato ein Unter- ſchied?liebe der Herr zu zahlen ꝛc. Die Handelsleute machen zwar unter den Wechſelbriefen, ſo a Dato, und denen, ſo nach Dato lauten, einen großen Unterſchied, alſo, daß bey einem Wech- ſelbriefe, ſo a Dato, (das iſt, von Dato) geſtellet, der Tag des Datums ſowol, als der Tag der Acceptation, mit zu zaͤhlen ſey; da hingegen bey denen, ſo nach Dato geſtellet, der Tag des Datums nicht mit gerechnet wuͤrde: allein man muß allenthal- ben darinn auf die Verordnung der Wechſelordnungen ſehen; und an den Orten, wo gar nichts dießfalls verordnet, werden obige Formeln als vor einerley geachtet. Wenn alſo ein Wech- ſel a Dato oder nach Dato lautet, ſo wird von dem Tage an, welcher auf das Datum das Wechſels folget, die Zahlungszeit gezaͤhlet (auf die Acceptationszeit hingegen kein Abſehen gerich- tet,) und am letzten Tage iſt der Wechſel verfallen.
§. 368.
2) a Uſo lautende.
2) A Uſo lautende Wechſel, werden diejenigen genennet, welche die Formel: a Uſo, enthalten. Es heißt aber Uſo eine unter den Wechſelnegotianten beliebig angenommene, und durch die Gewohnheit, oder eines jeden Ortes Obrigkeit beſtaͤtigte Friſt und Zeit, welche die traßirten Wechſelbriefe an dieſem oder jenem Orte, außer den Meſſen, gewoͤhnlicher maßen in An- ſehung der Bezahlung zu genießen haben; oder wie lange der Jnhaber eines ſolchen Briefes mit Eintreibung der Zahlung, oder, in deren Unterbleibung, mit der Proteſtation ſicher und ohne ſeinen Schaden in Geduld ſtehen kann und muß. Der- gleichen Wechſelbriefe ſind nicht aller Orten zu einer Zeit ver- a) Wenn dergleichen Wechſel ver- fallen?fallen, (a) theils weil der Uſo faſt in allen Handlungsplaͤtzen unterſchieden iſt: indem an einem 14 Tage; am andern 4 Wo- chen ꝛc. nachgeſehen werden: (b) theils der Uſo an manchen Orten von der Praͤſentation oder Acceptation an; an manchen
Orten
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1 Th. 18 Cap. Von der Wechſelhandlung
oder dritten folgenden Meſſe zu zahlen, obwol, wenn ſolcher-
geſtalt negotiiret, und es im Wechſel deutlich ausgedruͤcket wor-
den iſt, es gleichfalls ſteif und feſt muß gehalten werden, und
der Traßirer, was auch immer fuͤr Verhinderungen vorfallen
koͤnnen, ſeinen Contract zu halten ſchuldig iſt. Wenn man
(c) bloß auf eine Meſſe ſelbigen Ortes einen Wechſel machet, ſo
verſteht man die erſt kommende Meſſe; es iſt aber gewoͤhnli-
cher, daß, wenn die Meſſe ſich noch nicht angefangen hat, man
ſetzet: auf die inſtehende (zukuͤnftige oder erſtkommende)
Meſſe bezahle der Herr ꝛc. gleich wie, wenn die Meſſe bereits
angegangen iſt, man in die Briefe zu ſetzen pfleget: auf die ge-
genwaͤrtige (z. E.) Oſter-Meſſe bezahle der Herr ꝛc.
c) und wie?
§. 367.
Zu den Nichtmeßwechſeln gehoͤren folgende, in Anſe-
hung der Verfallzeit unterſchiedene Gattungen: 1) a Dato lau-
tende Wechſel, heißen diejenigen, in welchen ſich die Formeln:
Dato, von Dato, a Dato, nach Dato, befinden, und die eine ge-
wiſſe Zahlungszeit andeuten, z. E. von Dato uͤber vier Wochen
(oder-ſechs Wochen nach Dato; oder: Ein Monat Dato) be-
liebe der Herr zu zahlen ꝛc. Die Handelsleute machen zwar
unter den Wechſelbriefen, ſo a Dato, und denen, ſo nach Dato
lauten, einen großen Unterſchied, alſo, daß bey einem Wech-
ſelbriefe, ſo a Dato, (das iſt, von Dato) geſtellet, der Tag des
Datums ſowol, als der Tag der Acceptation, mit zu zaͤhlen ſey;
da hingegen bey denen, ſo nach Dato geſtellet, der Tag des
Datums nicht mit gerechnet wuͤrde: allein man muß allenthal-
ben darinn auf die Verordnung der Wechſelordnungen ſehen;
und an den Orten, wo gar nichts dießfalls verordnet, werden
obige Formeln als vor einerley geachtet. Wenn alſo ein Wech-
ſel a Dato oder nach Dato lautet, ſo wird von dem Tage an,
welcher auf das Datum das Wechſels folget, die Zahlungszeit
gezaͤhlet (auf die Acceptationszeit hingegen kein Abſehen gerich-
tet,) und am letzten Tage iſt der Wechſel verfallen.
Ob zwiſchen
a Dato und
nach Dato
ein Unter-
ſchied?
§. 368.
2) A Uſo lautende Wechſel, werden diejenigen genennet,
welche die Formel: a Uſo, enthalten. Es heißt aber Uſo eine
unter den Wechſelnegotianten beliebig angenommene, und durch
die Gewohnheit, oder eines jeden Ortes Obrigkeit beſtaͤtigte
Friſt und Zeit, welche die traßirten Wechſelbriefe an dieſem oder
jenem Orte, außer den Meſſen, gewoͤhnlicher maßen in An-
ſehung der Bezahlung zu genießen haben; oder wie lange der
Jnhaber eines ſolchen Briefes mit Eintreibung der Zahlung,
oder, in deren Unterbleibung, mit der Proteſtation ſicher und
ohne ſeinen Schaden in Geduld ſtehen kann und muß. Der-
gleichen Wechſelbriefe ſind nicht aller Orten zu einer Zeit ver-
fallen, (a) theils weil der Uſo faſt in allen Handlungsplaͤtzen
unterſchieden iſt: indem an einem 14 Tage; am andern 4 Wo-
chen ꝛc. nachgeſehen werden: (b) theils der Uſo an manchen
Orten von der Praͤſentation oder Acceptation an; an manchen
Orten
a) Wenn
dergleichen
Wechſel ver-
fallen?
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/782>, abgerufen am 21.11.2024.
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