mit selbigem keinerley Gefahr, es mag vorfallen, was da will:Geldes auf große Avan- ture, und des Assecu- rirtens. der Assecurirte, welcher mit nichts bedecket ist, läuft wegen der Vermögenheit des Assecurirers zu bezahlen Gefahr, und verliert außer seinem Schiffe oft auch wol noch die Prämie, welche ihm weiter kein Recht, außer der Concurrenz mit den andern Gläubigern seines Assecurirers, nach Proportion der assecurirten Summe, giebt. 6) Bey der Großavanture hat der Nehmer nöthig, ein Capital aufzunehmen, um sein Schiff auszurüsten, und mit Lebensmitteln zu versorgen: bey der As- securanz hat der Assecurirte sein Capital schon völlig gemacht, und suchet bey seinem Assecurirer nur das Mittel, es nicht zu verlieren.
Das 17 Capitel. Von der Wechselhandlung überhaupt, und von dem Geldwechsel und Actienhandel insbesondere.
§. 327.
Die Wechselhandlung (§. 14.), oder der Geldhandel, in-Wechsel- handlung überhaupt. gleichen das Geldnegotium, überhaupt betrachtet, heißt das Gewerbe der Kaufleute insbesondere mit Gelde.
§. 328.
Die Art und Weise, wie diese Handlung geschieht, oderArt und Weise der- selben. wie mit dem Gelde gehandelt wird, ist zweyerley. Denn man verwechselt entweder (1) Geldsorten gegen andere Geldsorten; oder (2) Geld gegen Wechsel- und andere Briefe.
§. 329.
Daher hat man auch zwey Gattungen der Wechselhand-Gattungen der Wechsel- handlung. lung, davon die eine die Kleinwechselhandlung, oder die Handwechselhandlung; und die andere die reale Wechsel- handlung genennet wird. Von beyden wollen wir besonders handeln.
§. 330.
I. Die Kleinwechselhandlung (§. 329.), oder die Hand-I. Klein- wechselhand lung, oder der Geld- wechsel. wechselhandlung, auch nur schlechthin der Klein- oder Hand- wechsel, ingleichen der gemeine Wechsel, und im besondern oder vorzüglichen Verstande, der Geldwechsel genannt, ist die- jenige Art der Wechselhandlung, welche sich mit dem Umsetzen, oder Verwechseln einer Geldsorte gegen die andere, beschäfftiget.
§. 331.
Den Ursprung dieser Handlung hat man in den mancher-Des Geld- wechsels Ur- sprung. ley Münzsorten, oder dem Unterschiede des Geldes, zu suchen. Denn da die meisten Geldsorten nicht aller Orten gangbar sind, sondern diese nur an diesem, und eine andere an einem andern Orte gilt; gleichwol aber der Kaufhandel meistens überall mit Gelde getrieben werden muß: so hat man sich daher genöthiget gesehen, die Geldsorten gegen Erlegung oder Genießung eines Ueberschusses umzusetzen, mithin eine gegen die andere gleich- sam ein- oder zu verkaufen.
§. 332.
(L) 4
und Großavanturhandlung.
mit ſelbigem keinerley Gefahr, es mag vorfallen, was da will:Geldes auf große Avan- ture, und des Aſſecu- rirtens. der Aſſecurirte, welcher mit nichts bedecket iſt, laͤuft wegen der Vermoͤgenheit des Aſſecurirers zu bezahlen Gefahr, und verliert außer ſeinem Schiffe oft auch wol noch die Praͤmie, welche ihm weiter kein Recht, außer der Concurrenz mit den andern Glaͤubigern ſeines Aſſecurirers, nach Proportion der aſſecurirten Summe, giebt. 6) Bey der Großavanture hat der Nehmer noͤthig, ein Capital aufzunehmen, um ſein Schiff auszuruͤſten, und mit Lebensmitteln zu verſorgen: bey der Aſ- ſecuranz hat der Aſſecurirte ſein Capital ſchon voͤllig gemacht, und ſuchet bey ſeinem Aſſecurirer nur das Mittel, es nicht zu verlieren.
Das 17 Capitel. Von der Wechſelhandlung uͤberhaupt, und von dem Geldwechſel und Actienhandel insbeſondere.
§. 327.
Die Wechſelhandlung (§. 14.), oder der Geldhandel, in-Wechſel- handlung uͤberhaupt. gleichen das Geldnegotium, uͤberhaupt betrachtet, heißt das Gewerbe der Kaufleute insbeſondere mit Gelde.
§. 328.
Die Art und Weiſe, wie dieſe Handlung geſchieht, oderArt und Weiſe der- ſelben. wie mit dem Gelde gehandelt wird, iſt zweyerley. Denn man verwechſelt entweder (1) Geldſorten gegen andere Geldſorten; oder (2) Geld gegen Wechſel- und andere Briefe.
§. 329.
Daher hat man auch zwey Gattungen der Wechſelhand-Gattungen der Wechſel- handlung. lung, davon die eine die Kleinwechſelhandlung, oder die Handwechſelhandlung; und die andere die reale Wechſel- handlung genennet wird. Von beyden wollen wir beſonders handeln.
§. 330.
I. Die Kleinwechſelhandlung (§. 329.), oder die Hand-I. Klein- wechſelhand lung, oder der Geld- wechſel. wechſelhandlung, auch nur ſchlechthin der Klein- oder Hand- wechſel, ingleichen der gemeine Wechſel, und im beſondern oder vorzuͤglichen Verſtande, der Geldwechſel genannt, iſt die- jenige Art der Wechſelhandlung, welche ſich mit dem Umſetzen, oder Verwechſeln einer Geldſorte gegen die andere, beſchaͤfftiget.
§. 331.
Den Urſprung dieſer Handlung hat man in den mancher-Des Geld- wechſels Ur- ſprung. ley Muͤnzſorten, oder dem Unterſchiede des Geldes, zu ſuchen. Denn da die meiſten Geldſorten nicht aller Orten gangbar ſind, ſondern dieſe nur an dieſem, und eine andere an einem andern Orte gilt; gleichwol aber der Kaufhandel meiſtens uͤberall mit Gelde getrieben werden muß: ſo hat man ſich daher genoͤthiget geſehen, die Geldſorten gegen Erlegung oder Genießung eines Ueberſchuſſes umzuſetzen, mithin eine gegen die andere gleich- ſam ein- oder zu verkaufen.
§. 332.
(L) 4
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und Großavanturhandlung.
mit ſelbigem keinerley Gefahr, es mag vorfallen, was da will:
der Aſſecurirte, welcher mit nichts bedecket iſt, laͤuft wegen
der Vermoͤgenheit des Aſſecurirers zu bezahlen Gefahr, und
verliert außer ſeinem Schiffe oft auch wol noch die Praͤmie,
welche ihm weiter kein Recht, außer der Concurrenz mit den
andern Glaͤubigern ſeines Aſſecurirers, nach Proportion der
aſſecurirten Summe, giebt. 6) Bey der Großavanture hat
der Nehmer noͤthig, ein Capital aufzunehmen, um ſein Schiff
auszuruͤſten, und mit Lebensmitteln zu verſorgen: bey der Aſ-
ſecuranz hat der Aſſecurirte ſein Capital ſchon voͤllig gemacht,
und ſuchet bey ſeinem Aſſecurirer nur das Mittel, es nicht zu
verlieren.
Geldes auf
große Avan-
ture, und
des Aſſecu-
rirtens.
Das 17 Capitel.
Von der Wechſelhandlung uͤberhaupt, und von dem
Geldwechſel und Actienhandel insbeſondere.
§. 327.
Die Wechſelhandlung (§. 14.), oder der Geldhandel, in-
gleichen das Geldnegotium, uͤberhaupt betrachtet, heißt
das Gewerbe der Kaufleute insbeſondere mit Gelde.
Wechſel-
handlung
uͤberhaupt.
§. 328.
Die Art und Weiſe, wie dieſe Handlung geſchieht, oder
wie mit dem Gelde gehandelt wird, iſt zweyerley. Denn man
verwechſelt entweder (1) Geldſorten gegen andere Geldſorten;
oder (2) Geld gegen Wechſel- und andere Briefe.
Art und
Weiſe der-
ſelben.
§. 329.
Daher hat man auch zwey Gattungen der Wechſelhand-
lung, davon die eine die Kleinwechſelhandlung, oder die
Handwechſelhandlung; und die andere die reale Wechſel-
handlung genennet wird. Von beyden wollen wir beſonders
handeln.
Gattungen
der Wechſel-
handlung.
§. 330.
I. Die Kleinwechſelhandlung (§. 329.), oder die Hand-
wechſelhandlung, auch nur ſchlechthin der Klein- oder Hand-
wechſel, ingleichen der gemeine Wechſel, und im beſondern
oder vorzuͤglichen Verſtande, der Geldwechſel genannt, iſt die-
jenige Art der Wechſelhandlung, welche ſich mit dem Umſetzen,
oder Verwechſeln einer Geldſorte gegen die andere, beſchaͤfftiget.
I. Klein-
wechſelhand
lung, oder
der Geld-
wechſel.
§. 331.
Den Urſprung dieſer Handlung hat man in den mancher-
ley Muͤnzſorten, oder dem Unterſchiede des Geldes, zu ſuchen.
Denn da die meiſten Geldſorten nicht aller Orten gangbar ſind,
ſondern dieſe nur an dieſem, und eine andere an einem andern
Orte gilt; gleichwol aber der Kaufhandel meiſtens uͤberall mit
Gelde getrieben werden muß: ſo hat man ſich daher genoͤthiget
geſehen, die Geldſorten gegen Erlegung oder Genießung eines
Ueberſchuſſes umzuſetzen, mithin eine gegen die andere gleich-
ſam ein- oder zu verkaufen.
Des Geld-
wechſels Ur-
ſprung.
§. 332.
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/771>, abgerufen am 03.12.2024.
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