gemeinschaftlich handeln sollen. Der folgende §. erlaubt dem Frauenzimmer, mit allerhand Kleinigkeiten zu handeln; und der letzte handelt von den Stämpeln der Waaren, damit aller Unterschleif und die Verfertigung untauglicher Waaren vermie- den werden möge. Zuletzt befehlen Seine Majestät, die Be- werkstelligung dieser Verordnung mit aller Sorgfalt zu betreiben.
§. 291.
Weise An- stalten zum Flore der Handlung Schifffahrt und Manu- facturen un- ter Adolph Friedrichen.
So glücklich die Regierungsjahre Friedrichs des I für die Handlung in Schweden gewesen, so erwünscht sind die itzigen Zeiten unter der friedlichen Regierung Sr. anitzo regierenden königlichen Majestät, Adolph Friedrichs, da Handlung und Gewerbe immer in neue fruchtbare Zweige treiben, indem Se. Majestät mit noch größerem Eifer, als seine glorwürdigsten Vorfahren, unabläßig an der Verbreitung des Flors der Com- mercien und Manufacturen in Dero Reiche, arbeiten, und so gar auch auf die ursprünglichen und entfernten Quellen dersel- ben ein Auge werfen. Denn im Jahre 1752 bewilligte dieser weise Monarche denen, welche Sümpfe und Moräste austrock- nen, und dadurch den Ackerbau und Wiesewachs befördern würden, 40 bis 50 Freyheitsjahre ohne alle Abgaben. Jn eben dem Jahre befahl er auch den sämtlichen Landeshauptleuten, daß überhaupt alle zu Manufacturen nöthige Materialien, als Flachs, Hanf, Tabacksblätter, und Weberdisteln, Farbekräu- ter zu Seiden- Leinwand- und Wollenfärbereyen fleißiger in ih- ren Districten angebauet und gepflanzet werden möchten: un- geachtet der Tabacksbau schon so empor gebracht, und die An- zahl der dazu erforderlichen Fabriken dergestalt vermehret wor- den war, daß man in dem gedachten 1752 Jahre bereits zu Stockholm, Gothenburg, Landskron, Lund, Wenerburg, Alin- gas, Nörkiöping, Malmö, Christianstadt, Ystadt, Scara, Södertelge, und Sölfwitsborg, Tabacksfabriken fand. Weil der König ferner für das Aufnehmen der Fischerey und Schä- ferey besorgt ist, so gestand er, in Ansehung jener, denjenigen, welche sich an den Seeufern dieser Handthierung halber nieder- lassen wollen, verschiedene Vorrechte zu; in Ansehung dieser aber ergieng eine königliche Verordnung, den Vertrieb der fei- nen schwedischen Wolle zu befördern. Kraft derselben soll der Landmann sie in ganzen Fellen zu den Fabrikanten bringen, oder, wenn sich kein Käufer findet, soll das Hallgerichte jeder Stadt dieselbe aus dem Manufacturenfond erkaufen. Nicht zu gedenken, daß auf dem Reichstage 1752 die möglichste Beför- derung der Fabriken auf das neue beschlossen worden. Um aber auch die Verführung der Waaren zu erleichtern, brachte man auf dem Carlsgraben bey Trollhätta eine Schleuße, Graf Teßin genannt, zu Stande, welche gegen das Ende eben dieses 1752sten Jahres feyerlich geöffnet, und brauchbar befunden wurde, wovon sich das Reich, zur Aufnahme des Han- dels, einen beträchtlichen Nutzen zu versprechen hat, den auch der Commercienrath Polheim in seinen hierüber in Druck aus-
gege-
12 Cap. Von der
gemeinſchaftlich handeln ſollen. Der folgende §. erlaubt dem Frauenzimmer, mit allerhand Kleinigkeiten zu handeln; und der letzte handelt von den Staͤmpeln der Waaren, damit aller Unterſchleif und die Verfertigung untauglicher Waaren vermie- den werden moͤge. Zuletzt befehlen Seine Majeſtaͤt, die Be- werkſtelligung dieſer Verordnung mit aller Sorgfalt zu betreiben.
§. 291.
Weiſe An- ſtalten zum Flore der Handlung Schifffahrt und Manu- facturen un- ter Adolph Friedrichen.
So gluͤcklich die Regierungsjahre Friedrichs des I fuͤr die Handlung in Schweden geweſen, ſo erwuͤnſcht ſind die itzigen Zeiten unter der friedlichen Regierung Sr. anitzo regierenden koͤniglichen Majeſtaͤt, Adolph Friedrichs, da Handlung und Gewerbe immer in neue fruchtbare Zweige treiben, indem Se. Majeſtaͤt mit noch groͤßerem Eifer, als ſeine glorwuͤrdigſten Vorfahren, unablaͤßig an der Verbreitung des Flors der Com- mercien und Manufacturen in Dero Reiche, arbeiten, und ſo gar auch auf die urſpruͤnglichen und entfernten Quellen derſel- ben ein Auge werfen. Denn im Jahre 1752 bewilligte dieſer weiſe Monarche denen, welche Suͤmpfe und Moraͤſte austrock- nen, und dadurch den Ackerbau und Wieſewachs befoͤrdern wuͤrden, 40 bis 50 Freyheitsjahre ohne alle Abgaben. Jn eben dem Jahre befahl er auch den ſaͤmtlichen Landeshauptleuten, daß uͤberhaupt alle zu Manufacturen noͤthige Materialien, als Flachs, Hanf, Tabacksblaͤtter, und Weberdiſteln, Farbekraͤu- ter zu Seiden- Leinwand- und Wollenfaͤrbereyen fleißiger in ih- ren Diſtricten angebauet und gepflanzet werden moͤchten: un- geachtet der Tabacksbau ſchon ſo empor gebracht, und die An- zahl der dazu erforderlichen Fabriken dergeſtalt vermehret wor- den war, daß man in dem gedachten 1752 Jahre bereits zu Stockholm, Gothenburg, Landskron, Lund, Wenerburg, Alin- gas, Noͤrkioͤping, Malmoͤ, Chriſtianſtadt, Yſtadt, Scara, Soͤdertelge, und Soͤlfwitsborg, Tabacksfabriken fand. Weil der Koͤnig ferner fuͤr das Aufnehmen der Fiſcherey und Schaͤ- ferey beſorgt iſt, ſo geſtand er, in Anſehung jener, denjenigen, welche ſich an den Seeufern dieſer Handthierung halber nieder- laſſen wollen, verſchiedene Vorrechte zu; in Anſehung dieſer aber ergieng eine koͤnigliche Verordnung, den Vertrieb der fei- nen ſchwediſchen Wolle zu befoͤrdern. Kraft derſelben ſoll der Landmann ſie in ganzen Fellen zu den Fabrikanten bringen, oder, wenn ſich kein Kaͤufer findet, ſoll das Hallgerichte jeder Stadt dieſelbe aus dem Manufacturenfond erkaufen. Nicht zu gedenken, daß auf dem Reichstage 1752 die moͤglichſte Befoͤr- derung der Fabriken auf das neue beſchloſſen worden. Um aber auch die Verfuͤhrung der Waaren zu erleichtern, brachte man auf dem Carlsgraben bey Trollhaͤtta eine Schleuße, Graf Teßin genannt, zu Stande, welche gegen das Ende eben dieſes 1752ſten Jahres feyerlich geoͤffnet, und brauchbar befunden wurde, wovon ſich das Reich, zur Aufnahme des Han- dels, einen betraͤchtlichen Nutzen zu verſprechen hat, den auch der Commercienrath Polheim in ſeinen hieruͤber in Druck aus-
gege-
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12 Cap. Von der
gemeinſchaftlich handeln ſollen. Der folgende §. erlaubt dem
Frauenzimmer, mit allerhand Kleinigkeiten zu handeln; und
der letzte handelt von den Staͤmpeln der Waaren, damit aller
Unterſchleif und die Verfertigung untauglicher Waaren vermie-
den werden moͤge. Zuletzt befehlen Seine Majeſtaͤt, die Be-
werkſtelligung dieſer Verordnung mit aller Sorgfalt zu betreiben.
§. 291.
So gluͤcklich die Regierungsjahre Friedrichs des I fuͤr die
Handlung in Schweden geweſen, ſo erwuͤnſcht ſind die itzigen
Zeiten unter der friedlichen Regierung Sr. anitzo regierenden
koͤniglichen Majeſtaͤt, Adolph Friedrichs, da Handlung und
Gewerbe immer in neue fruchtbare Zweige treiben, indem Se.
Majeſtaͤt mit noch groͤßerem Eifer, als ſeine glorwuͤrdigſten
Vorfahren, unablaͤßig an der Verbreitung des Flors der Com-
mercien und Manufacturen in Dero Reiche, arbeiten, und ſo
gar auch auf die urſpruͤnglichen und entfernten Quellen derſel-
ben ein Auge werfen. Denn im Jahre 1752 bewilligte dieſer
weiſe Monarche denen, welche Suͤmpfe und Moraͤſte austrock-
nen, und dadurch den Ackerbau und Wieſewachs befoͤrdern
wuͤrden, 40 bis 50 Freyheitsjahre ohne alle Abgaben. Jn eben
dem Jahre befahl er auch den ſaͤmtlichen Landeshauptleuten, daß
uͤberhaupt alle zu Manufacturen noͤthige Materialien, als
Flachs, Hanf, Tabacksblaͤtter, und Weberdiſteln, Farbekraͤu-
ter zu Seiden- Leinwand- und Wollenfaͤrbereyen fleißiger in ih-
ren Diſtricten angebauet und gepflanzet werden moͤchten: un-
geachtet der Tabacksbau ſchon ſo empor gebracht, und die An-
zahl der dazu erforderlichen Fabriken dergeſtalt vermehret wor-
den war, daß man in dem gedachten 1752 Jahre bereits zu
Stockholm, Gothenburg, Landskron, Lund, Wenerburg, Alin-
gas, Noͤrkioͤping, Malmoͤ, Chriſtianſtadt, Yſtadt, Scara,
Soͤdertelge, und Soͤlfwitsborg, Tabacksfabriken fand. Weil
der Koͤnig ferner fuͤr das Aufnehmen der Fiſcherey und Schaͤ-
ferey beſorgt iſt, ſo geſtand er, in Anſehung jener, denjenigen,
welche ſich an den Seeufern dieſer Handthierung halber nieder-
laſſen wollen, verſchiedene Vorrechte zu; in Anſehung dieſer
aber ergieng eine koͤnigliche Verordnung, den Vertrieb der fei-
nen ſchwediſchen Wolle zu befoͤrdern. Kraft derſelben ſoll der
Landmann ſie in ganzen Fellen zu den Fabrikanten bringen,
oder, wenn ſich kein Kaͤufer findet, ſoll das Hallgerichte jeder
Stadt dieſelbe aus dem Manufacturenfond erkaufen. Nicht zu
gedenken, daß auf dem Reichstage 1752 die moͤglichſte Befoͤr-
derung der Fabriken auf das neue beſchloſſen worden. Um
aber auch die Verfuͤhrung der Waaren zu erleichtern, brachte
man auf dem Carlsgraben bey Trollhaͤtta eine Schleuße,
Graf Teßin genannt, zu Stande, welche gegen das Ende
eben dieſes 1752ſten Jahres feyerlich geoͤffnet, und brauchbar
befunden wurde, wovon ſich das Reich, zur Aufnahme des Han-
dels, einen betraͤchtlichen Nutzen zu verſprechen hat, den auch
der Commercienrath Polheim in ſeinen hieruͤber in Druck aus-
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. 602. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/1206>, abgerufen am 21.11.2024.
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