der eigentli- che Schleich- handel.dere, die an der Seeküste liegen, mit den Holländern in gutem Vernehmen stehen, daß sie ihnen ihre Waaren an die Schiffe bringen, wenn sie an einem bequemen Orte für Anker liegen; und dagegen europäische Waaren eintauschen. Die Engländer treiben solchen ihren Schleichhandel von Jamaica aus, siehe den 175 §.
§. 124.
Handels- städte und Seehäfen in Spanien:
Die vornehmsten Handelsstädte und Seehäfen, welche Spanien theils in dem Jnnern des Königreichs, theils aber und vornehmlich an den beyden Meeren, nämlich dem atlantischen und mittelländischen Meere, hat; desgl. an der diese beyden Meere von einander trennenden oder auch zu gleicher Zeit wieder vereinigenden so berühmten Meerenge von Gibraltar, sind: Madrit, Sevilien, Granada, Malaga, Carthagena, Valencia, St. Sebastian, Bilbao, Corunna, Alicante, Barcellona, und Cadix; anderer, keine so be- trächtliche Handlung treibenden Seehäfen, als St. | Maria, Porto Real, St. Lucar, Rota, Almeria, ingleichen der durch den utrechter Frieden an England abgetretenen Häfen von Gibraltar, so der Schlüssel von dem mittelländischen Meere ist, und Portmahon, itzt nicht zu gedenken. Von allen diesen findet man in unserer Akad. der Kaufl. besondere Artikel; hier aber wollen wir nur Madrit und Cadix ganz kürzlich beschreiben.
§. 125.
1) Madrit.
Madrit, die Hauptstadt des ganzen Königreichs, und die königliche Residenz liegt zwar fast mitten in dem Königreiche, hat aber doch einen starken Handel zur See, vermittelst der Correspondenten und Factors, welche ihre Kaufleute in den an der See gelegenen Handelsplätzen, und sonderlich zu Cadix, haben. Unter der Regierung des itzigen Königs hat man da- selbst ein Wechselcomtoir zu den Remisen, die man nach den vornehmsten Plätzen in Europa thun will, errichtet; sonst aber wechselt Madrit auf Hamburg, Amsterdam, London, Lissabon, Lion, Milano, Novi, Rom, Florenz, Genua, Livorno, Venedig, und Neapel. Auch ist zu Madrit eine öffentliche Bank, die nach dem Muster der zu Amsterdam und London angeleget ist. Ein mehreres von dieser Stadt siehe in unserer Akad. der Kaufl. in einem besondern Artikel.
§. 126.
2) Cadix.
Cadix, der Haupthandelsplatz in ganz Spanien, hat einen berühmten Seehafen, welcher sehr geraum und weit ist; es machen aber die vielen Klippen, unter denen der Diamant die vornehmste, den Einlauf in denselben etwas gefährlich. Die Güte des Hafens und der Bay von Cadix sind die Ursachen, daß die Stadt zu allen Zeiten überaus volkreich gewesen, und daß starker Handel darinnen ist getrieben worden. Auch noch gegenwärtig ist sie wegen der vielen Schiffe, die aus allen Theilen der Welt daselbst ankommen, und wegen des großen Handels, der da getrieben wird, berühmt. Hier geschieht die größte spanische Handlung, wie sich denn Kaufleute von aller- hand Nationen zu Cadix aufhalten, und haben sonderlich unter den deutschen|Seestädten die Hamburger hier stattliche Contoirs
und
6 Cap. Von der
der eigentli- che Schleich- handel.dere, die an der Seekuͤſte liegen, mit den Hollaͤndern in gutem Vernehmen ſtehen, daß ſie ihnen ihre Waaren an die Schiffe bringen, wenn ſie an einem bequemen Orte fuͤr Anker liegen; und dagegen europaͤiſche Waaren eintauſchen. Die Englaͤnder treiben ſolchen ihren Schleichhandel von Jamaica aus, ſiehe den 175 §.
§. 124.
Handels- ſtaͤdte und Seehaͤfen in Spanien:
Die vornehmſten Handelsſtaͤdte und Seehaͤfen, welche Spanien theils in dem Jnnern des Koͤnigreichs, theils aber und vornehmlich an den beyden Meeren, naͤmlich dem atlantiſchen und mittellaͤndiſchen Meere, hat; desgl. an der dieſe beyden Meere von einander trennenden oder auch zu gleicher Zeit wieder vereinigenden ſo beruͤhmten Meerenge von Gibraltar, ſind: Madrit, Sevilien, Granada, Malaga, Carthagena, Valencia, St. Sebaſtian, Bilbao, Corunna, Alicante, Barcellona, und Cadix; anderer, keine ſo be- traͤchtliche Handlung treibenden Seehaͤfen, als St. | Maria, Porto Real, St. Lucar, Rota, Almeria, ingleichen der durch den utrechter Frieden an England abgetretenen Haͤfen von Gibraltar, ſo der Schluͤſſel von dem mittellaͤndiſchen Meere iſt, und Portmahon, itzt nicht zu gedenken. Von allen dieſen findet man in unſerer Akad. der Kaufl. beſondere Artikel; hier aber wollen wir nur Madrit und Cadix ganz kuͤrzlich beſchreiben.
§. 125.
1) Madrit.
Madrit, die Hauptſtadt des ganzen Koͤnigreichs, und die koͤnigliche Reſidenz liegt zwar faſt mitten in dem Koͤnigreiche, hat aber doch einen ſtarken Handel zur See, vermittelſt der Correſpondenten und Factors, welche ihre Kaufleute in den an der See gelegenen Handelsplaͤtzen, und ſonderlich zu Cadix, haben. Unter der Regierung des itzigen Koͤnigs hat man da- ſelbſt ein Wechſelcomtoir zu den Remiſen, die man nach den vornehmſten Plaͤtzen in Europa thun will, errichtet; ſonſt aber wechſelt Madrit auf Hamburg, Amſterdam, London, Liſſabon, Lion, Milano, Novi, Rom, Florenz, Genua, Livorno, Venedig, und Neapel. Auch iſt zu Madrit eine oͤffentliche Bank, die nach dem Muſter der zu Amſterdam und London angeleget iſt. Ein mehreres von dieſer Stadt ſiehe in unſerer Akad. der Kaufl. in einem beſondern Artikel.
§. 126.
2) Cadix.
Cadix, der Haupthandelsplatz in ganz Spanien, hat einen beruͤhmten Seehafen, welcher ſehr geraum und weit iſt; es machen aber die vielen Klippen, unter denen der Diamant die vornehmſte, den Einlauf in denſelben etwas gefaͤhrlich. Die Guͤte des Hafens und der Bay von Cadix ſind die Urſachen, daß die Stadt zu allen Zeiten uͤberaus volkreich geweſen, und daß ſtarker Handel darinnen iſt getrieben worden. Auch noch gegenwaͤrtig iſt ſie wegen der vielen Schiffe, die aus allen Theilen der Welt daſelbſt ankommen, und wegen des großen Handels, der da getrieben wird, beruͤhmt. Hier geſchieht die groͤßte ſpaniſche Handlung, wie ſich denn Kaufleute von aller- hand Nationen zu Cadix aufhalten, und haben ſonderlich unter den deutſchen|Seeſtaͤdten die Hamburger hier ſtattliche Contoirs
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6 Cap. Von der
dere, die an der Seekuͤſte liegen, mit den Hollaͤndern in gutem
Vernehmen ſtehen, daß ſie ihnen ihre Waaren an die Schiffe
bringen, wenn ſie an einem bequemen Orte fuͤr Anker liegen; und
dagegen europaͤiſche Waaren eintauſchen. Die Englaͤnder treiben
ſolchen ihren Schleichhandel von Jamaica aus, ſiehe den 175 §.
der eigentli-
che Schleich-
handel.
§. 124.
Die vornehmſten Handelsſtaͤdte und Seehaͤfen, welche
Spanien theils in dem Jnnern des Koͤnigreichs, theils aber und
vornehmlich an den beyden Meeren, naͤmlich dem atlantiſchen und
mittellaͤndiſchen Meere, hat; desgl. an der dieſe beyden Meere von
einander trennenden oder auch zu gleicher Zeit wieder vereinigenden
ſo beruͤhmten Meerenge von Gibraltar, ſind: Madrit, Sevilien,
Granada, Malaga, Carthagena, Valencia, St. Sebaſtian, Bilbao,
Corunna, Alicante, Barcellona, und Cadix; anderer, keine ſo be-
traͤchtliche Handlung treibenden Seehaͤfen, als St. | Maria, Porto
Real, St. Lucar, Rota, Almeria, ingleichen der durch den utrechter
Frieden an England abgetretenen Haͤfen von Gibraltar, ſo der
Schluͤſſel von dem mittellaͤndiſchen Meere iſt, und Portmahon,
itzt nicht zu gedenken. Von allen dieſen findet man in unſerer
Akad. der Kaufl. beſondere Artikel; hier aber wollen wir nur
Madrit und Cadix ganz kuͤrzlich beſchreiben.
§. 125.
Madrit, die Hauptſtadt des ganzen Koͤnigreichs, und die
koͤnigliche Reſidenz liegt zwar faſt mitten in dem Koͤnigreiche,
hat aber doch einen ſtarken Handel zur See, vermittelſt der
Correſpondenten und Factors, welche ihre Kaufleute in den
an der See gelegenen Handelsplaͤtzen, und ſonderlich zu Cadix,
haben. Unter der Regierung des itzigen Koͤnigs hat man da-
ſelbſt ein Wechſelcomtoir zu den Remiſen, die man nach den
vornehmſten Plaͤtzen in Europa thun will, errichtet; ſonſt aber
wechſelt Madrit auf Hamburg, Amſterdam, London, Liſſabon,
Lion, Milano, Novi, Rom, Florenz, Genua, Livorno, Venedig,
und Neapel. Auch iſt zu Madrit eine oͤffentliche Bank, die
nach dem Muſter der zu Amſterdam und London angeleget iſt.
Ein mehreres von dieſer Stadt ſiehe in unſerer Akad. der Kaufl.
in einem beſondern Artikel.
§. 126.
Cadix, der Haupthandelsplatz in ganz Spanien, hat einen
beruͤhmten Seehafen, welcher ſehr geraum und weit iſt; es
machen aber die vielen Klippen, unter denen der Diamant die
vornehmſte, den Einlauf in denſelben etwas gefaͤhrlich. Die
Guͤte des Hafens und der Bay von Cadix ſind die Urſachen,
daß die Stadt zu allen Zeiten uͤberaus volkreich geweſen, und
daß ſtarker Handel darinnen iſt getrieben worden. Auch noch
gegenwaͤrtig iſt ſie wegen der vielen Schiffe, die aus allen
Theilen der Welt daſelbſt ankommen, und wegen des großen
Handels, der da getrieben wird, beruͤhmt. Hier geſchieht die
groͤßte ſpaniſche Handlung, wie ſich denn Kaufleute von aller-
hand Nationen zu Cadix aufhalten, und haben ſonderlich unter
den deutſchen|Seeſtaͤdten die Hamburger hier ſtattliche Contoirs
und
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. 466. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/1070>, abgerufen am 21.11.2024.
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