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Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.

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Cap. 6. Die sechste Quelle
dich, daß du nichts Unreines in dieses geheiligte Ge-
fäß legest, damit nicht dein Leib und Seele wieder
beflecket werde.

§. 21.

c) So lange du in der Versuchung noch
beten kanst/ so lange wirst du von dersel-
ben nicht überwunden werden. Hörest
du nicht auf mit beten/ so muß der Sa-
tan fliehen. Du must aber um diese drey
Stücke im Gebet anhalten: Nemlich um
Weisheit/ die List des Satans zu ergrün-
den; um Krafft und Stärcke/ ihn zu
überwinden; und um ausharrende Ge-
dult/ bey seinen anhaltenden Versuchun-
gen nicht müde zu werden im Kampff.

Ja wann gleich die Sünde im Fleisch dermas-
sen sausset und stürmet, daß du schier dein eigen
Wort im Gebet nicht verstehest, wann es auch so
bunt und krauß durch einander gehet, daß dein
Wille von dem Willen des Vaters und Christi
beynahem los gerissen wird, und du dich des Ab-
falls nicht länger verwehren zu können meynest; so
werde doch um des Himmelreichs, und um der
Blut-Gnade JEsu willen, dem Satan und der
Sünde nicht unterthänig; sondern winsele, wie ein
vom Raub-Vogel geschrecktes Vögelein; wie ein
Kind, das im finstern ein fremdes Thier in der Stu-
ben verspüret, vor Angst schwitzet und schreyet, daß
man ein Licht bringe: Also seuffze du anhaltend
nach dem Gnaden-Licht Christi, um die Arglistig-

keit

Cap. 6. Die ſechſte Quelle
dich, daß du nichts Unreines in dieſes geheiligte Ge-
faͤß legeſt, damit nicht dein Leib und Seele wieder
beflecket werde.

§. 21.

c) So lange du in der Verſuchung noch
beten kanſt/ ſo lange wirſt du von derſel-
ben nicht uͤberwunden werden. Hoͤreſt
du nicht auf mit beten/ ſo muß der Sa-
tan fliehen. Du muſt aber um dieſe drey
Stuͤcke im Gebet anhalten: Nemlich um
Weisheit/ die Liſt des Satans zu ergruͤn-
den; um Krafft und Staͤrcke/ ihn zu
uͤberwinden; und um ausharrende Ge-
dult/ bey ſeinen anhaltenden Verſuchun-
gen nicht muͤde zu werden im Kampff.

Ja wann gleich die Suͤnde im Fleiſch dermaſ-
ſen ſauſſet und ſtuͤrmet, daß du ſchier dein eigen
Wort im Gebet nicht verſteheſt, wann es auch ſo
bunt und krauß durch einander gehet, daß dein
Wille von dem Willen des Vaters und Chriſti
beynahem los geriſſen wird, und du dich des Ab-
falls nicht laͤnger verwehren zu koͤnnen meyneſt; ſo
werde doch um des Himmelreichs, und um der
Blut-Gnade JEſu willen, dem Satan und der
Suͤnde nicht unterthaͤnig; ſondern winſele, wie ein
vom Raub-Vogel geſchrecktes Voͤgelein; wie ein
Kind, das im finſtern ein fremdes Thier in der Stu-
ben verſpuͤret, vor Angſt ſchwitzet und ſchreyet, daß
man ein Licht bringe: Alſo ſeuffze du anhaltend
nach dem Gnaden-Licht Chriſti, um die Argliſtig-

keit
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[340/0358] Cap. 6. Die ſechſte Quelle dich, daß du nichts Unreines in dieſes geheiligte Ge- faͤß legeſt, damit nicht dein Leib und Seele wieder beflecket werde. §. 21. c) So lange du in der Verſuchung noch beten kanſt/ ſo lange wirſt du von derſel- ben nicht uͤberwunden werden. Hoͤreſt du nicht auf mit beten/ ſo muß der Sa- tan fliehen. Du muſt aber um dieſe drey Stuͤcke im Gebet anhalten: Nemlich um Weisheit/ die Liſt des Satans zu ergruͤn- den; um Krafft und Staͤrcke/ ihn zu uͤberwinden; und um ausharrende Ge- dult/ bey ſeinen anhaltenden Verſuchun- gen nicht muͤde zu werden im Kampff. Ja wann gleich die Suͤnde im Fleiſch dermaſ- ſen ſauſſet und ſtuͤrmet, daß du ſchier dein eigen Wort im Gebet nicht verſteheſt, wann es auch ſo bunt und krauß durch einander gehet, daß dein Wille von dem Willen des Vaters und Chriſti beynahem los geriſſen wird, und du dich des Ab- falls nicht laͤnger verwehren zu koͤnnen meyneſt; ſo werde doch um des Himmelreichs, und um der Blut-Gnade JEſu willen, dem Satan und der Suͤnde nicht unterthaͤnig; ſondern winſele, wie ein vom Raub-Vogel geſchrecktes Voͤgelein; wie ein Kind, das im finſtern ein fremdes Thier in der Stu- ben verſpuͤret, vor Angſt ſchwitzet und ſchreyet, daß man ein Licht bringe: Alſo ſeuffze du anhaltend nach dem Gnaden-Licht Chriſti, um die Argliſtig- keit

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747, S. 340. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/358>, abgerufen am 21.11.2024.