Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.der Verführung der Jugend. stellen wie er will/ er hat in allen Stü-cken und unabläßig nichts/ als dein ewig Unglück/ zum Zweck. Eben so gefahrlich ist auch die Trägheit zum Dancksagen und Lobe GOttes/ wann wir bey den überschwencklichen Gaben und Wohlthaten/ die wir täglich und stündlich von GOTT empfangen/ mit der Zeit unempfindlich werden/ die Träg- heit in der täglichen Ermunterung des Geistes zum neuen Ansatz in dem Lauff nach dem vorgesteckten Kleinod/ zur fleißigen Darreichung der Früchten des Glaubens/ zum treuen Ausharren in der Creutzes-Nachfolge Christi bis in den Tod. Bey aller solcher Saumselig- keit weiß der Satan dir sehr listig einen Vortheil abzugewinnen zu deinem Ver- derben/ wann du nicht bald wieder dein Hertz sammelst zur geistlichen Wacker- heit. §. 8. Siehe, so geschäfftig beweiset sich die- die
der Verfuͤhrung der Jugend. ſtellen wie er will/ er hat in allen Stuͤ-cken und unablaͤßig nichts/ als dein ewig Ungluͤck/ zum Zweck. Eben ſo gefahrlich iſt auch die Traͤgheit zum Danckſagen und Lobe GOttes/ wann wir bey den uͤberſchwencklichen Gaben und Wohlthaten/ die wir taͤglich und ſtuͤndlich von GOTT empfangen/ mit der Zeit unempfindlich werden/ die Traͤg- heit in der taͤglichen Ermunterung des Geiſtes zum neuen Anſatz in dem Lauff nach dem vorgeſteckten Kleinod/ zur fleißigen Darreichung der Fruͤchten des Glaubens/ zum treuen Ausharren in der Creutzes-Nachfolge Chriſti bis in den Tod. Bey aller ſolcher Saumſelig- keit weiß der Satan dir ſehr liſtig einen Vortheil abzugewinnen zu deinem Ver- derben/ wann du nicht bald wieder dein Hertz ſammelſt zur geiſtlichen Wacker- heit. §. 8. Siehe, ſo geſchaͤfftig beweiſet ſich die- die
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der Verfuͤhrung der Jugend.
ſtellen wie er will/ er hat in allen Stuͤ-
cken und unablaͤßig nichts/ als dein
ewig Ungluͤck/ zum Zweck. Eben ſo
gefahrlich iſt auch die Traͤgheit zum
Danckſagen und Lobe GOttes/ wann
wir bey den uͤberſchwencklichen Gaben
und Wohlthaten/ die wir taͤglich und
ſtuͤndlich von GOTT empfangen/ mit
der Zeit unempfindlich werden/ die Traͤg-
heit in der taͤglichen Ermunterung des
Geiſtes zum neuen Anſatz in dem Lauff
nach dem vorgeſteckten Kleinod/ zur
fleißigen Darreichung der Fruͤchten des
Glaubens/ zum treuen Ausharren in
der Creutzes-Nachfolge Chriſti bis in
den Tod. Bey aller ſolcher Saumſelig-
keit weiß der Satan dir ſehr liſtig einen
Vortheil abzugewinnen zu deinem Ver-
derben/ wann du nicht bald wieder dein
Hertz ſammelſt zur geiſtlichen Wacker-
heit.
§. 8.
Siehe, ſo geſchaͤfftig beweiſet ſich die-
ſer bruͤllende Loͤwe/ durch mancherley
Netze dich zu beſtricken/ zu erhaſchen
und zu verſchlingen. Ja die Menge der
boshafften Raͤncke und Nachſtellungen
dieſes verſchmitzten Geiſtes iſt ſo groß/
daß man ſie nicht alle uͤberſehen und zeh-
len kan. Es wird aber/ liebes Kind!
die
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