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Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.

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Cap. 4. Die vierte Quelle
fahrung/ daß da eben so wohl/ als auf
offentlichen Schulen/ manches Kind zu
solchen erstaunlichen heydnischen Sün-
den verleitet wird/ daß es ein rechtes
Werckzeug der Bosheit wird. Aller-
liebstes Kind! wann du auch noch so
ein guten Vorsatz hast/ und dein JEsus
über alles liebest; du gehest aber viel mit
solchen Kindern um/ die weltlich und
fleischlich auferzogen sind: So wirst
du gewiß erfahren/ daß du nach und
nach viel Gutes aus der Seele verlieren
wirst. Die Lust zum Gebet wird erkal-
ten/ die gute Bewegungen des Geistes
GOttes werden erstickt und gehindert/
die Erb-Sünde kriegt ein erwünschtes
Futter/ erholet sich also mehr und mehr/
bis sie dich ubermeistert/ und zur unor-
dentlichen Welt-Liebe verleitet/ daß du
dein Hertz an irrdische Lüste hängest/ die
wider die Seele streiten.

§. 2.

Ach ja! es muß ein Kind entweder schon in
Mutter-Leib, wie Samuel und Johannes
mit dem Heiligen Geist erfüllet, oder mit Gewalt,
Gebetern, als einer feurigen Mauer umschlossen,
oder durch die Aufsicht des guten Hirten und sei-
ner Engeln besonders verwahret werden, wann es
vor denen Verführungen böser Gesellschafft sicher
bleiben solle. Oder kanst du, mein Kind! bey

der

Cap. 4. Die vierte Quelle
fahrung/ daß da eben ſo wohl/ als auf
offentlichen Schulen/ manches Kind zu
ſolchen erſtaunlichen heydniſchen Suͤn-
den verleitet wird/ daß es ein rechtes
Werckzeug der Bosheit wird. Aller-
liebſtes Kind! wann du auch noch ſo
ein guten Vorſatz haſt/ und dein JEſus
uͤber alles liebeſt; du geheſt aber viel mit
ſolchen Kindern um/ die weltlich und
fleiſchlich auferzogen ſind: So wirſt
du gewiß erfahren/ daß du nach und
nach viel Gutes aus der Seele verlieren
wirſt. Die Luſt zum Gebet wird erkal-
ten/ die gute Bewegungen des Geiſtes
GOttes werden erſtickt und gehindert/
die Erb-Suͤnde kriegt ein erwuͤnſchtes
Futter/ erholet ſich alſo mehr und mehr/
bis ſie dich ubermeiſtert/ und zur unor-
dentlichen Welt-Liebe verleitet/ daß du
dein Hertz an irrdiſche Luͤſte haͤngeſt/ die
wider die Seele ſtreiten.

§. 2.

Ach ja! es muß ein Kind entweder ſchon in
Mutter-Leib, wie Samuel und Johannes
mit dem Heiligen Geiſt erfuͤllet, oder mit Gewalt,
Gebetern, als einer feurigen Mauer umſchloſſen,
oder durch die Aufſicht des guten Hirten und ſei-
ner Engeln beſonders verwahret werden, wann es
vor denen Verfuͤhrungen boͤſer Geſellſchafft ſicher
bleiben ſolle. Oder kanſt du, mein Kind! bey

der
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[266/0284] Cap. 4. Die vierte Quelle fahrung/ daß da eben ſo wohl/ als auf offentlichen Schulen/ manches Kind zu ſolchen erſtaunlichen heydniſchen Suͤn- den verleitet wird/ daß es ein rechtes Werckzeug der Bosheit wird. Aller- liebſtes Kind! wann du auch noch ſo ein guten Vorſatz haſt/ und dein JEſus uͤber alles liebeſt; du geheſt aber viel mit ſolchen Kindern um/ die weltlich und fleiſchlich auferzogen ſind: So wirſt du gewiß erfahren/ daß du nach und nach viel Gutes aus der Seele verlieren wirſt. Die Luſt zum Gebet wird erkal- ten/ die gute Bewegungen des Geiſtes GOttes werden erſtickt und gehindert/ die Erb-Suͤnde kriegt ein erwuͤnſchtes Futter/ erholet ſich alſo mehr und mehr/ bis ſie dich ubermeiſtert/ und zur unor- dentlichen Welt-Liebe verleitet/ daß du dein Hertz an irrdiſche Luͤſte haͤngeſt/ die wider die Seele ſtreiten. §. 2. Ach ja! es muß ein Kind entweder ſchon in Mutter-Leib, wie Samuel und Johannes mit dem Heiligen Geiſt erfuͤllet, oder mit Gewalt, Gebetern, als einer feurigen Mauer umſchloſſen, oder durch die Aufſicht des guten Hirten und ſei- ner Engeln beſonders verwahret werden, wann es vor denen Verfuͤhrungen boͤſer Geſellſchafft ſicher bleiben ſolle. Oder kanſt du, mein Kind! bey der

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/284>, abgerufen am 21.11.2024.