Eltern aus eigener Erfahrung Handleitung geben und die Süßigkeit eines heiligen Lebens für ihre eigene Personen geschmecket, mithin die ewige Ge- rechtigkeit Christi in sich gepflantzet haben.
§. 23.
Und gewiß, wann Eltern dem Verderben der Welt entflohen und der Göttlichen Natur theil- hafftig worden sind, so daß nicht nur Christi Blut sie mit GOtt versöhnet und von allen Un- tugenden gereiniget, sondern auch seine Demuth, sanfftes Wesen, keusches Hertz, mittheilige Liebe, gedultiger Lammes-Sinn, ungefälschte Treue und offenhertziger Umgang, Leib, Seel und Geist eingenommen und das Leben des alten Menschen ausgetrieben, getödtet und abgethan; so werden sie nicht ruhen, bis sie ihr eigen Fleisch und Blut in gleiches Band der seligen Zufriedenheit eingefüh- ret haben: Sintemalen sie auch nach der Ver- nunfft wissen, daß der Catechismus aus der Heil. Schrifft gezogen, und von der Kindern GOttes hoch-edlen geburt, Geschlecht und darvon abhan- genden theursten Vorrechten, Erbschafften, Reich- thumern und Freyheiten handelt, und daß es dem- nach ein allzukläglich Ding für Kinder seye, wann sie nur die Wörter darvon auswendig lernen, von der Sache selber aber nichts besitzen, keine Prin- tzen vom königlichen Geblüt, keine begnadigte, gerechtfertigte, geheiligte Kinder GOttes selber werden, keine Gewißheit haben der Vergebung der Sünden, mithin zu GOTT und Christo nie-
mals
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der Verfuͤhrung der Jugend.
Eltern aus eigener Erfahrung Handleitung geben und die Suͤßigkeit eines heiligen Lebens fuͤr ihre eigene Perſonen geſchmecket, mithin die ewige Ge- rechtigkeit Chriſti in ſich gepflantzet haben.
§. 23.
Und gewiß, wann Eltern dem Verderben der Welt entflohen und der Goͤttlichen Natur theil- hafftig worden ſind, ſo daß nicht nur Chriſti Blut ſie mit GOtt verſoͤhnet und von allen Un- tugenden gereiniget, ſondern auch ſeine Demuth, ſanfftes Weſen, keuſches Hertz, mittheilige Liebe, gedultiger Lammes-Sinn, ungefaͤlſchte Treue und offenhertziger Umgang, Leib, Seel und Geiſt eingenommen und das Leben des alten Menſchen ausgetrieben, getoͤdtet und abgethan; ſo werden ſie nicht ruhen, bis ſie ihr eigen Fleiſch und Blut in gleiches Band der ſeligen Zufriedenheit eingefuͤh- ret haben: Sintemalen ſie auch nach der Ver- nunfft wiſſen, daß der Catechismus aus der Heil. Schrifft gezogen, und von der Kindern GOttes hoch-edlen geburt, Geſchlecht und darvon abhan- genden theurſten Vorrechten, Erbſchafften, Reich- thumern und Freyheiten handelt, und daß es dem- nach ein allzuklaͤglich Ding fuͤr Kinder ſeye, wann ſie nur die Woͤrter darvon auswendig lernen, von der Sache ſelber aber nichts beſitzen, keine Prin- tzen vom koͤniglichen Gebluͤt, keine begnadigte, gerechtfertigte, geheiligte Kinder GOttes ſelber werden, keine Gewißheit haben der Vergebung der Suͤnden, mithin zu GOTT und Chriſto nie-
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der Verfuͤhrung der Jugend.
Eltern aus eigener Erfahrung Handleitung geben
und die Suͤßigkeit eines heiligen Lebens fuͤr ihre
eigene Perſonen geſchmecket, mithin die ewige Ge-
rechtigkeit Chriſti in ſich gepflantzet haben.
§. 23.
Und gewiß, wann Eltern dem Verderben der
Welt entflohen und der Goͤttlichen Natur theil-
hafftig worden ſind, ſo daß nicht nur Chriſti
Blut ſie mit GOtt verſoͤhnet und von allen Un-
tugenden gereiniget, ſondern auch ſeine Demuth,
ſanfftes Weſen, keuſches Hertz, mittheilige Liebe,
gedultiger Lammes-Sinn, ungefaͤlſchte Treue und
offenhertziger Umgang, Leib, Seel und Geiſt
eingenommen und das Leben des alten Menſchen
ausgetrieben, getoͤdtet und abgethan; ſo werden
ſie nicht ruhen, bis ſie ihr eigen Fleiſch und Blut
in gleiches Band der ſeligen Zufriedenheit eingefuͤh-
ret haben: Sintemalen ſie auch nach der Ver-
nunfft wiſſen, daß der Catechismus aus der Heil.
Schrifft gezogen, und von der Kindern GOttes
hoch-edlen geburt, Geſchlecht und darvon abhan-
genden theurſten Vorrechten, Erbſchafften, Reich-
thumern und Freyheiten handelt, und daß es dem-
nach ein allzuklaͤglich Ding fuͤr Kinder ſeye, wann
ſie nur die Woͤrter darvon auswendig lernen, von
der Sache ſelber aber nichts beſitzen, keine Prin-
tzen vom koͤniglichen Gebluͤt, keine begnadigte,
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Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/139>, abgerufen am 21.12.2024.
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