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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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Das Haus GOTTES,
Ehemann HERR und König sey, und sein Geist unser höchster,
köstlichster Schatz, und Freuden-Leben im Himmel und auf Erden,
und überall bezeugt werden, daß die Wiedergeburt unser einig Ver-
langen sey als das gute Theil, das nicht von uns genommen wer-
den soll a.

Das fünffte Capitel.
Ohne die neue Geburt ist es nicht möglich in den Himmel zu kommen.
Ver-
knüpffung
dieser Ge-
burt mit
dem Ge-
nuß des
Himmels.

§. 1. Folget nun die unauflößliche Verknüpffung, die unser Hey-
land macht, zwischen der neuen Geburt durch den Heil. Geist, und
dem Eingang ins Reich GOttes, nicht daß man neu gebohren wer-
de, ehe man ins Reich GOttes kommt, sondern die Sach gehet al-
so zu: Die vorkommende Gnad des himmlischen Vatters erwecket
und ziehet uns zu Christo, wann sich diese Begebenheit zutragt, und
der Mensch dem himmlischen Ruff und Zug folget, so ist er unter der
Thür, dann JESUS ist die Thür; Er sagts: man muß es wohl
glauben, JESUS nimmt die Seel an und tauschet mit ihr, er
nimmt weg von ihr Sünd, böß Gewissen und alles Unglück, so ihr
anklebt, und sie druckt, und schencket ihr dargegen Gerechtigkeit,
Gnad, Gunst, frölich Hertz, Fried und ewig Leben, Summa sich
selbst, und darmit zugleich seinen wiedergebährenden Geist, wo JE-
sus das Haupt ist, da ist das Glied ein Tempel des Heil. Geistes.
Heic est prioritas ordinis non temporis. Die neue Geburt gehet
dem Eingang ins Himmelreich vorher, nicht der Zeit, sondern der
Ordnung nach.

Jn Anse-
hung JE-
su.

Betrachtet nur diese Sach recht beym Licht.

§. 2. Jn Ansehen JESU Christi des HErrn des Himmelreichs,
der sich uns, und uns ihm selbst gibt; Er gibt sich in seinem Blut
zur Gerechtigkeit und gleich mit zur Heiligung durch seinen Geist,
ist demnach absolut unmöglich ins Reich zu gehen ohne Wiederge-
burt, darum ist jemand in Christo, so ist er eine neue Creatur, das
Alte ist vergangen, siehe es ist alles Neu worden b. Wer einen an-
dern Weg ins Leben einzugehen hoffet, der trittet den Sohn GOt-

tes
a Luc. X. 42.
b 2 Cor. V. 17.

Das Haus GOTTES,
Ehemann HERR und Koͤnig ſey, und ſein Geiſt unſer hoͤchſter,
koͤſtlichſter Schatz, und Freuden-Leben im Himmel und auf Erden,
und uͤberall bezeugt werden, daß die Wiedergeburt unſer einig Ver-
langen ſey als das gute Theil, das nicht von uns genommen wer-
den ſoll a.

Das fuͤnffte Capitel.
Ohne die neue Geburt iſt es nicht moͤglich in den Himmel zu kommen.
Ver-
knuͤpffung
dieſer Ge-
burt mit
dem Ge-
nuß des
Himmels.

§. 1. Folget nun die unaufloͤßliche Verknuͤpffung, die unſer Hey-
land macht, zwiſchen der neuen Geburt durch den Heil. Geiſt, und
dem Eingang ins Reich GOttes, nicht daß man neu gebohren wer-
de, ehe man ins Reich GOttes kommt, ſondern die Sach gehet al-
ſo zu: Die vorkommende Gnad des himmliſchen Vatters erwecket
und ziehet uns zu Chriſto, wann ſich dieſe Begebenheit zutragt, und
der Menſch dem himmliſchen Ruff und Zug folget, ſo iſt er unter der
Thuͤr, dann JESUS iſt die Thür; Er ſagts: man muß es wohl
glauben, JESUS nimmt die Seel an und tauſchet mit ihr, er
nimmt weg von ihr Suͤnd, boͤß Gewiſſen und alles Ungluͤck, ſo ihr
anklebt, und ſie druckt, und ſchencket ihr dargegen Gerechtigkeit,
Gnad, Gunſt, froͤlich Hertz, Fried und ewig Leben, Summa ſich
ſelbſt, und darmit zugleich ſeinen wiedergebaͤhrenden Geiſt, wo JE-
ſus das Haupt iſt, da iſt das Glied ein Tempel des Heil. Geiſtes.
Hîc eſt prioritas ordinis non temporis. Die neue Geburt gehet
dem Eingang ins Himmelreich vorher, nicht der Zeit, ſondern der
Ordnung nach.

Jn Anſe-
hung JE-
ſu.

Betrachtet nur dieſe Sach recht beym Licht.

§. 2. Jn Anſehen JESU Chriſti des HErrn des Himmelreichs,
der ſich uns, und uns ihm ſelbſt gibt; Er gibt ſich in ſeinem Blut
zur Gerechtigkeit und gleich mit zur Heiligung durch ſeinen Geiſt,
iſt demnach abſolut unmoͤglich ins Reich zu gehen ohne Wiederge-
burt, darum iſt jemand in Chriſto, ſo iſt er eine neue Creatur, das
Alte iſt vergangen, ſiehe es iſt alles Neu worden b. Wer einen an-
dern Weg ins Leben einzugehen hoffet, der trittet den Sohn GOt-

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a Luc. X. 42.
b 2 Cor. V. 17.
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[202/0298] Das Haus GOTTES, Ehemann HERR und Koͤnig ſey, und ſein Geiſt unſer hoͤchſter, koͤſtlichſter Schatz, und Freuden-Leben im Himmel und auf Erden, und uͤberall bezeugt werden, daß die Wiedergeburt unſer einig Ver- langen ſey als das gute Theil, das nicht von uns genommen wer- den ſoll a. Das fuͤnffte Capitel. Ohne die neue Geburt iſt es nicht moͤglich in den Himmel zu kommen. §. 1. Folget nun die unaufloͤßliche Verknuͤpffung, die unſer Hey- land macht, zwiſchen der neuen Geburt durch den Heil. Geiſt, und dem Eingang ins Reich GOttes, nicht daß man neu gebohren wer- de, ehe man ins Reich GOttes kommt, ſondern die Sach gehet al- ſo zu: Die vorkommende Gnad des himmliſchen Vatters erwecket und ziehet uns zu Chriſto, wann ſich dieſe Begebenheit zutragt, und der Menſch dem himmliſchen Ruff und Zug folget, ſo iſt er unter der Thuͤr, dann JESUS iſt die Thür; Er ſagts: man muß es wohl glauben, JESUS nimmt die Seel an und tauſchet mit ihr, er nimmt weg von ihr Suͤnd, boͤß Gewiſſen und alles Ungluͤck, ſo ihr anklebt, und ſie druckt, und ſchencket ihr dargegen Gerechtigkeit, Gnad, Gunſt, froͤlich Hertz, Fried und ewig Leben, Summa ſich ſelbſt, und darmit zugleich ſeinen wiedergebaͤhrenden Geiſt, wo JE- ſus das Haupt iſt, da iſt das Glied ein Tempel des Heil. Geiſtes. Hîc eſt prioritas ordinis non temporis. Die neue Geburt gehet dem Eingang ins Himmelreich vorher, nicht der Zeit, ſondern der Ordnung nach. Betrachtet nur dieſe Sach recht beym Licht. §. 2. Jn Anſehen JESU Chriſti des HErrn des Himmelreichs, der ſich uns, und uns ihm ſelbſt gibt; Er gibt ſich in ſeinem Blut zur Gerechtigkeit und gleich mit zur Heiligung durch ſeinen Geiſt, iſt demnach abſolut unmoͤglich ins Reich zu gehen ohne Wiederge- burt, darum iſt jemand in Chriſto, ſo iſt er eine neue Creatur, das Alte iſt vergangen, ſiehe es iſt alles Neu worden b. Wer einen an- dern Weg ins Leben einzugehen hoffet, der trittet den Sohn GOt- tes a Luc. X. 42. b 2 Cor. V. 17.

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/298>, abgerufen am 21.11.2024.