in der gantzen Welt, unter allen Völckeren, in aller Men- schen Hertzen überall nichts gelte, als dieser herrliche JEsus, Amen: Hallelujah.
Bedencken über folgende Text-Wort aus 1 Cor. I. 30.
Welcher uns gemacht ist von GOTT zur Weiß- heit, und zur Gerechtigkeit, und zur Heili- gung und zur Erlösung.
Das Erste Capitel.
Verglei- chung des Paradie- ses und dessen in vier Flüß getheilten Stroh- mes mit Christo, und zu was er uns gema- chet ist, als zur Weiß- heit in der Menschen Thorheit, welche darinnen bestehet:
§. 1.
JM Anfang der Schöpffung pflantzte GOTT einen Gar- ten voll Anmuth und Fruchtbarkeit mit lieblichen Gebü- schen, Pflantzen und Blumen, aus welchem das segnen- de Krafft Wort als ein lieblicher Balsam ausgrünete, diesen Garten wässerte nun ein Strohm, der sich in vier Flüsse zer- theilete. Das Paradieß zwar ist vergangen, aber GOtt hat ei- nen unvergleichlich edleren Garten angelegt, nemlich die heilige Kirch, welche auch befeuchtet wird mit dem Crystallinischen Strohm, so vom Stuhl GOttes und des Lamms ausfliesset, welcher sich gleich- falls in vier Bäche zertheilet, 1 Weißheit.
§. 2. Diese Welt ist gleich einer Narrenzell oder Haus, darinn die Menschen verirret und verwirret, offt thun was ihnen höchst schädlich ist, ohne daß sie das höllische Schlangen-Gifft darunter mercken, die Sünd dunckt sie lustig seyn, sie lassen ihre Einbil- dungs-Kräfften sich erregen vom Teuffel, und wissen nicht, daß ein so greulicher abscheulicher Angel darhinder steckt, der ihnen nach- werts entsetzliche Noth, Schmach und Schmertzen verursachet, daß sie vor ein Tröpflein Gifft-Honigs, wohl einen Weyher voll bitterer Gallen hernach schlucken müssen, ja obschon sie wissen, daß es schäd- liche und höchst gefährliche Versuchungen der Schlangen sind, so
kan
JESUS das Horn des Heyls
in der gantzen Welt, unter allen Voͤlckeren, in aller Men- ſchen Hertzen uͤberall nichts gelte, als dieſer herrliche JEſus, Amen: Hallelujah.
Bedencken uͤber folgende Text-Wort aus 1 Cor. I. 30.
Welcher uns gemacht iſt von GOTT zur Weiß- heit, und zur Gerechtigkeit, und zur Heili- gung und zur Erloͤſung.
Das Erſte Capitel.
Verglei- chung des Paradie- ſes und deſſen in vier Fluͤß getheilten Stroh- mes mit Chriſto, und zu was er uns gema- chet iſt, als zur Weiß- heit in der Menſchen Thorheit, welche darinnen beſtehet:
§. 1.
JM Anfang der Schoͤpffung pflantzte GOTT einen Gar- ten voll Anmuth und Fruchtbarkeit mit lieblichen Gebuͤ- ſchen, Pflantzen und Blumen, aus welchem das ſegnen- de Krafft Wort als ein lieblicher Balſam ausgruͤnete, dieſen Garten waͤſſerte nun ein Strohm, der ſich in vier Fluͤſſe zer- theilete. Das Paradieß zwar iſt vergangen, aber GOtt hat ei- nen unvergleichlich edleren Garten angelegt, nemlich die heilige Kirch, welche auch befeuchtet wird mit dem Cryſtalliniſchen Strohm, ſo vom Stuhl GOttes und des Lamms ausflieſſet, welcher ſich gleich- falls in vier Baͤche zertheilet, 1 Weißheit.
§. 2. Dieſe Welt iſt gleich einer Narrenzell oder Haus, darinn die Menſchen verirret und verwirret, offt thun was ihnen hoͤchſt ſchaͤdlich iſt, ohne daß ſie das hoͤlliſche Schlangen-Gifft darunter mercken, die Suͤnd dunckt ſie luſtig ſeyn, ſie laſſen ihre Einbil- dungs-Kraͤfften ſich erregen vom Teuffel, und wiſſen nicht, daß ein ſo greulicher abſcheulicher Angel darhinder ſteckt, der ihnen nach- werts entſetzliche Noth, Schmach und Schmertzen verurſachet, daß ſie vor ein Troͤpflein Gifft-Honigs, wohl einen Weyher voll bitterer Gallen hernach ſchlucken muͤſſen, ja obſchon ſie wiſſen, daß es ſchaͤd- liche und hoͤchſt gefaͤhrliche Verſuchungen der Schlangen ſind, ſo
kan
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JESUS das Horn des Heyls
in der gantzen Welt, unter allen Voͤlckeren, in aller Men-
ſchen Hertzen uͤberall nichts gelte, als dieſer herrliche JEſus,
Amen: Hallelujah.
Bedencken uͤber folgende Text-Wort aus
1 Cor. I. 30.
Welcher uns gemacht iſt von GOTT zur Weiß-
heit, und zur Gerechtigkeit, und zur Heili-
gung und zur Erloͤſung.
Das Erſte Capitel.
§. 1.
JM Anfang der Schoͤpffung pflantzte GOTT einen Gar-
ten voll Anmuth und Fruchtbarkeit mit lieblichen Gebuͤ-
ſchen, Pflantzen und Blumen, aus welchem das ſegnen-
de Krafft Wort als ein lieblicher Balſam ausgruͤnete,
dieſen Garten waͤſſerte nun ein Strohm, der ſich in vier Fluͤſſe zer-
theilete. Das Paradieß zwar iſt vergangen, aber GOtt hat ei-
nen unvergleichlich edleren Garten angelegt, nemlich die heilige Kirch,
welche auch befeuchtet wird mit dem Cryſtalliniſchen Strohm, ſo
vom Stuhl GOttes und des Lamms ausflieſſet, welcher ſich gleich-
falls in vier Baͤche zertheilet, 1 Weißheit.
§. 2. Dieſe Welt iſt gleich einer Narrenzell oder Haus, darinn
die Menſchen verirret und verwirret, offt thun was ihnen hoͤchſt
ſchaͤdlich iſt, ohne daß ſie das hoͤlliſche Schlangen-Gifft darunter
mercken, die Suͤnd dunckt ſie luſtig ſeyn, ſie laſſen ihre Einbil-
dungs-Kraͤfften ſich erregen vom Teuffel, und wiſſen nicht, daß ein
ſo greulicher abſcheulicher Angel darhinder ſteckt, der ihnen nach-
werts entſetzliche Noth, Schmach und Schmertzen verurſachet, daß
ſie vor ein Troͤpflein Gifft-Honigs, wohl einen Weyher voll bitterer
Gallen hernach ſchlucken muͤſſen, ja obſchon ſie wiſſen, daß es ſchaͤd-
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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/168>, abgerufen am 21.11.2024.
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