hast du etwas bessers als das, so die Welt geben kan, Milch und Honig, Aeckern und Weinberg, Gold und Silber, Schlösser und schöne Palläste, Ehre und Hochzeit, lustige Freudenmähler und mancherley Kurtzweil; deine Nachfolg führet durch eine tödende Wüste und deine Herrschafft bringt Verdruß und Melancholey; wir sehens ja! willt du uns die Augen ausgraben? Nein! wir kom- men nicht hinauf. Der himmlische Moses ergrimmet sehr und spricht zum Vatter: Wende dich nicht zu ihrem Heuchel-Dienst; Jch hab diesen Leuten nur Sünd, Fluch und Höllen-Bande wollen abnehmen und habe keinem von ihnen was Leyds gethan. Wie giengs zu letzt? Die Erde thäte ihren Mund auf und verschlang sie mit ihren Häusern, mit allen Menschen, die bey ihnen waren, und mit aller Haabe. Und sie fuhren hinunter lebendig in die Hölle mit allem, was sie hatten und die Erde deckte sie zu und kamen um aus der Gemeine. Ach daß gantz Jsrael der Verdammten Geschrey höre, Mosi und den Propheten, Christo und den Aposteln glaube, weit vom Sünden- und Welt-Weg hinweg fliehe, zu JEsu dem Noth- helffer und Hertzens-Freund lauffe, in seine ausgestreckte Gnaden-Ar- men falle; damit keiner mehr vom Feuer-Eifer des HErren gefressen werde a.
Das neunte Capitel. Uberzeugende Beweggründe dem Ruff JEsu zu folgen.
Kräfftige Uberzeu- gung wie unver- nünfftig die hand- len welche dem Ruff JEsu nicht fol- gen.
§. 1. Sinn ihm doch ein wenig nach
1. Wer der sey der dir ruffet? Es ist der, dem alle Creaturen und Elemente zu Gebott stehen, endlich alles unterthan werden muß, der leutselige HErr, der die Menschen so lieb hat.
2. Zu wem? Zu sich als dem Seligmacher, Brunn der Gütigkeit, Wunsch der Heyden, Wollust der Aposteln und Martyrer, Freud der Engel und Propheten, Ertz-Hirten, Gnaden-Thron, Getreuen, Heiligen, Warhafftigen.
3. Dencke, in was Zustand du seyest, unter schwerem, gräulichem Last, das Blut-Urtheil schon gefällt, du zu Fluch, Tod und Höll schon verdammt bist dazu vom Teufel, Sünd, Gesetz gefangen, kanst dich nicht loß machen, noch die Schuld zahlen, hast JEsum alle Augenblick vonnö- then etc.
4. Be-
aNum. XVI. 12. 15. 32. 35.
Labſal in Truͤbſal.
haſt du etwas beſſers als das, ſo die Welt geben kan, Milch und Honig, Aeckern und Weinberg, Gold und Silber, Schloͤſſer und ſchoͤne Pallaͤſte, Ehre und Hochzeit, luſtige Freudenmaͤhler und mancherley Kurtzweil; deine Nachfolg fuͤhret durch eine toͤdende Wuͤſte und deine Herrſchafft bringt Verdruß und Melancholey; wir ſehens ja! willt du uns die Augen ausgraben? Nein! wir kom- men nicht hinauf. Der himmliſche Moſes ergrimmet ſehr und ſpricht zum Vatter: Wende dich nicht zu ihrem Heuchel-Dienſt; Jch hab dieſen Leuten nur Suͤnd, Fluch und Hoͤllen-Bande wollen abnehmen und habe keinem von ihnen was Leyds gethan. Wie giengs zu letzt? Die Erde thaͤte ihren Mund auf und verſchlang ſie mit ihren Haͤuſern, mit allen Menſchen, die bey ihnen waren, und mit aller Haabe. Und ſie fuhren hinunter lebendig in die Hoͤlle mit allem, was ſie hatten und die Erde deckte ſie zu und kamen um aus der Gemeine. Ach daß gantz Jſrael der Verdammten Geſchrey hoͤre, Moſi und den Propheten, Chriſto und den Apoſteln glaube, weit vom Suͤnden- und Welt-Weg hinweg fliehe, zu JEſu dem Noth- helffer und Hertzens-Freund lauffe, in ſeine ausgeſtreckte Gnaden-Ar- men falle; damit keiner mehr vom Feuer-Eifer des HErren gefreſſen werde a.
Das neunte Capitel. Uberzeugende Beweggruͤnde dem Ruff JEſu zu folgen.
Kraͤfftige Uberzeu- gung wie unver- nuͤnfftig die hand- len welche dem Ruff JEſu nicht fol- gen.
§. 1. Sinn ihm doch ein wenig nach
1. Wer der ſey der dir ruffet? Es iſt der, dem alle Creaturen und Elemente zu Gebott ſtehen, endlich alles unterthan werden muß, der leutſelige HErr, der die Menſchen ſo lieb hat.
2. Zu wem? Zu ſich als dem Seligmacher, Brunn der Guͤtigkeit, Wunſch der Heyden, Wolluſt der Apoſteln und Martyrer, Freud der Engel und Propheten, Ertz-Hirten, Gnaden-Thron, Getreuen, Heiligen, Warhafftigen.
3. Dencke, in was Zuſtand du ſeyeſt, unter ſchwerem, graͤulichem Laſt, das Blut-Urtheil ſchon gefaͤllt, du zu Fluch, Tod und Hoͤll ſchon verdammt biſt dazu vom Teufel, Suͤnd, Geſetz gefangen, kanſt dich nicht loß machen, noch die Schuld zahlen, haſt JEſum alle Augenblick vonnoͤ- then ꝛc.
4. Be-
aNum. XVI. 12. 15. 32. 35.
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Labſal in Truͤbſal.
haſt du etwas beſſers als das, ſo die Welt geben kan, Milch und
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und ſchoͤne Pallaͤſte, Ehre und Hochzeit, luſtige Freudenmaͤhler und
mancherley Kurtzweil; deine Nachfolg fuͤhret durch eine toͤdende
Wuͤſte und deine Herrſchafft bringt Verdruß und Melancholey;
wir ſehens ja! willt du uns die Augen ausgraben? Nein! wir kom-
men nicht hinauf. Der himmliſche Moſes ergrimmet ſehr und
ſpricht zum Vatter: Wende dich nicht zu ihrem Heuchel-Dienſt;
Jch hab dieſen Leuten nur Suͤnd, Fluch und Hoͤllen-Bande wollen
abnehmen und habe keinem von ihnen was Leyds gethan. Wie
giengs zu letzt? Die Erde thaͤte ihren Mund auf und verſchlang ſie
mit ihren Haͤuſern, mit allen Menſchen, die bey ihnen waren, und
mit aller Haabe. Und ſie fuhren hinunter lebendig in die Hoͤlle mit
allem, was ſie hatten und die Erde deckte ſie zu und kamen um aus
der Gemeine. Ach daß gantz Jſrael der Verdammten Geſchrey
hoͤre, Moſi und den Propheten, Chriſto und den Apoſteln glaube,
weit vom Suͤnden- und Welt-Weg hinweg fliehe, zu JEſu dem Noth-
helffer und Hertzens-Freund lauffe, in ſeine ausgeſtreckte Gnaden-Ar-
men falle; damit keiner mehr vom Feuer-Eifer des HErren gefreſſen
werde a.
Das neunte Capitel.
Uberzeugende Beweggruͤnde dem Ruff JEſu zu folgen.
§. 1. Sinn ihm doch ein wenig nach
1. Wer der ſey der dir ruffet? Es iſt der, dem alle Creaturen und
Elemente zu Gebott ſtehen, endlich alles unterthan werden muß, der
leutſelige HErr, der die Menſchen ſo lieb hat.
2. Zu wem? Zu ſich als dem Seligmacher, Brunn der Guͤtigkeit,
Wunſch der Heyden, Wolluſt der Apoſteln und Martyrer, Freud der
Engel und Propheten, Ertz-Hirten, Gnaden-Thron, Getreuen,
Heiligen, Warhafftigen.
3. Dencke, in was Zuſtand du ſeyeſt, unter ſchwerem, graͤulichem
Laſt, das Blut-Urtheil ſchon gefaͤllt, du zu Fluch, Tod und Hoͤll ſchon
verdammt biſt dazu vom Teufel, Suͤnd, Geſetz gefangen, kanſt dich nicht
loß machen, noch die Schuld zahlen, haſt JEſum alle Augenblick vonnoͤ-
then ꝛc.
4. Be-
a Num. XVI. 12. 15. 32. 35.
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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 1132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1228>, abgerufen am 23.11.2024.
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