GOttes gebracht werden; also daß dir um Versicherung deines Wegs und um Trost aus dem Mund JEsu sehr bange seye.
Das achte Capitel. Klag über die Wenigkeit deren die JEsu folgen, mit Bestraffung und Ankündung des Elendes, so sie betreffen wird.
Es seynd sehr wenig anzutref- fen, wel- che da seynd wie sie JEsus haben will.
§. 1. O wie wenig finden sich solche, als JEsus haben will, und doch können keine andere in Ewigkeit erhalten werden als diese: Da- rum mercket, was ich euch jetzo sagen will.
Sind nicht alle Gassen und Häuser voll solcher HErr HErr Sa- ger! die ihre Ruh im Sichtbaren suchen, die das Honig der De- muth, Sanfftmuth und Mildigkeit JEsu nie gekostet! die sich im- mer gerne von ihren unruhigen Begierden umtreiben lassen und wie Rabben sich auf das Welt-Aaß setzen! ihre Erquickung antreffen ob dem Schwein-Trog und wohl bey weitem nicht im Bild, Sinn und Geist JEsu vor GOtt stehen, also daß ihr Leben sey eine Production und Ausfluß des Lebens JEsu Christi in sie; die ohn Unterlaß mit inniger Hertzens-Wonne im Himmel vor GOttes Majestät liegen, bitten, empfahen, erfüllt, gesättiget werden, weder Welt noch einig Lei- den, Ubel, Betrangnuß, besorgen, weil sie in GOttes unmäßiger Huld durch Christum als auf einem hohen Thurn und Felsen erhaben, keine Wellen förchten.
Wo will man solche antreffen?
Die nicht mit Jsrael nach den Götzen der Völckern lauffen und an- dere Quellen suchen, weil sie an GOtt gnug und satt haben, und keines Dings bedürffen, weil GOTT alles gibt allein was man gu- tes, seeliges haben kan im Himmel und auch auf Erden; so daß ihr Geist von gutem (vom H. Geist gantz eingenommenen und von JEsu erleuchteten, gereinigten, besessenen) Hertzen allezeit in und mit GOTT sich aufhalte, von ihm gefasset, umgeben, bestrahlet und beseliget wie ein Fisch vom Ocean.
Jst nicht so, daß diese göttliche Ruh, Freud, Ruhm in allen Verdrießlichkeiten, diese Belustigung an der Fülle der Gütern Chri- sti, sehr unbekannt, wie bang wirds manchem andächtig zu betten, und so er nicht besorgte, er möchte wohl ewig verlohren gehen, so
unter-
Labſal in Truͤbſal.
GOttes gebracht werden; alſo daß dir um Verſicherung deines Wegs und um Troſt aus dem Mund JEſu ſehr bange ſeye.
Das achte Capitel. Klag uͤber die Wenigkeit deren die JEſu folgen, mit Beſtraffung und Ankuͤndung des Elendes, ſo ſie betreffen wird.
Es ſeynd ſehꝛ wenig anzutref- fen, wel- che da ſeynd wie ſie JEſus haben will.
§. 1. O wie wenig finden ſich ſolche, als JEſus haben will, und doch koͤnnen keine andere in Ewigkeit erhalten werden als dieſe: Da- rum mercket, was ich euch jetzo ſagen will.
Sind nicht alle Gaſſen und Haͤuſer voll ſolcher HErr HErr Sa- ger! die ihre Ruh im Sichtbaren ſuchen, die das Honig der De- muth, Sanfftmuth und Mildigkeit JEſu nie gekoſtet! die ſich im- mer gerne von ihren unruhigen Begierden umtreiben laſſen und wie Rabben ſich auf das Welt-Aaß ſetzen! ihre Erquickung antreffen ob dem Schwein-Trog und wohl bey weitem nicht im Bild, Sinn und Geiſt JEſu vor GOtt ſtehen, alſo daß ihr Leben ſey eine Production und Ausfluß des Lebens JEſu Chriſti in ſie; die ohn Unterlaß mit inniger Hertzens-Wonne im Himmel vor GOttes Majeſtaͤt liegen, bitten, empfahen, erfuͤllt, geſaͤttiget werden, weder Welt noch einig Lei- den, Ubel, Betrangnuß, beſorgen, weil ſie in GOttes unmaͤßiger Huld durch Chriſtum als auf einem hohen Thurn und Felſen erhaben, keine Wellen foͤrchten.
Wo will man ſolche antreffen?
Die nicht mit Jſrael nach den Goͤtzen der Voͤlckern lauffen und an- dere Quellen ſuchen, weil ſie an GOtt gnug und ſatt haben, und keines Dings beduͤrffen, weil GOTT alles gibt allein was man gu- tes, ſeeliges haben kan im Himmel und auch auf Erden; ſo daß ihr Geiſt von gutem (vom H. Geiſt gantz eingenommenen und von JEſu erleuchteten, gereinigten, beſeſſenen) Hertzen allezeit in und mit GOTT ſich aufhalte, von ihm gefaſſet, umgeben, beſtrahlet und beſeliget wie ein Fiſch vom Ocean.
Jſt nicht ſo, daß dieſe goͤttliche Ruh, Freud, Ruhm in allen Verdrießlichkeiten, dieſe Beluſtigung an der Fuͤlle der Guͤtern Chri- ſti, ſehr unbekannt, wie bang wirds manchem andaͤchtig zu betten, und ſo er nicht beſorgte, er moͤchte wohl ewig verlohren gehen, ſo
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Labſal in Truͤbſal.
GOttes gebracht werden; alſo daß dir um Verſicherung deines
Wegs und um Troſt aus dem Mund JEſu ſehr bange ſeye.
Das achte Capitel.
Klag uͤber die Wenigkeit deren die JEſu folgen, mit Beſtraffung
und Ankuͤndung des Elendes, ſo ſie betreffen wird.
§. 1. O wie wenig finden ſich ſolche, als JEſus haben will, und
doch koͤnnen keine andere in Ewigkeit erhalten werden als dieſe: Da-
rum mercket, was ich euch jetzo ſagen will.
Sind nicht alle Gaſſen und Haͤuſer voll ſolcher HErr HErr Sa-
ger! die ihre Ruh im Sichtbaren ſuchen, die das Honig der De-
muth, Sanfftmuth und Mildigkeit JEſu nie gekoſtet! die ſich im-
mer gerne von ihren unruhigen Begierden umtreiben laſſen und wie
Rabben ſich auf das Welt-Aaß ſetzen! ihre Erquickung antreffen ob
dem Schwein-Trog und wohl bey weitem nicht im Bild, Sinn und
Geiſt JEſu vor GOtt ſtehen, alſo daß ihr Leben ſey eine Production und
Ausfluß des Lebens JEſu Chriſti in ſie; die ohn Unterlaß mit inniger
Hertzens-Wonne im Himmel vor GOttes Majeſtaͤt liegen, bitten,
empfahen, erfuͤllt, geſaͤttiget werden, weder Welt noch einig Lei-
den, Ubel, Betrangnuß, beſorgen, weil ſie in GOttes unmaͤßiger
Huld durch Chriſtum als auf einem hohen Thurn und Felſen erhaben,
keine Wellen foͤrchten.
Wo will man ſolche antreffen?
Die nicht mit Jſrael nach den Goͤtzen der Voͤlckern lauffen und an-
dere Quellen ſuchen, weil ſie an GOtt gnug und ſatt haben, und
keines Dings beduͤrffen, weil GOTT alles gibt allein was man gu-
tes, ſeeliges haben kan im Himmel und auch auf Erden; ſo daß ihr
Geiſt von gutem (vom H. Geiſt gantz eingenommenen und von JEſu
erleuchteten, gereinigten, beſeſſenen) Hertzen allezeit in und mit
GOTT ſich aufhalte, von ihm gefaſſet, umgeben, beſtrahlet und
beſeliget wie ein Fiſch vom Ocean.
Jſt nicht ſo, daß dieſe goͤttliche Ruh, Freud, Ruhm in allen
Verdrießlichkeiten, dieſe Beluſtigung an der Fuͤlle der Guͤtern Chri-
ſti, ſehr unbekannt, wie bang wirds manchem andaͤchtig zu betten,
und ſo er nicht beſorgte, er moͤchte wohl ewig verlohren gehen, ſo
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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 1124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1220>, abgerufen am 13.11.2024.
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