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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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Lebens-Mahlzeit.
reden, dieſes Reglement gemacht, daß wer Chriſto gehorche, das
Beding des Gnaden-Bunds erfuͤlle, das iſt, glaube, dem ſolle alles
Guts zugeſagt ſeyn, alſo daß er durch JEſum lebe, eben wie JEſus
durch den Vatter; Es iſt eines ſo gewiß als das andere; gleich-
wie der Vatter ſeinem Sohn, den er in die Welt geſandt hat, gege-
ben hat zu leben um des Vatters willen, oder durch den Vatter,
eben alſo gewiß ſoll derjenige, ſo Chriſtum JEſum iſſet im Glauben,
um ſeinetwillen und durch Jhn leben, von Ewigkeit, zu Ewigkeit.

O wol tauſend, tauſendmal gluͤckſeelig iſt ein jeder, der ihm dieſes weiß
zu Nutzen zu machen, und dieſe Lebens-Worte und koͤſtliche Verheiſ-
ſungen die jetz vorgetragen worden, ſeinem Hertz zu zueignen; Ach daß
dieſes unſer Hauptwerck und hoͤchſt angelegene Beſchaͤfftigung ſeye,
gleichwie GOTT darmit von Ewigkeit her beſchaͤfftiget geweſen.

Das vierte Capitel.

Vermahnung nach der Vereinigung GOttes zu trachten.

Zueignung.

Zur Unterweiſung lernen wir, daß wir voͤllige Gewißheit haben
koͤnnen, dieſes ſeye der unbetruͤgliche, unverirrliche Weg des Heils,
oder wer wolte an einer eintzigen vorgetragenen Warheit zweiflen.

§. 1. 1. Wer zweiflet daran ob GOtt die einige Lebens-Quell ſeye, dem
wir vollkommen alles zu dancken haben, was wiꝛ immer als Geſchoͤpffe ſeyn,
haben und genieſſen koͤnnen;
Wir ſind ja unſerm Urſprung nach ein Nichts,
vor weniger als hundert Jahren iſt ja kein Staͤubigen von uns vorhan-
den geweſen; nun kan nichts ſich ſelbſt etwas geben und noch weniger
ſich ſelbſt machen;

§. 2. O daß wir dann dermalen eins lerneten GOtt halten fuͤr den
lebendigen, GOtt Jhme anhangeten, auf Jhne allein ſchaueten, mit
Jhme ſuchten Gemeinſchafft zu haben und unſeren Geiſt mit ſeinem
Heil. Geiſt und Wort zuvereinigen; ſintemal es unſerem Geiſt unmoͤg-
lich iſt ſich anderſt zu ſeinem ewigen Urſprung zu erheben, als durch
dieſe allmaͤchtige Behuͤlff: So wenig ein Waſſer-Tropff allein ins
Meer flieſſen kan, er verſieget und verliehret ſich im Herd, wann er
aber mit einem Bach vereiniget iſt, ſo flieſſet er in einen Strom und
mit dieſem ergieſſet er ſich in den groſſen und weiten Ocean; gleichfalls
wann unſere Seel ſich mit einer Evangeliſchen Verheiſſung innigſt

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 1041. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1137>, abgerufen am 19.02.2025.