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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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Die Sonne der Gerechtigkeit.
hin ist die Bottschafft von Christi baldiger Zukunfft den einten eine
erfreuliche Hochzeit-Stimm, den andern aber eine erschreckende Ge-
richts-Posaunen, nach der innerlichen Art und Beschaffenheit eines
jeden; Was den Gottlosen entsetzlich, sollte den Frommen ergötzlich
seyn, jenen die gäntzliche Verwüstung, diesen ein Tag voll Liecht
und Freud a.

Wunsch.

§. 4. O süssester HErr JEsu! gieb einen hellen Schein b, damit
wir in deinem Liecht sehen das himmlische Liecht der Gnade und Herr-
lichkeit, daß wir durch das Heyl unter deinen Flüglen genesen und als
Mast-Kälber ein angenehm Opfer werden dir und deinem himmlischen
Vatter durch dich selbst HERR JESU!

Einthei-
lung.

§. 5. Hier haben wir 1. eine Lobpreisung JEsu Christi unter dem
Sinnenbild einer Wunder-Sonnen. 2. Verheissung seiner Zu-
kunfft mit dem Aufgang der Sonnen. 3. Wem zu gutem diese
Weissagung geschehen. Wer Augen hat zu sehen der thue sie auf,
und beschaue die Göttliche Schönheit dieser Sonne, so heller ist als
die sichtbahre.

Das zweyte Capitel.
JEsus unter dem Sinnbild der Sonne vorgestellet und gepriesen.
JEsus ist
die Sonne.

§. 1. Hier haben wir die schönste Beschreibung JEsu Christi, o
selige Morgen-Röthe, da diese Sonne erschienen auf Erden unter
den Juden in seiner Gnaden-reichen Geburt.

1. Diese Sonn ist JEsus Christus, durch die hertzliche Barm-
hertzigkeit unsers GOttes: durch welche uns besucht hat der Auff-
gang aus der Höhe: Luc. 1, 78. Die schöne liebliche Morgen-Son-
ne die ihr gläntzend Haupt empor hebt über den Erdkreiß, und mit
ihren goldenen Gnaden-Strahlen alles beleuchtet: Ps. 19. Die Son-
ne ist die fürtrefflichste Creatur, das schönste Himmels-Liecht, ein
Brunnquell alles Liechts, Wärme und Erquickung; So ist auch
GOtt als eine Sonne der Fürtrefflichste, weßwegen David spricht:
Der HERR ist mein Liecht und mein Heyl, für wem sollte ich mich
förchten? Der HERR ist meines Lebens Stärcke, für wem sollte
mir grauen? Er hat sich bedecket mit Liecht, gleich als mit einem

Kleid:
a Mal. III. 18. IV. 1.
b 2 Cor. IV.

Die Sonne der Gerechtigkeit.
hin iſt die Bottſchafft von Chriſti baldiger Zukunfft den einten eine
erfreuliche Hochzeit-Stimm, den andern aber eine erſchreckende Ge-
richts-Poſaunen, nach der innerlichen Art und Beſchaffenheit eines
jeden; Was den Gottloſen entſetzlich, ſollte den Frommen ergoͤtzlich
ſeyn, jenen die gaͤntzliche Verwuͤſtung, dieſen ein Tag voll Liecht
und Freud a.

Wunſch.

§. 4. O ſuͤſſeſter HErr JEſu! gieb einen hellen Schein b, damit
wir in deinem Liecht ſehen das himmliſche Liecht der Gnade und Herr-
lichkeit, daß wir durch das Heyl unter deinen Fluͤglen geneſen und als
Maſt-Kaͤlber ein angenehm Opfer werden dir und deinem himmliſchen
Vatter durch dich ſelbſt HERR JESU!

Einthei-
lung.

§. 5. Hier haben wir 1. eine Lobpreiſung JEſu Chriſti unter dem
Sinnenbild einer Wunder-Sonnen. 2. Verheiſſung ſeiner Zu-
kunfft mit dem Aufgang der Sonnen. 3. Wem zu gutem dieſe
Weiſſagung geſchehen. Wer Augen hat zu ſehen der thue ſie auf,
und beſchaue die Goͤttliche Schoͤnheit dieſer Sonne, ſo heller iſt als
die ſichtbahre.

Das zweyte Capitel.
JEſus unter dem Sinnbild der Sonne vorgeſtellet und geprieſen.
JEſus iſt
die Sonne.

§. 1. Hier haben wir die ſchoͤnſte Beſchreibung JEſu Chriſti, o
ſelige Morgen-Roͤthe, da dieſe Sonne erſchienen auf Erden unter
den Juden in ſeiner Gnaden-reichen Geburt.

1. Dieſe Sonn iſt JEſus Chriſtus, durch die hertzliche Barm-
hertzigkeit unſers GOttes: durch welche uns beſucht hat der Auff-
gang aus der Hoͤhe: Luc. 1, 78. Die ſchoͤne liebliche Morgen-Son-
ne die ihr glaͤntzend Haupt empor hebt uͤber den Erdkreiß, und mit
ihren goldenen Gnaden-Strahlen alles beleuchtet: Pſ. 19. Die Son-
ne iſt die fuͤrtrefflichſte Creatur, das ſchoͤnſte Himmels-Liecht, ein
Brunnquell alles Liechts, Waͤrme und Erquickung; So iſt auch
GOtt als eine Sonne der Fuͤrtrefflichſte, weßwegen David ſpricht:
Der HERR iſt mein Liecht und mein Heyl, fuͤr wem ſollte ich mich
foͤrchten? Der HERR iſt meines Lebens Staͤrcke, fuͤr wem ſollte
mir grauen? Er hat ſich bedecket mit Liecht, gleich als mit einem

Kleid:
a Mal. III. 18. IV. 1.
b 2 Cor. IV.
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[990/1086] Die Sonne der Gerechtigkeit. hin iſt die Bottſchafft von Chriſti baldiger Zukunfft den einten eine erfreuliche Hochzeit-Stimm, den andern aber eine erſchreckende Ge- richts-Poſaunen, nach der innerlichen Art und Beſchaffenheit eines jeden; Was den Gottloſen entſetzlich, ſollte den Frommen ergoͤtzlich ſeyn, jenen die gaͤntzliche Verwuͤſtung, dieſen ein Tag voll Liecht und Freud a. §. 4. O ſuͤſſeſter HErr JEſu! gieb einen hellen Schein b, damit wir in deinem Liecht ſehen das himmliſche Liecht der Gnade und Herr- lichkeit, daß wir durch das Heyl unter deinen Fluͤglen geneſen und als Maſt-Kaͤlber ein angenehm Opfer werden dir und deinem himmliſchen Vatter durch dich ſelbſt HERR JESU! §. 5. Hier haben wir 1. eine Lobpreiſung JEſu Chriſti unter dem Sinnenbild einer Wunder-Sonnen. 2. Verheiſſung ſeiner Zu- kunfft mit dem Aufgang der Sonnen. 3. Wem zu gutem dieſe Weiſſagung geſchehen. Wer Augen hat zu ſehen der thue ſie auf, und beſchaue die Goͤttliche Schoͤnheit dieſer Sonne, ſo heller iſt als die ſichtbahre. Das zweyte Capitel. JEſus unter dem Sinnbild der Sonne vorgeſtellet und geprieſen. §. 1. Hier haben wir die ſchoͤnſte Beſchreibung JEſu Chriſti, o ſelige Morgen-Roͤthe, da dieſe Sonne erſchienen auf Erden unter den Juden in ſeiner Gnaden-reichen Geburt. 1. Dieſe Sonn iſt JEſus Chriſtus, durch die hertzliche Barm- hertzigkeit unſers GOttes: durch welche uns beſucht hat der Auff- gang aus der Hoͤhe: Luc. 1, 78. Die ſchoͤne liebliche Morgen-Son- ne die ihr glaͤntzend Haupt empor hebt uͤber den Erdkreiß, und mit ihren goldenen Gnaden-Strahlen alles beleuchtet: Pſ. 19. Die Son- ne iſt die fuͤrtrefflichſte Creatur, das ſchoͤnſte Himmels-Liecht, ein Brunnquell alles Liechts, Waͤrme und Erquickung; So iſt auch GOtt als eine Sonne der Fuͤrtrefflichſte, weßwegen David ſpricht: Der HERR iſt mein Liecht und mein Heyl, fuͤr wem ſollte ich mich foͤrchten? Der HERR iſt meines Lebens Staͤrcke, fuͤr wem ſollte mir grauen? Er hat ſich bedecket mit Liecht, gleich als mit einem Kleid: a Mal. III. 18. IV. 1. b 2 Cor. IV.

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 990. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1086>, abgerufen am 23.11.2024.