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Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.

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Römisches
dictus aber als ein eigenmächtiger Räuber der Päbstlichen
Würde abgesetzt/ und nach Hamburg ins Elend geschicket ward.
Jn ermeldtem Concilio sollen die Deutschen Meister-Sänger
als Kätzer und Verspotter des Päbstlichen Stuhls angeklaget/
und auff des Käysers Vorspruch loß gesprochen worden seyn;
die Römer aber musten sich mit einem Eyd verbinden in der
Päbstlichen Wahl-Sache ohne des Käysers Willen nichts zu
thun.

XV.
An. 965.

Der Käyser begab sich im folgenden Jahr wieder in
Deutschland/ und so bald er aus Jtalien war/ bemüheten sich
die Lombarder das Deutsche Joch abzuwerffen. Sie rufften
demnach Adelberten aus Corsica zurück/ mit dem Versprechen/
ihn zum König zu kröhnen. Wieder diesen schickte der Käyser
Hertzog Burcharden den Jüngern aus Schwaben/ der Adel-
berten nebst seinem Bruder überwand und tödtete. Umb selbe
Zeit fing auch das Christenthum in Pohlen an sich auszubrei-
ten/ und ward das Bischtuhm zu Lebus und Posen gestifftet.
Sigon. p. 172.Pabst Leo verstarb noch in diesem Jahr/ und dießmahl hielten
doch die Römer ihren Eydschwuhr: Sie berichteten es dem
Käyser alsbald nach Deutschland/ welcher seine Abgesandten/
Bischoff Ottgern von Speyer/ und Liuzonem von Cremona,
nach Rom sendete/ in deren Gegenwart Johannes/ Bischoff
von Narni, zum Pabst erwehlet ward. Es wolte aber dem
Römischen so gar verwehnten Volck solches nicht lange anstehen/
da zumahl der neue Pabst sich ziemlich scharff erzeigte: Die
Tusculanische Faction brach demnach abermahls vor/ und
ward aus derselben Petrus zum Bürgemeister erkieset/ welcher
nebst dem mächtigen Rothfried/ Graffen von Campanien/ sich
dem Pabst kühnlich wiedersetzte/ und ihn nöthigte/ aus Rom zu
weichen/ und bey dem Printzen von Capua/ Pandulffen/ seine
An. 966.Zuflucht zu suchen. So bald der Käyser solches erfahren/ nahm
er sich vor/ abermahls in Jtalien zu ziehen/ die Römer aber hat-
ten es kaum vernommen/ so rufften sie den verjagten Pabst wie-
der/ da zumahl ihre Schutzwand/ der Graf Rotfried/ ihnen durch
einen schnellen Todt entzogen wurde.

XVI.

Roͤmiſches
dictus aber als ein eigenmaͤchtiger Raͤuber der Paͤbſtlichen
Wuͤrde abgeſetzt/ und nach Hamburg ins Elend geſchicket ward.
Jn ermeldtem Concilio ſollen die Deutſchen Meiſter-Saͤnger
als Kaͤtzer und Verſpotter des Paͤbſtlichen Stuhls angeklaget/
und auff des Kaͤyſers Vorſpruch loß geſprochen worden ſeyn;
die Roͤmer aber muſten ſich mit einem Eyd verbinden in der
Paͤbſtlichen Wahl-Sache ohne des Kaͤyſers Willen nichts zu
thun.

XV.
An. 965.

Der Kaͤyſer begab ſich im folgenden Jahr wieder in
Deutſchland/ und ſo bald er aus Jtalien war/ bemuͤheten ſich
die Lombarder das Deutſche Joch abzuwerffen. Sie rufften
demnach Adelberten aus Corſica zuruͤck/ mit dem Verſprechen/
ihn zum Koͤnig zu kroͤhnen. Wieder dieſen ſchickte der Kaͤyſer
Hertzog Burcharden den Juͤngern aus Schwaben/ der Adel-
berten nebſt ſeinem Bruder uͤberwand und toͤdtete. Umb ſelbe
Zeit fing auch das Chriſtenthum in Pohlen an ſich auszubrei-
ten/ und ward das Biſchtuhm zu Lebus und Poſen geſtifftet.
Sigon. p. 172.Pabſt Leo verſtarb noch in dieſem Jahr/ und dießmahl hielten
doch die Roͤmer ihren Eydſchwuhr: Sie berichteten es dem
Kaͤyſer alsbald nach Deutſchland/ welcher ſeine Abgeſandten/
Biſchoff Ottgern von Speyer/ und Liuzonem von Cremona,
nach Rom ſendete/ in deren Gegenwart Johannes/ Biſchoff
von Narni, zum Pabſt erwehlet ward. Es wolte aber dem
Roͤmiſchen ſo gar verwehnten Volck ſolches nicht lange anſtehen/
da zumahl der neue Pabſt ſich ziemlich ſcharff erzeigte: Die
Tuſculaniſche Faction brach demnach abermahls vor/ und
ward aus derſelben Petrus zum Buͤrgemeiſter erkieſet/ welcher
nebſt dem maͤchtigen Rothfried/ Graffen von Campanien/ ſich
dem Pabſt kuͤhnlich wiederſetzte/ und ihn noͤthigte/ aus Rom zu
weichen/ und bey dem Printzen von Capua/ Pandulffen/ ſeine
An. 966.Zuflucht zu ſuchen. So bald der Kaͤyſer ſolches erfahren/ nahm
er ſich vor/ abermahls in Jtalien zu ziehen/ die Roͤmer aber hat-
ten es kaum vernommen/ ſo rufften ſie den verjagten Pabſt wie-
der/ da zumahl ihre Schutzwand/ der Graf Rotfried/ ihnen durch
einen ſchnellen Todt entzogen wurde.

XVI.
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Zitationshilfe: Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/90>, abgerufen am 23.11.2024.