Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.Römisches den Deutschen offen stund/ woselbst auch die Vermählung mitgrosser Pracht vollzogen wurde. Ludolph/ des Königs ältester Sohn/ (welcher in Jtalien sein Kriegs-Glück auch hatte versu- chen wollen) sahe dieses mit ziemlich scheelen Augen an/ und wolte von keiner Stieff-Mutter wissen/ sondern machte sich ey- lends nach Deutschland zurück/ ward auch in seinem harten Sinn durch Ertzbischoff Friedrichen von Mäyntz gestärcket. IV. Jm folgenden Jahr führte Otto seine neue Gemahlin in V. Jm folgenden Jahr brach der Auffruhr wieder König der
Roͤmiſches den Deutſchen offen ſtund/ woſelbſt auch die Vermaͤhlung mitgroſſer Pracht vollzogen wurde. Ludolph/ des Koͤnigs aͤlteſter Sohn/ (welcher in Jtalien ſein Kriegs-Gluͤck auch hatte verſu- chen wollen) ſahe dieſes mit ziemlich ſcheelen Augen an/ und wolte von keiner Stieff-Mutter wiſſen/ ſondern machte ſich ey- lends nach Deutſchland zuꝛuͤck/ ward auch in ſeinem haꝛten Sinn durch Ertzbiſchoff Friedrichen von Maͤyntz geſtaͤrcket. IV. Jm folgenden Jahr fuͤhrte Otto ſeine neue Gemahlin in V. Jm folgenden Jahr brach der Auffruhr wieder Koͤnig der
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Roͤmiſches
den Deutſchen offen ſtund/ woſelbſt auch die Vermaͤhlung mit
groſſer Pracht vollzogen wurde. Ludolph/ des Koͤnigs aͤlteſter
Sohn/ (welcher in Jtalien ſein Kriegs-Gluͤck auch hatte verſu-
chen wollen) ſahe dieſes mit ziemlich ſcheelen Augen an/ und
wolte von keiner Stieff-Mutter wiſſen/ ſondern machte ſich ey-
lends nach Deutſchland zuꝛuͤck/ ward auch in ſeinem haꝛten Sinn
durch Ertzbiſchoff Friedrichen von Maͤyntz geſtaͤrcket.
IV.
Jm folgenden Jahr fuͤhrte Otto ſeine neue Gemahlin in
Deutſchland/ und hinterließ Hertzog Conraden von Lothringen
in Jtalien/ den Krieg wieder Berengarn auszufuͤhren/ welcher
auch gar gluͤcklich lieff. Und weil ſich Berengar endlich demuͤ-
thigte/ gab ihm Conrad den Rath/ bey Koͤnig Otten Gnade zu
ſuchen: Er wagte es/ und kam mit ſeiner Gemahlin Willa und
ſeinem Printzen Adelbert auff den Reichstag nach Augſpurg/ er-
langte auch durch einen Fußfall/ daß ihm Otto das Jtaliaͤni-
ſche Koͤnigreich/ iedoch als ein Lehen des Fraͤnckiſchen Deut-
ſchen Reichs/ wiedergab/ gleichwohl aber die Marckgraff-
ſchafft Veron und das Friaul ausnahm/ und ſeinem Bruder
Heinrichen zu regieren uͤbergab. Unterdeſſen beredete der
unvergnuͤgte Ludolff/ nebſt ſeinem eben ſo geſinnten Bruder
Wilhelmen/ ſo wohl Hertzog Conraden in Lothringen/ ihren
Schwager/ als viele andre Groſſen/ daß ſie ſich wieder Koͤnig
Otten erklaͤhreten: Hierzu hatten ſie gute Gelegenheit/ weil
Otto mit den Daͤnen und ihren Koͤnig Harald zu ſchaffen be-
kommen hatte/ nachdem dieſe den nach Schleßwig geſetzten
Marckgraffen und die meiſten daſigen Sachſen niedergemetzelt
hatten. Der groſſe Otto ward mit ihnen bald fertig/ und
drung biß an das Ende von Juͤtland durch/ brachte es auch da-
hin/ daß die Daͤnen ihm zinßbahr zu ſeyn/ und den Chriſtli-
chen Glauben anzunehmen angelobten. Zum Behuff deſſen
ſtifftete er neue Biſchthuͤmer zu Schleßwig/ Ripa und Aar-
huſen/ welche an den Ertzbiſchoff zu Hamburg gewieſen wurden.
Chron. Saxo
ad h. a.
V.
Jm folgenden Jahr brach der Auffruhr wieder Koͤnig
Otten/ den ſeine Soͤhne angerichtet hatten/ voͤllig aus; welchen
der
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