Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.Römisches solches zu besehen/ und hernach erst die Messe zu Ende gebrachthaben. XXII. Jn Deutschland setzten nunmehr die Ungarn/ so sich muste
Roͤmiſches ſolches zu beſehen/ und hernach erſt die Meſſe zu Ende gebrachthaben. XXII. Jn Deutſchland ſetzten nunmehr die Ungarn/ ſo ſich muſte
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Roͤmiſches
ſolches zu beſehen/ und hernach erſt die Meſſe zu Ende gebracht
haben.
XXII.
Jn Deutſchland ſetzten nunmehr die Ungarn/ ſo ſich
von ihrer ehemahligen ſchwehren Niederlage wieder erhohlet
hatten/ von neuen an/ und ſtreifften biß an den Rhein/ ſie wur-
den aber von den tapffern Sachſen ſo empfangen/ daß ihrer
36000. auff der Wahl-Stadt blieben. Daher ſie ſich nach die-
ſen fein in der Stille/ ſo viel Deutſchland betrifft/ zu Hauße hiel-
ten; Zu welcher Zeit Koͤnig Heinrich die Ucker-Slaven auch
unter ſeine Herrſchafft brachte. Jndeſſen wuchſen Adelberts/
ehemahligen Marckgraffens von Saluzzo, hinterlaſſene Soͤhne/
Berengar und Anſcharius, ziemlich heran/ und lieſſen viele
Merckmahle ihres Muths ſehen; Daher Hugo, ſie auff ſeiner
Seite zu behalten/ dem juͤngſten nach Theobalds Todt zum
Hertzog zu Spoleto machte/ den aͤlteſten aber mit ſeines Bru-
ders Boſonis Tochter/ der juͤngern Willa/ vermaͤhlte. Dieſe
Printzeßin hat in denen Hiſtorien ihrer Geilheit wegen ein unſee-
liges Andencken/ und werden uns ihre Sitten recht nach der
Art dieſes Huren-Seculi beſchrieben. Jhre Mutter gleiches
Nahmens iſt faſt in gleichen Verdammniß/ und war hierbey
von ſolcher Einbildung/ daß ſie hoffte noch Koͤnigin von Jtalien
zu werden. Jm folgenden Jahr verſtarb Pabſt Johannes/
der bey ſeinem Bruder eine faſt immerwaͤhrende Gefaͤngniß hat-
te ausſtehen muͤſſen/ und brachte Alberich an deſſen Stelle Leo-
nem den ſiebenden/ einen gantz ſchlaͤffrigen Menſchen/ der alles
gehen lieſſe/ wie es wolte/ und fiengen ſchon einige an/ dem an Ge-
walt taͤglich zunehmenden Alberich den Koͤnigs-Titul zu geben.
Unterdeſſen ließ ſich der Marckgraff Boſo zu Lucca von der aͤl-
tern Willa gar zum Auffruhr wieder ſeinen Bruder verleiten/
welcher aber ſehr ſchlecht ablieff. Denn Koͤnig Hugo bekam
ſie beyde gefangen/ und/ damit er die ehrgeitzige Willa/ die er
nun in Todt haſſete/ recht kraͤncken moͤchte/ wurde alles ihr Ge-
ſchmeide biß auff das geringſte ihr abgenommen; und als ein
koſtbahrer mit Edelgeſteinen verſetzter Guͤrtel hierunter fehlte/
muſte
Sigeb.
Gembl. ad
h. a.
Vid. præſ.
Luitprandus
An. 935.
Bergomenſ.
ad A. 932.
Sigon. p. 159.
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