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Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.

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des Röm. Huren-Regiments.
Eine Anzahl
Historischer Argumenten wieder
das Pabstuhm.

DAs Pabstuhm ist in alle wege seines Unrechts mit
Gottes Wort und reiner Vernunfft so überwie-
sen/ daß man sich wahrhafftig wundern müste/
wie noch ein verständiger Mensch dabey halten
könnte/ wenn man nicht die Göttliche Weissa-
gung von dem Taumel-Kelch Babels kennete/ und die Göttlichen
Gerichte über die geistlich trunckenen betrachtete. Man kan die
General-Argumenta, so das gantze Pabstuhm umbstossen/ gar
wohl in 3. Classen theilen/ unter welchen die erste pur Theologi-
sche aus der H. Schrift u. Anal. fidei genommene/ die andre Morali-
sche/ aus dem Zustand des Pabstuhms selber hergezogene/ die drit-
te Historische Argumenten/ welche des Pabstuhms unläug-
bahre Greuel an Tag legen/ begreiffet. Last uns ietzt/ wie es die
noch vorhabende Materie mit sich bringet/ bey den letzten bleiben.

1. Man bedencke nun zuförderst/ was von dem Römischen Hu-
ren-Regiment fast aus lauter Päbstischen Scribenten ist ange-
führet worden; wie eine Huren-Cabale in die 80. Jahr das Herz
der Römischen Kirche in Händen gehabt/ u. die vermeinten Stadt-
halter Gottes aus dem Hurebette/ (entweder die verhurten Helden
selbst oder die Hurkinder genommen worden/ welches nothwendig
seinen grossen Einfluß in die affairen der Kirchen-Direction ge-
ben müssen. Solte Gott seine Kirche mit solchen sichtbahren
Stadthaltern versorgen? Ja weil die Huren damahls eigentlich
den Stuhl zu Rom regierten/ wo ist die Succession Petri im Regi-
ment geblieben/ als bey denen die das eigentliche Regiment in
Händen hatten?
2. Daß der Pabst Silvester II. im eilfften Sec. ein Zauberer
gewesen/ das haben uns die Päbstischen Scribenten Benno, Mat-
thaeus Westmonaster. Mart. Polonus, Wernerus Rolevinc,

Gobe-
X x 2
des Roͤm. Huren-Regiments.
Eine Anzahl
Hiſtoriſcher Argumenten wieder
das Pabſtuhm.

DAs Pabſtuhm iſt in alle wege ſeines Unrechts mit
Gottes Wort und reiner Vernunfft ſo uͤberwie-
ſen/ daß man ſich wahrhafftig wundern muͤſte/
wie noch ein verſtaͤndiger Menſch dabey halten
koͤnnte/ wenn man nicht die Goͤttliche Weiſſa-
gung von dem Taumel-Kelch Babels kennete/ und die Goͤttlichen
Gerichte uͤber die geiſtlich trunckenen betrachtete. Man kan die
General-Argumenta, ſo das gantze Pabſtuhm umbſtoſſen/ gar
wohl in 3. Claſſen theilen/ unter welchen die erſte pur Theologi-
ſche aus der H. Schrift u. Anal. fidei genom̃ene/ die andre Morali-
ſche/ aus dem Zuſtand des Pabſtuhms ſelber hergezogene/ die drit-
te Hiſtoriſche Argumenten/ welche des Pabſtuhms unlaͤug-
bahre Greuel an Tag legen/ begreiffet. Laſt uns ietzt/ wie es die
noch vorhabende Materie mit ſich bringet/ bey den letzten bleiben.

1. Man bedencke nun zufoͤrderſt/ was von dem Roͤmiſchen Hu-
ren-Regiment faſt aus lauter Paͤbſtiſchen Scribenten iſt ange-
fuͤhret worden; wie eine Huren-Cabale in die 80. Jahr das Herz
der Roͤmiſchen Kirche in Haͤnden gehabt/ u. die vermeinten Stadt-
halter Gottes aus dem Hurebette/ (entweder die verhurten Helden
ſelbſt oder die Hurkinder genom̃en worden/ welches nothwendig
ſeinen groſſen Einfluß in die affairen der Kirchen-Direction ge-
ben muͤſſen. Solte Gott ſeine Kirche mit ſolchen ſichtbahren
Stadthaltern verſorgen? Ja weil die Huren damahls eigentlich
den Stuhl zu Rom regierten/ wo iſt die Succesſion Petri im Regi-
ment geblieben/ als bey denen die das eigentliche Regiment in
Haͤnden hatten?
2. Daß der Pabſt Silveſter II. im eilfften Sec. ein Zauberer
geweſen/ das haben uns die Paͤbſtiſchen Scribenten Benno, Mat-
thæus Weſtmonaſter. Mart. Polonus, Wernerus Rolevinc,

Gobe-
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[347/0365] des Roͤm. Huren-Regiments. Eine Anzahl Hiſtoriſcher Argumenten wieder das Pabſtuhm. DAs Pabſtuhm iſt in alle wege ſeines Unrechts mit Gottes Wort und reiner Vernunfft ſo uͤberwie- ſen/ daß man ſich wahrhafftig wundern muͤſte/ wie noch ein verſtaͤndiger Menſch dabey halten koͤnnte/ wenn man nicht die Goͤttliche Weiſſa- gung von dem Taumel-Kelch Babels kennete/ und die Goͤttlichen Gerichte uͤber die geiſtlich trunckenen betrachtete. Man kan die General-Argumenta, ſo das gantze Pabſtuhm umbſtoſſen/ gar wohl in 3. Claſſen theilen/ unter welchen die erſte pur Theologi- ſche aus der H. Schrift u. Anal. fidei genom̃ene/ die andre Morali- ſche/ aus dem Zuſtand des Pabſtuhms ſelber hergezogene/ die drit- te Hiſtoriſche Argumenten/ welche des Pabſtuhms unlaͤug- bahre Greuel an Tag legen/ begreiffet. Laſt uns ietzt/ wie es die noch vorhabende Materie mit ſich bringet/ bey den letzten bleiben. 1. Man bedencke nun zufoͤrderſt/ was von dem Roͤmiſchen Hu- ren-Regiment faſt aus lauter Paͤbſtiſchen Scribenten iſt ange- fuͤhret worden; wie eine Huren-Cabale in die 80. Jahr das Herz der Roͤmiſchen Kirche in Haͤnden gehabt/ u. die vermeinten Stadt- halter Gottes aus dem Hurebette/ (entweder die verhurten Helden ſelbſt oder die Hurkinder genom̃en worden/ welches nothwendig ſeinen groſſen Einfluß in die affairen der Kirchen-Direction ge- ben muͤſſen. Solte Gott ſeine Kirche mit ſolchen ſichtbahren Stadthaltern verſorgen? Ja weil die Huren damahls eigentlich den Stuhl zu Rom regierten/ wo iſt die Succesſion Petri im Regi- ment geblieben/ als bey denen die das eigentliche Regiment in Haͤnden hatten? 2. Daß der Pabſt Silveſter II. im eilfften Sec. ein Zauberer geweſen/ das haben uns die Paͤbſtiſchen Scribenten Benno, Mat- thæus Weſtmonaſter. Mart. Polonus, Wernerus Rolevinc, Gobe- X x 2

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Zitationshilfe: Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705, S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/365>, abgerufen am 21.11.2024.