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Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.

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Histor. medii aevi.
Schaeffero Libro Sing. de Insignibus Regni Sveciae cap. III.
Uptono, Spelmanno, Bissaeo
und Menetrier gesucht worden.

Die Monogrammata oder Nahmenszüge der Grossen/ wel-
che sie unter ihre Diplomata zeichneten/ hat Carolus M. aufge-
bracht/ und im 14den Sec. sind sie wieder abkommen/ wie Ma-
billonius Lib. I. de re Diplomat. cap.
10. angemercket.

Siebende Abtheilung/
begreiffend die Rudera des medii aevi.

ES wird auch nicht sonder Nutzen seyn/ zu wissen/
wo denn die im medio aevo so berühmten Sta-
ten und andre wichtige Dinge geblieben/ und was
vor Rudera davon noch hin und wieder übrig
sind. Den Anfang mögen die damahls blühenden
Königreiche machen:

Und vor allen andern das Römische Reich/ allwo ich
aber zuförderst von des in dieser Materie sonst unvergleichlich
versirten Conringii Meinung abstrahire/ wenn er/ sonderlich
in dem schönen Werck de finibus Imperii, davor hält/ es sey das
alte Römische Reich gantz untergangen/ und das ietzige sey
durchaus ein ander Reich. Denn obgleich eine hauptsächli-
che Veränderung damit vorgegangen/ so ist doch das Haupt-
Werck noch biß auf diese Stunde blieben. Zwar das Römi-
sche Reiche fiel in 5ten und folgenden Seculis von seinem Glanz
sehr herunter/ wie unter andern Panvinius in dem letzten Theil
seines Imperii Romani ausgeführet: Aus dessen westlichen Theil
von Jtalien ward das Ost-Gothische und nachher das Lombar-
dische Reich/ aus Spanien das West-Gothische/ aus Gallien
das Fränckische und Burgundische/ aus Britannien das En-
gel-Sächßische/ aus Pannonien das Hunnische Reich: in O-

rient

Hiſtor. medii ævi.
Schæffero Libro Sing. de Inſignibus Regni Sveciæ cap. III.
Uptono, Spelmanno, Biſſæo
und Menetrier geſucht worden.

Die Monogrammata oder Nahmenszuͤge der Groſſen/ wel-
che ſie unter ihre Diplomata zeichneten/ hat Carolus M. aufge-
bracht/ und im 14den Sec. ſind ſie wieder abkommen/ wie Ma-
billonius Lib. I. de re Diplomat. cap.
10. angemercket.

Siebende Abtheilung/
begreiffend die Rudera des medii ævi.

ES wird auch nicht ſonder Nutzen ſeyn/ zu wiſſen/
wo denn die im medio ævo ſo beruͤhmten Sta-
ten und andre wichtige Dinge geblieben/ und was
vor Rudera davon noch hin und wieder uͤbrig
ſind. Den Anfang moͤgen die damahls bluͤhenden
Koͤnigreiche machen:

Und vor allen andern das Roͤmiſche Reich/ allwo ich
aber zufoͤrderſt von des in dieſer Materie ſonſt unvergleichlich
verſirten Conringii Meinung abſtrahire/ wenn er/ ſonderlich
in dem ſchoͤnen Werck de finibus Imperii, davor haͤlt/ es ſey das
alte Roͤmiſche Reich gantz untergangen/ und das ietzige ſey
durchaus ein ander Reich. Denn obgleich eine hauptſaͤchli-
che Veraͤnderung damit vorgegangen/ ſo iſt doch das Haupt-
Werck noch biß auf dieſe Stunde blieben. Zwar das Roͤmi-
ſche Reiche fiel in 5ten und folgenden Seculis von ſeinem Glanz
ſehr herunter/ wie unter andern Panvinius in dem letzten Theil
ſeines Imperii Romani ausgefuͤhret: Aus deſſen weſtlichen Theil
von Jtalien ward das Oſt-Gothiſche und nachher das Lombar-
diſche Reich/ aus Spanien das Weſt-Gothiſche/ aus Gallien
das Fraͤnckiſche und Burgundiſche/ aus Britannien das En-
gel-Saͤchßiſche/ aus Pannonien das Hunniſche Reich: in O-

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[303/0321] Hiſtor. medii ævi. Schæffero Libro Sing. de Inſignibus Regni Sveciæ cap. III. Uptono, Spelmanno, Biſſæo und Menetrier geſucht worden. Die Monogrammata oder Nahmenszuͤge der Groſſen/ wel- che ſie unter ihre Diplomata zeichneten/ hat Carolus M. aufge- bracht/ und im 14den Sec. ſind ſie wieder abkommen/ wie Ma- billonius Lib. I. de re Diplomat. cap. 10. angemercket. Siebende Abtheilung/ begreiffend die Rudera des medii ævi. ES wird auch nicht ſonder Nutzen ſeyn/ zu wiſſen/ wo denn die im medio ævo ſo beruͤhmten Sta- ten und andre wichtige Dinge geblieben/ und was vor Rudera davon noch hin und wieder uͤbrig ſind. Den Anfang moͤgen die damahls bluͤhenden Koͤnigreiche machen: Und vor allen andern das Roͤmiſche Reich/ allwo ich aber zufoͤrderſt von des in dieſer Materie ſonſt unvergleichlich verſirten Conringii Meinung abſtrahire/ wenn er/ ſonderlich in dem ſchoͤnen Werck de finibus Imperii, davor haͤlt/ es ſey das alte Roͤmiſche Reich gantz untergangen/ und das ietzige ſey durchaus ein ander Reich. Denn obgleich eine hauptſaͤchli- che Veraͤnderung damit vorgegangen/ ſo iſt doch das Haupt- Werck noch biß auf dieſe Stunde blieben. Zwar das Roͤmi- ſche Reiche fiel in 5ten und folgenden Seculis von ſeinem Glanz ſehr herunter/ wie unter andern Panvinius in dem letzten Theil ſeines Imperii Romani ausgefuͤhret: Aus deſſen weſtlichen Theil von Jtalien ward das Oſt-Gothiſche und nachher das Lombar- diſche Reich/ aus Spanien das Weſt-Gothiſche/ aus Gallien das Fraͤnckiſche und Burgundiſche/ aus Britannien das En- gel-Saͤchßiſche/ aus Pannonien das Hunniſche Reich: in O- rient

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Zitationshilfe: Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705, S. 303. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/321>, abgerufen am 21.11.2024.