Liszt, Franz von: Das deutsche Reichsstrafrecht. Berlin u. a., 1881.Viertes Buch. III. Delikte geg. den Gang der Staatsverw. 6. §. 107. Strafbare Handlungen gegen die staatliche Regelung des Preßwesens: die Preßpolizeidelikte.1 Quelle: Gesetz über die Presse vom 7. Mai 1874. I. Verletzung der Verpflichtung zur Nennung von 1. durch wissentlich falsche Angaben (§. 18 Ziff. 2), wobei der Verleger einer periodischen Druckschrift schon dann haftet, wenn er die fälschliche Angabe des Redakteurs wissentlich "geschehen läßt"; 2. auf andere Weise (§. 19 Ziff. 1). Strafe: zu 1 Geldstrafe bis zu 1000 Mark oder Haft oder Gefängnis bis zu 6 Monaten; zu 2 Geldstrafe bis zu 150 Mark oder Haft. II. Die Verletzung der Verpflichtung zur Ab- Strafe (§. 19 Ziff. 2): wie oben I 2. III. Verletzung der Verpflichtung zur Aufnahme 1 Das Nähere bei Liszt Preßrecht. Daselbst auch die Litteratur.
Viertes Buch. III. Delikte geg. den Gang der Staatsverw. 6. §. 107. Strafbare Handlungen gegen die ſtaatliche Regelung des Preßweſens: die Preßpolizeidelikte.1 Quelle: Geſetz über die Preſſe vom 7. Mai 1874. I. Verletzung der Verpflichtung zur Nennung von 1. durch wiſſentlich falſche Angaben (§. 18 Ziff. 2), wobei der Verleger einer periodiſchen Druckſchrift ſchon dann haftet, wenn er die fälſchliche Angabe des Redakteurs wiſſentlich „geſchehen läßt“; 2. auf andere Weiſe (§. 19 Ziff. 1). Strafe: zu 1 Geldſtrafe bis zu 1000 Mark oder Haft oder Gefängnis bis zu 6 Monaten; zu 2 Geldſtrafe bis zu 150 Mark oder Haft. II. Die Verletzung der Verpflichtung zur Ab- Strafe (§. 19 Ziff. 2): wie oben I 2. III. Verletzung der Verpflichtung zur Aufnahme 1 Das Nähere bei Liszt Preßrecht. Daſelbſt auch die Litteratur.
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Viertes Buch. III. Delikte geg. den Gang der Staatsverw.
6.
§. 107. Strafbare Handlungen gegen die ſtaatliche Regelung
des Preßweſens: die Preßpolizeidelikte. 1
Quelle: Geſetz über die Preſſe vom 7. Mai 1874.
I. Verletzung der Verpflichtung zur Nennung von
Namen und Wohnort des Druckers und des Ver-
legers (oder beim Selbſtvertriebe des Verfaſſers oder Heraus-
gebers) auf jeder Druckſchrift; des verantwortlichen (mit
den vom Geſetze geforderten Eigenſchaften ausgeſtatteten)
Redakteurs außerdem auf jeder periodiſchen Druckſchrift
(§§. 6—8):
1. durch wiſſentlich falſche Angaben (§. 18 Ziff. 2), wobei
der Verleger einer periodiſchen Druckſchrift ſchon dann
haftet, wenn er die fälſchliche Angabe des Redakteurs
wiſſentlich „geſchehen läßt“;
2. auf andere Weiſe (§. 19 Ziff. 1).
Strafe: zu 1 Geldſtrafe bis zu 1000 Mark oder Haft
oder Gefängnis bis zu 6 Monaten;
zu 2 Geldſtrafe bis zu 150 Mark oder Haft.
II. Die Verletzung der Verpflichtung zur Ab-
lieferung der Pflichtexemplare von jeder Nummer
einer periodiſchen Druckſchrift gleichzeitig mit dem Beginne
der Austeilung oder Verſendung (§. 9).
Strafe (§. 19 Ziff. 2): wie oben I 2.
III. Verletzung der Verpflichtung zur Aufnahme
amtlicher Bekanntmachungen in periodiſchen Druck-
ſchriften (§. 10).
1 Das Nähere bei Liszt Preßrecht. Daſelbſt auch die Litteratur.
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Zitationshilfe: | Liszt, Franz von: Das deutsche Reichsstrafrecht. Berlin u. a., 1881, S. 442. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liszt_reichsstrafrecht_1881/468>, abgerufen am 03.03.2025. |