Liszt, Franz von: Das deutsche Reichsstrafrecht. Berlin u. a., 1881.Erstes Buch. III. Delikte gegen das Vermögen. beim Diebstahl; vgl. oben §. 64 II 5. Entscheidendhier immer die Qualität des verletzten Eigentümers. 4. Die Unterschlagung im Amte (StGB. §§. 250 und 251, vgl. unten §. 93 II 7). III. Neben Gefängnis kann auf Verlust der bürger- 4. §. 68. Die Sachbeschädigung.1 I. Begriff. 1. Sachbeschädigung ist Eigentumsverletzung durch 2. Objekt ist auch hier eine fremde bewegliche Sache 3. Die Rechtswidrigkeit ist Begriffsmerkmal; da- 4. Verletzt im technischen Sinne des Wortes (vgl. 1 [Spaltenumbruch]
Lit. bei Meyer S. 440 Anm. 1. 2 [Spaltenumbruch]
Vgl. RGR. 21. April 1880,
R I 640. Erſtes Buch. III. Delikte gegen das Vermögen. beim Diebſtahl; vgl. oben §. 64 II 5. Entſcheidendhier immer die Qualität des verletzten Eigentümers. 4. Die Unterſchlagung im Amte (StGB. §§. 250 und 251, vgl. unten §. 93 II 7). III. Neben Gefängnis kann auf Verluſt der bürger- 4. §. 68. Die Sachbeſchädigung.1 I. Begriff. 1. Sachbeſchädigung iſt Eigentumsverletzung durch 2. Objekt iſt auch hier eine fremde bewegliche Sache 3. Die Rechtswidrigkeit iſt Begriffsmerkmal; da- 4. Verletzt im techniſchen Sinne des Wortes (vgl. 1 [Spaltenumbruch]
Lit. bei Meyer S. 440 Anm. 1. 2 [Spaltenumbruch]
Vgl. RGR. 21. April 1880,
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Erſtes Buch. III. Delikte gegen das Vermögen.
beim Diebſtahl; vgl. oben §. 64 II 5. Entſcheidend
hier immer die Qualität des verletzten Eigentümers.
4. Die Unterſchlagung im Amte (StGB. §§. 250
und 251, vgl. unten §. 93 II 7).
III. Neben Gefängnis kann auf Verluſt der bürger-
lichen Ehrenrechte erkannt werden (StGB. §. 248).
4.
§. 68. Die Sachbeſchädigung. 1
I. Begriff.
1. Sachbeſchädigung iſt Eigentumsverletzung durch
rechtswidrige Verletzung oder Vernichtung der
Sachſubſtanz (Beſchädigung oder Zerſtörung der Sache,
die auch als Sachganzes in Betracht kommen kann). Bei-
ſpiele: Zerlegen einer Maſchine, Fliegenlaſſen eines Bienen-
ſchwarmes, Ausſtrömenlaſſen von Gas, Ueberſtreichen eines
Gemäldes. Gebrauchsentziehung — ſelbſt dauernde — gehört
nicht hieher (Ausfliegenlaſſen eines Vogels; Verſenken in
die See).
2. Objekt iſt auch hier eine fremde bewegliche Sache
(vgl. oben §. 64 I 2); daß ſie Tauſchwert beſitze, iſt nicht
erforderlich. 2
3. Die Rechtswidrigkeit iſt Begriffsmerkmal; da-
her Bewußtſein derſelben zum Vorſatz erforderlich (oben
§. 28 II).
4. Verletzt im techniſchen Sinne des Wortes (vgl.
1
Lit. bei Meyer S. 440
Anm. 1.
2
Vgl. RGR. 21. April 1880,
R I 640.
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Zitationshilfe: | Liszt, Franz von: Das deutsche Reichsstrafrecht. Berlin u. a., 1881, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liszt_reichsstrafrecht_1881/298>, abgerufen am 21.02.2025. |