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Lilienthal, Otto: Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst. Ein Beitrag zur Systematik der Flugtechnik. Berlin, 1889.

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33. Die Vermehrung des Auftriebes durch den Wind.

Wenn man bei den zuletzt angefürten Versuchen die verti-
kalen Luftwiderstandskomponenten nach Fig. 46 messen will,
und die Fläche a b in der Richtung des Hebels c m a nach
Fig. 49 angebracht hat und, durch g abbalanciert, sich selbst
im Winde überlässt, so stellt der Hebel sich nicht horizontal,
sondern die Fläche wird, indem sie etwas auf und nieder
schwankt, merklich gehoben, und ihre mittlere Stellung liegt

[Abbildung]
[Abbildung] Fig. 49.
etwa um 12° über dem Horizont. Will man die Fläche her-
unterziehen bis dieselbe mit dem Hebel horizontal steht, so
muss man eine verhältnismässig grosse Kraft anwenden, die
etwa halb so stark ist, als der Luftwiderstand der Fläche quer
gegen den Wind betragen würde.

In der Lage c m a b hat also die Fläche keinen Winddruck
nach oben oder unten, oder wenigstens gleich viel Druck nach
oben und unten; denn der Wind stellt sich selbst die Fläche
in diese Lage ein.

Wenn man nun die Fläche a b umkehrt und mit der
Höhlung nach oben anbringt, so entsteht die punktierte Lage

33. Die Vermehrung des Auftriebes durch den Wind.

Wenn man bei den zuletzt angefürten Versuchen die verti-
kalen Luftwiderstandskomponenten nach Fig. 46 messen will,
und die Fläche a b in der Richtung des Hebels c m a nach
Fig. 49 angebracht hat und, durch g abbalanciert, sich selbst
im Winde überläſst, so stellt der Hebel sich nicht horizontal,
sondern die Fläche wird, indem sie etwas auf und nieder
schwankt, merklich gehoben, und ihre mittlere Stellung liegt

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[Abbildung] Fig. 49.
etwa um 12° über dem Horizont. Will man die Fläche her-
unterziehen bis dieselbe mit dem Hebel horizontal steht, so
muſs man eine verhältnismäſsig groſse Kraft anwenden, die
etwa halb so stark ist, als der Luftwiderstand der Fläche quer
gegen den Wind betragen würde.

In der Lage c m a b hat also die Fläche keinen Winddruck
nach oben oder unten, oder wenigstens gleich viel Druck nach
oben und unten; denn der Wind stellt sich selbst die Fläche
in diese Lage ein.

Wenn man nun die Fläche a b umkehrt und mit der
Höhlung nach oben anbringt, so entsteht die punktierte Lage

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[112/0128] 33. Die Vermehrung des Auftriebes durch den Wind. Wenn man bei den zuletzt angefürten Versuchen die verti- kalen Luftwiderstandskomponenten nach Fig. 46 messen will, und die Fläche a b in der Richtung des Hebels c m a nach Fig. 49 angebracht hat und, durch g abbalanciert, sich selbst im Winde überläſst, so stellt der Hebel sich nicht horizontal, sondern die Fläche wird, indem sie etwas auf und nieder schwankt, merklich gehoben, und ihre mittlere Stellung liegt [Abbildung] [Abbildung Fig. 49.] etwa um 12° über dem Horizont. Will man die Fläche her- unterziehen bis dieselbe mit dem Hebel horizontal steht, so muſs man eine verhältnismäſsig groſse Kraft anwenden, die etwa halb so stark ist, als der Luftwiderstand der Fläche quer gegen den Wind betragen würde. In der Lage c m a b hat also die Fläche keinen Winddruck nach oben oder unten, oder wenigstens gleich viel Druck nach oben und unten; denn der Wind stellt sich selbst die Fläche in diese Lage ein. Wenn man nun die Fläche a b umkehrt und mit der Höhlung nach oben anbringt, so entsteht die punktierte Lage

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Zitationshilfe: Lilienthal, Otto: Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst. Ein Beitrag zur Systematik der Flugtechnik. Berlin, 1889, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lilienthal_vogelflug_1889/128>, abgerufen am 20.11.2024.