28. Luftwiderstand des Vogelflügels, gemessen an rotie- renden Flächen.
Es sollen nun die Versuchsresultate angegeben werden, welche man erhält, wenn man vogelflügelförmige Körper am Rotationsapparat auf ihren Luftwiderstand untersucht; und zwar beziehen sich die hier angegebenen Werte auf die Ver- wendung eines grossen Rotationsapparates, dessen Kreisbahn 7 m Durchmesser hatte, und bei welchem die Versuchsflächen 41/2 m über dem Erdboden schwebten. Die Aufstellung dieses Apparates war im Freien gemacht und die Versuche wurden nur bei vollkommener Windstille ausgeführt. Gebäude und Bäume standen nicht in solcher Nähe der von den Flächen beschriebenen Kreisbahn, dass ein störender Einfluss befürchtet werden musste. Trotzdem war die Lage eine geschützte durch die in einiger Entfernung den Versuchsplatz umgebenden dichten und hohen Bäume, so dass an vielen Sommerabenden sich Gelegenheit zu Versuchen bot.
[Abbildung]
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Fig. 38.
(Massstab 1:25.)
Die Fläche der beiden Versuchskörper betrug in allen Fällen je 1/2 qm. Der gefundene Gesamtwiderstand bezog sich also auf eine Fläche von 1 qm. Als Aussenkontur wurde die längliche beiderseits zugespitzte Form angewandt, nach Fig. 38, bei einer Breite von 0,4 m und einer Länge von 1,8 m.
28. Luftwiderstand des Vogelflügels, gemessen an rotie- renden Flächen.
Es sollen nun die Versuchsresultate angegeben werden, welche man erhält, wenn man vogelflügelförmige Körper am Rotationsapparat auf ihren Luftwiderstand untersucht; und zwar beziehen sich die hier angegebenen Werte auf die Ver- wendung eines groſsen Rotationsapparates, dessen Kreisbahn 7 m Durchmesser hatte, und bei welchem die Versuchsflächen 4½ m über dem Erdboden schwebten. Die Aufstellung dieses Apparates war im Freien gemacht und die Versuche wurden nur bei vollkommener Windstille ausgeführt. Gebäude und Bäume standen nicht in solcher Nähe der von den Flächen beschriebenen Kreisbahn, daſs ein störender Einfluſs befürchtet werden muſste. Trotzdem war die Lage eine geschützte durch die in einiger Entfernung den Versuchsplatz umgebenden dichten und hohen Bäume, so daſs an vielen Sommerabenden sich Gelegenheit zu Versuchen bot.
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Fig. 38.
(Maſsstab 1:25.)
Die Fläche der beiden Versuchskörper betrug in allen Fällen je ½ qm. Der gefundene Gesamtwiderstand bezog sich also auf eine Fläche von 1 qm. Als Auſsenkontur wurde die längliche beiderseits zugespitzte Form angewandt, nach Fig. 38, bei einer Breite von 0,4 m und einer Länge von 1,8 m.
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28. Luftwiderstand des Vogelflügels, gemessen an rotie-
renden Flächen.
Es sollen nun die Versuchsresultate angegeben werden,
welche man erhält, wenn man vogelflügelförmige Körper am
Rotationsapparat auf ihren Luftwiderstand untersucht; und
zwar beziehen sich die hier angegebenen Werte auf die Ver-
wendung eines groſsen Rotationsapparates, dessen Kreisbahn
7 m Durchmesser hatte, und bei welchem die Versuchsflächen
4½ m über dem Erdboden schwebten. Die Aufstellung dieses
Apparates war im Freien gemacht und die Versuche wurden
nur bei vollkommener Windstille ausgeführt. Gebäude und
Bäume standen nicht in solcher Nähe der von den Flächen
beschriebenen Kreisbahn, daſs ein störender Einfluſs befürchtet
werden muſste. Trotzdem war die Lage eine geschützte durch
die in einiger Entfernung den Versuchsplatz umgebenden
dichten und hohen Bäume, so daſs an vielen Sommerabenden
sich Gelegenheit zu Versuchen bot.
[Abbildung]
[Abbildung Fig. 38. (Maſsstab 1:25.)]
Die Fläche der beiden Versuchskörper betrug in allen
Fällen je ½ qm. Der gefundene Gesamtwiderstand bezog sich
also auf eine Fläche von 1 qm. Als Auſsenkontur wurde die
längliche beiderseits zugespitzte Form angewandt, nach Fig. 38,
bei einer Breite von 0,4 m und einer Länge von 1,8 m.
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Lilienthal, Otto: Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst. Ein Beitrag zur Systematik der Flugtechnik. Berlin, 1889, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lilienthal_vogelflug_1889/109>, abgerufen am 02.03.2025.
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