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Liliencron, Detlev von: Adjutantenritte und andere Gedichte. Leipzig, [1883].

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Dann lieft du mir aus deinen Lieblingsdichtern.
Und willst du mehr, wir gehen an den Flügel,
Und singen Schumann, Robert Franz und Brahms.
Die Geldgeschichten lassen wir heut ruhn.
Du lieber Himmel, deine Gläubiger
Sind keine Teufel, die dich braten können,
Und Alles wird sich machen.

Hier noch eins,
Ich that dir guten Cognac in die Flasche.
Grüß Heide mir und Wald und all die Felder,
Die abseits liegen und vergiß die Schulden.
Ich seh' indessen in der Küche nach,
Daß uns die Erbsensuppe nicht verbrennt. --
Daß du noch lebtest.
Tausend schwarze Krähen,
Die mich umflatterten auf allen Wegen,
Entflohen, wenn sich deine Tauben zeigten,
Die weißen Tauben deiner Fröhlichkeit.
Ach, daß du lebtest.


Sursum rorda?


Was hemmst du, o Held, den Lauf deines Hengstes.
An den Sattelgurten rinnt ihm der Schweiß,
Sein Hals ist naß, die Flanken fliegen.
Aufs Kreuz ihm stützt du die Hand,
Und schaust zurück.
Die Feinde folgten dir wie die Wölfe dem Schlitten,
Schon sind sie nahe.
Was schaust du nach vorn,
Die Feinde kommen wie die Welle der Springflut,
Schon sind sie nah'.

7

Dann lieft du mir aus deinen Lieblingsdichtern.
Und willſt du mehr, wir gehen an den Flügel,
Und ſingen Schumann, Robert Franz und Brahms.
Die Geldgeſchichten laſſen wir heut ruhn.
Du lieber Himmel, deine Gläubiger
Sind keine Teufel, die dich braten können,
Und Alles wird ſich machen.

Hier noch eins,
Ich that dir guten Cognac in die Flaſche.
Grüß Heide mir und Wald und all die Felder,
Die abſeits liegen und vergiß die Schulden.
Ich ſeh’ indeſſen in der Küche nach,
Daß uns die Erbſenſuppe nicht verbrennt. —
Daß du noch lebteſt.
Tauſend ſchwarze Krähen,
Die mich umflatterten auf allen Wegen,
Entflohen, wenn ſich deine Tauben zeigten,
Die weißen Tauben deiner Fröhlichkeit.
Ach, daß du lebteſt.


Surſum rorda?


Was hemmſt du, o Held, den Lauf deines Hengſtes.
An den Sattelgurten rinnt ihm der Schweiß,
Sein Hals iſt naß, die Flanken fliegen.
Aufs Kreuz ihm ſtützt du die Hand,
Und ſchauſt zurück.
Die Feinde folgten dir wie die Wölfe dem Schlitten,
Schon ſind ſie nahe.
Was ſchauſt du nach vorn,
Die Feinde kommen wie die Welle der Springflut,
Schon ſind ſie nah’.

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[97/0105] Dann lieft du mir aus deinen Lieblingsdichtern. Und willſt du mehr, wir gehen an den Flügel, Und ſingen Schumann, Robert Franz und Brahms. Die Geldgeſchichten laſſen wir heut ruhn. Du lieber Himmel, deine Gläubiger Sind keine Teufel, die dich braten können, Und Alles wird ſich machen. Hier noch eins, Ich that dir guten Cognac in die Flaſche. Grüß Heide mir und Wald und all die Felder, Die abſeits liegen und vergiß die Schulden. Ich ſeh’ indeſſen in der Küche nach, Daß uns die Erbſenſuppe nicht verbrennt. — Daß du noch lebteſt. Tauſend ſchwarze Krähen, Die mich umflatterten auf allen Wegen, Entflohen, wenn ſich deine Tauben zeigten, Die weißen Tauben deiner Fröhlichkeit. Ach, daß du lebteſt. Surſum rorda? Was hemmſt du, o Held, den Lauf deines Hengſtes. An den Sattelgurten rinnt ihm der Schweiß, Sein Hals iſt naß, die Flanken fliegen. Aufs Kreuz ihm ſtützt du die Hand, Und ſchauſt zurück. Die Feinde folgten dir wie die Wölfe dem Schlitten, Schon ſind ſie nahe. Was ſchauſt du nach vorn, Die Feinde kommen wie die Welle der Springflut, Schon ſind ſie nah’. 7

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Zitationshilfe: Liliencron, Detlev von: Adjutantenritte und andere Gedichte. Leipzig, [1883], S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liliencron_adjutantenritte_1883/105>, abgerufen am 18.11.2024.