Da nun die bifocation entsteht, daß die Schei- degrenze zwischen 2 Flußbetten in das eine sich neigt, so wird, wenn der eine Fluß ein kleinerer ist, sder ganze Fluß abgelenkt, umgekehrt, ist der Fluß, der abgeleitet wird ein größerer, so ent- steht in dem kleineren eine gefährliche Wasseranschwellung - Dieer Flüusse selbstdas Flußbette.
bildet nur bei geringen Strömen ein Bette, bei allen großen Flüssen, ist jeder Strom ein System von Strömen welche Furchenweise an einander gereiht sind, und oft ist zwischen je zwei solchen Furchen eine seichte Ebene von 2 bis 3000 Fuss lang, so ist es bei dem La PlataFluss bei dem Amazonenstrom. Bei dem letzten ist wegen der hier in Massen lebenden Crocodille, das durchwaden der seichten Stellen sehr gefährlich.
In Hinsicht der Größe des Flußgebiets, dendas Flußgebiet
Rheinfluss = 1. gesetzt, beträgt die Donau 4, der Amazonenstrom 22. Indessen sind die größten Ströme, nicht immer die tiefsten, aus oben angeführter Ursache. So beträgt zum Beispiel der Wasserfall des Rhein
Da nun die bifocation entſteht, daß die Schei- degrenze zwiſchen 2 Flußbetten in das eine ſich neigt, ſo wird, weñ der eine Fluß ein kleinerer iſt, sder ganze Fluß abgelenkt, umgekehrt, iſt der Fluß, der abgeleitet wird ein größerer, ſo ent- ſteht in dem kleineren eine gefährliche Wasseranschwellung – Dieer Flüuſſe ſelbſtdas Flußbette.
bildet nur bei geringen Strömen ein Bette, bei allen großen Flüſſen, iſt jeder Strom ein System von Strömen welche Furchenweise an einander gereiht ſind, und oft iſt zwiſchen je zwei ſolchen Furchen eine ſeichte Ebene von 2 bis 3000 Fuss lang, ſo iſt es bei dem La PlataFluss bei dem Amazonenſtrom. Bei dem letzten iſt wegen der hier in Maſſen lebenden Crocodille, das durchwaden der ſeichten Stellen ſehr gefährlich.
In Hinſicht der Größe des Flußgebiets, dendas Flußgebiet
Rheinfluss = 1. geſetzt, beträgt die Donau 4, der Amazonenſtrom 22. Indeſſen ſind die größten Ströme, nicht im̃er die tiefſten, aus oben angeführter Urſache. So beträgt zum Beispiel der Waſſerfall des Rhein
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Da nun die bifocation entſteht, dß die Schei-
degrenze zwiſchen 2 Flußbetten in das
eine ſich neigt, ſo wird, weñ der eine
Fluß ein kleinerer iſt, der ganze Fluß
abgelenkt, umgekehrt, iſt der Fluß, der
abgeleitet wird ein größerer, ſo ent-
ſteht in dem kleineren eine gefährliche
Waſſeranſchwellug – Der Fluſſ ſelbſt
bildet nur bei geringen Strömen ein
Bette, bei allen großen Flüſſen, iſt
jeder Strom ein System von Strömen
welche Furchenweise an einander gereiht
ſind, und oft iſt zwiſchen je zwei ſolchen
Furchen eine ſeichte Ebene von 2 bis 3000
Fuss lang, ſo iſt es bei dem La Plata Fl.
bei dem Amazonenſtrom. Bei dem letzten
iſt wegen der hier in Maſſen lebenden
Crocodille, das durchwaden der ſeichten
Stellen ſehr gefährlich.
das Flußbette.
41. Vorlesung, 24. März 1828
In Hinſicht dr Größe ds Flußgebiets, den
Rheinfl. = 1. geſetzt, beträgt die Donau
4, der Amazonenſtrom 22. Indeſſen ſind
die größten Ströme, nicht im̃er die
tiefſten, aus oben angeführter Urſache.
So beträgt z.B. der Waſſerfall des Rhein
ds Flußgebiet
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um ein Fragment. Es setzt in der 23. Vorlesung (23.01.1828) ein und endet
mit der letzten Vorlesung am 26.04.1828.
Mehrere Blätter sind falsch gebunden: Zwei Blätter sind an einer ganz
falschen Stelle, zwei weitere vertauscht und außerdem kopfstehend
(Reihenfolge der Seiten im Manuskript: 141–156, 137–140, 157–414, 418,
417, 416, 415, 419–434). Die Reihenfolge der Biddigitalisate und der
Transkription wurde korrigiert.
Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/136>, abgerufen am 22.02.2025.
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