Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.

Bild:
<< vorherige Seite
Cap. IV. von dem Haspel. Tab. X.
1. Der Arm,
2. Der Zapffen, und
3. Die Welle.

An statt des Arms, oder bey dem Hebel der lange Arm, sind Fig. III. die 4 Creutz-
weiß gesteckten Bäume A B.
Bey Figura I. die Stäbe C und D an der Periphe-
rie
des Rades, so man Hörner, und daher die Machine einen Horn-Haspel nennet.
Bey Figura IV. ist das Haspel-Horn A B, und kömmet diese Art dem Hebel am nech-
sten, weil diese das lange, und die halbe Welle oder Rond-Baum C D, das kurtze Theil des
Haspels darstellet.

An statt der Unterlage bey dem Hebel sind hier die Zapffen, als bey der I. III. V.
und VI. Figur E. E.

An statt der kurtzen Theile des Hebels ist bey allen Figuren die halbe Welle C D, so
in Bergwercken der Rondbaum heisset, und auf welchen das Seil H aufgewunden wird,
dasjenige.

§. 68.

Das Vermögen des Haspels, oder dessen Abtheilung, gründet sich
gleichfalls auf dem Hebel; da Fig. II. der Zapffen E der Ruhe-Punct, die Länge vom
Centro E des Zapffens, biß auf das äusserste Theil des Horns h, wo die Krafft appliciret
wird, ist das lange Theil des Hebels und die halbe Dicke der Welle oder Semidiameter, E
g
ist das kurtze Theil oder Arm des Hebels, als Fig. II. sey der Grund-Riß von der Machine
der ersten Figur, da ist die Länge E g des halben Diameters der Welle das kurtze, und E h
das lange Theil des Hebels, und zwar sechsmahl länger als E g, dannenhero wenn an das
Seil g i 12 Pfund gehangen wird, so ist an das Seil h K 2 Pfund nöthig, mit den 12 Pfun-
den in aequilibrio zu stehen, daher es allezeit darbey bleibet: wie sich die halbe Welle ver-
hält gegen die Länge oder Abstand des Horns, oder wo die Krafft appliciret wird,
also verhält sich auch Krafft und Last gegeneinander.
Wenn das Vermögen scharff
soll gesuchet werden, so muß allezeit noch die halbe Dicke des Seils zur Welle gerechnet wer-
den, weil die Last um so viel vom Centro entfernet ist.

§. 69.

Unterschiedene Proben wegen des Vermögens des Haspels anzustellen, die-
net die Machine Fig. V. Tab. IX. sie bestehet aus 6 unterschiedenen aneinander hangen-
den Scheiben oder Cylindern, so daß über jede ein Seil gehen kan, und ist jede allezeit um ei-
nen Theil grösser als die andere. Als A ist die kleineste und um einen Theil vom Centro ent-
fernet, B 2 Theil, D 3 Theil, und so fort, wie solches die VI. Figur im Grund-Riß zeiget.
Wenn man diese Welle mit ihrem Zapffen E in eine Stellage (welche wegen des Raums
hier aussen gelassen ist) leget, und über A eine Schnur ziehet, und an solche 6 Pfund hänget,
so wird ein Gegen-Gewicht G von 1 Pfund, so an die Schnur H über die Waltze F gezogen
wird, mit den 6 Pfunden über A in aequilibrio stehen, hänget man aber das Gegen-Ge-
wichte an die Schnur J über E gezogen, muß man 1 1/5 Pfund zum AEquilibrio nehmen,
in K über D 1 1/5 Pfund, in L über C 2 Pfund, in M über B 3 Pfund. Denn wie sich
die Semidiametri der Welle gegeneinander verhalten, also verhalten sich auch die Krafft und
Last gegeneinander.

Ist also die gantze Wissenschafft von dem Haspel gar leichte, so daß es keine weitern Um-
stände zu erinnern brauchet, zumahlen wenn man dasjenige, was bey dem Hebel erinnert wor-
den, wohl gefasset hat.

§. 70.
Cap. IV. von dem Haſpel. Tab. X.
1. Der Arm,
2. Der Zapffen, und
3. Die Welle.

An ſtatt des Arms, oder bey dem Hebel der lange Arm, ſind Fig. III. die 4 Creutz-
weiß geſteckten Baͤume A B.
Bey Figura I. die Staͤbe C und D an der Periphe-
rie
des Rades, ſo man Hoͤrner, und daher die Machine einen Horn-Haſpel nennet.
Bey Figura IV. iſt das Haſpel-Horn A B, und koͤmmet dieſe Art dem Hebel am nech-
ſten, weil dieſe das lange, und die halbe Welle oder Rond-Baum C D, das kurtze Theil des
Haſpels darſtellet.

An ſtatt der Unterlage bey dem Hebel ſind hier die Zapffen, als bey der I. III. V.
und VI. Figur E. E.

An ſtatt der kurtzen Theile des Hebels iſt bey allen Figuren die halbe Welle C D, ſo
in Bergwercken der Rondbaum heiſſet, und auf welchen das Seil H aufgewunden wird,
dasjenige.

§. 68.

Das Vermoͤgen des Haſpels, oder deſſen Abtheilung, gruͤndet ſich
gleichfalls auf dem Hebel; da Fig. II. der Zapffen E der Ruhe-Punct, die Laͤnge vom
Centro E des Zapffens, biß auf das aͤuſſerſte Theil des Horns h, wo die Krafft appliciret
wird, iſt das lange Theil des Hebels und die halbe Dicke der Welle oder Semidiameter, E
g
iſt das kurtze Theil oder Arm des Hebels, als Fig. II. ſey der Grund-Riß von der Machine
der erſten Figur, da iſt die Laͤnge E g des halben Diameters der Welle das kurtze, und E h
das lange Theil des Hebels, und zwar ſechsmahl laͤnger als E g, dannenhero wenn an das
Seil g i 12 Pfund gehangen wird, ſo iſt an das Seil h K 2 Pfund noͤthig, mit den 12 Pfun-
den in æquilibrio zu ſtehen, daher es allezeit darbey bleibet: wie ſich die halbe Welle ver-
haͤlt gegen die Laͤnge oder Abſtand des Horns, oder wo die Krafft appliciret wird,
alſo verhaͤlt ſich auch Krafft und Laſt gegeneinander.
Wenn das Vermoͤgen ſcharff
ſoll geſuchet werden, ſo muß allezeit noch die halbe Dicke des Seils zur Welle gerechnet wer-
den, weil die Laſt um ſo viel vom Centro entfernet iſt.

§. 69.

Unterſchiedene Proben wegen des Vermoͤgens des Haſpels anzuſtellen, die-
net die Machine Fig. V. Tab. IX. ſie beſtehet aus 6 unterſchiedenen aneinander hangen-
den Scheiben oder Cylindern, ſo daß uͤber jede ein Seil gehen kan, und iſt jede allezeit um ei-
nen Theil groͤſſer als die andere. Als A iſt die kleineſte und um einen Theil vom Centro ent-
fernet, B 2 Theil, D 3 Theil, und ſo fort, wie ſolches die VI. Figur im Grund-Riß zeiget.
Wenn man dieſe Welle mit ihrem Zapffen E in eine Stellage (welche wegen des Raums
hier auſſen gelaſſen iſt) leget, und uͤber A eine Schnur ziehet, und an ſolche 6 Pfund haͤnget,
ſo wird ein Gegen-Gewicht G von 1 Pfund, ſo an die Schnur H uͤber die Waltze F gezogen
wird, mit den 6 Pfunden uͤber A in æquilibrio ſtehen, haͤnget man aber das Gegen-Ge-
wichte an die Schnur J uͤber E gezogen, muß man 1⅕ Pfund zum Æquilibrio nehmen,
in K uͤber D 1⅕ Pfund, in L uͤber C 2 Pfund, in M uͤber B 3 Pfund. Denn wie ſich
die Semidiametri der Welle gegeneinander verhalten, alſo verhalten ſich auch die Krafft und
Laſt gegeneinander.

Iſt alſo die gantze Wiſſenſchafft von dem Haſpel gar leichte, ſo daß es keine weitern Um-
ſtaͤnde zu erinnern brauchet, zumahlen wenn man dasjenige, was bey dem Hebel erinnert wor-
den, wohl gefaſſet hat.

§. 70.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0059" n="39"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">Cap. IV.</hi> <hi rendition="#fr">von dem Ha&#x017F;pel.</hi> <hi rendition="#aq">Tab. X.</hi> </fw><lb/>
          <list>
            <item> <hi rendition="#fr">1. Der Arm,</hi> </item><lb/>
            <item><hi rendition="#fr">2. Der Zapffen,</hi> und</item><lb/>
            <item> <hi rendition="#fr">3. Die Welle.</hi> </item>
          </list><lb/>
          <p>An &#x017F;tatt des <hi rendition="#fr">Arms,</hi> oder bey dem <hi rendition="#fr">Hebel</hi> der <hi rendition="#fr">lange Arm,</hi> &#x017F;ind <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. III.</hi></hi> die 4 <hi rendition="#fr">Creutz-<lb/>
weiß ge&#x017F;teckten Ba&#x0364;ume <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A B.</hi></hi></hi> Bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Figura I.</hi></hi> die <hi rendition="#fr">Sta&#x0364;be</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D</hi></hi> an der <hi rendition="#aq">Periphe-<lb/>
rie</hi> des Rades, &#x017F;o man <hi rendition="#fr">Ho&#x0364;rner,</hi> und daher die <hi rendition="#aq">Machine</hi> einen <hi rendition="#fr">Horn-Ha&#x017F;pel</hi> nennet.<lb/>
Bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Figura IV.</hi></hi> i&#x017F;t das <hi rendition="#fr">Ha&#x017F;pel-Horn</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A B,</hi></hi> und ko&#x0364;mmet die&#x017F;e Art dem Hebel am nech-<lb/>
&#x017F;ten, weil die&#x017F;e das lange, und die halbe Welle oder Rond-Baum <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C D,</hi></hi> das kurtze Theil des<lb/>
Ha&#x017F;pels dar&#x017F;tellet.</p><lb/>
          <p>An &#x017F;tatt der <hi rendition="#fr">Unterlage</hi> bey dem <hi rendition="#fr">Hebel</hi> &#x017F;ind hier die <hi rendition="#fr">Zapffen,</hi> als bey der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">I. III. V.</hi></hi><lb/>
und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">VI. Figur E. E.</hi></hi></p><lb/>
          <p>An &#x017F;tatt der kurtzen Theile des Hebels i&#x017F;t bey allen Figuren die <hi rendition="#fr">halbe Welle <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C D,</hi></hi></hi> &#x017F;o<lb/>
in Bergwercken der <hi rendition="#fr">Rondbaum</hi> hei&#x017F;&#x017F;et, und auf welchen das Seil <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">H</hi></hi> aufgewunden wird,<lb/>
dasjenige.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 68.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Das Vermo&#x0364;gen des Ha&#x017F;pels, oder de&#x017F;&#x017F;en Abtheilung,</hi> gru&#x0364;ndet &#x017F;ich<lb/>
gleichfalls auf dem Hebel; da <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. II.</hi></hi> der Zapffen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E</hi></hi> der Ruhe-Punct, die La&#x0364;nge vom<lb/><hi rendition="#aq">Centro <hi rendition="#i">E</hi></hi> des Zapffens, biß auf das a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;er&#x017F;te Theil des Horns <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">h,</hi></hi> wo die Krafft <hi rendition="#aq">applici</hi>ret<lb/>
wird, i&#x017F;t das lange Theil des Hebels und die halbe Dicke der Welle oder <hi rendition="#aq">Semidiameter, <hi rendition="#i">E<lb/>
g</hi></hi> i&#x017F;t das kurtze Theil oder Arm des Hebels, als <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. II.</hi></hi> &#x017F;ey der Grund-Riß von der <hi rendition="#aq">Machine</hi><lb/>
der er&#x017F;ten <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Figur,</hi></hi> da i&#x017F;t die La&#x0364;nge <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E g</hi></hi> des halben <hi rendition="#aq">Diameters</hi> der Welle das kurtze, und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E h</hi></hi><lb/>
das lange Theil des Hebels, und zwar &#x017F;echsmahl la&#x0364;nger als <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E g,</hi></hi> dannenhero wenn an das<lb/>
Seil <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">g i</hi></hi> 12 Pfund gehangen wird, &#x017F;o i&#x017F;t an das Seil <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">h K</hi></hi> 2 Pfund no&#x0364;thig, mit den 12 Pfun-<lb/>
den <hi rendition="#aq">in æquilibrio</hi> zu &#x017F;tehen, daher es allezeit darbey bleibet: <hi rendition="#fr">wie &#x017F;ich die halbe Welle ver-<lb/>
ha&#x0364;lt gegen die La&#x0364;nge oder Ab&#x017F;tand des Horns, oder wo die Krafft <hi rendition="#aq">applici</hi>ret wird,<lb/>
al&#x017F;o verha&#x0364;lt &#x017F;ich auch Krafft und La&#x017F;t gegeneinander.</hi> Wenn das Vermo&#x0364;gen &#x017F;charff<lb/>
&#x017F;oll ge&#x017F;uchet werden, &#x017F;o muß allezeit noch die halbe Dicke des Seils zur Welle gerechnet wer-<lb/>
den, weil die La&#x017F;t um &#x017F;o viel vom <hi rendition="#aq">Centro</hi> entfernet i&#x017F;t.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 69.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Unter&#x017F;chiedene Proben wegen des Vermo&#x0364;gens des Ha&#x017F;pels anzu&#x017F;tellen,</hi> die-<lb/>
net die <hi rendition="#aq">Machine <hi rendition="#i">Fig. V. Tab. IX.</hi></hi> &#x017F;ie be&#x017F;tehet aus 6 unter&#x017F;chiedenen aneinander hangen-<lb/>
den Scheiben oder <hi rendition="#aq">Cylindern,</hi> &#x017F;o daß u&#x0364;ber jede ein Seil gehen kan, und i&#x017F;t jede allezeit um ei-<lb/>
nen Theil gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er als die andere. Als <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi></hi> i&#x017F;t die kleine&#x017F;te und um einen Theil vom <hi rendition="#aq">Centro</hi> ent-<lb/>
fernet, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">B</hi></hi> 2 Theil, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D</hi></hi> 3 Theil, und &#x017F;o fort, wie &#x017F;olches die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">VI. Figur</hi></hi> im Grund-Riß zeiget.<lb/>
Wenn man die&#x017F;e Welle mit ihrem Zapffen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E</hi></hi> in eine <hi rendition="#aq">Stellage</hi> (welche wegen des Raums<lb/>
hier au&#x017F;&#x017F;en gela&#x017F;&#x017F;en i&#x017F;t) leget, und u&#x0364;ber <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi></hi> eine Schnur ziehet, und an &#x017F;olche 6 Pfund ha&#x0364;nget,<lb/>
&#x017F;o wird ein Gegen-Gewicht <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">G</hi></hi> von 1 Pfund, &#x017F;o an die Schnur <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">H</hi></hi> u&#x0364;ber die Waltze <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">F</hi></hi> gezogen<lb/>
wird, mit den 6 Pfunden u&#x0364;ber <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi> in æquilibrio</hi> &#x017F;tehen, ha&#x0364;nget man aber das Gegen-Ge-<lb/>
wichte an die Schnur <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">J</hi></hi> u&#x0364;ber <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E</hi></hi> gezogen, muß man 1&#x2155; Pfund zum <hi rendition="#aq">Æquilibrio</hi> nehmen,<lb/>
in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">K</hi></hi> u&#x0364;ber <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D</hi></hi> 1&#x2155; Pfund, in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L</hi></hi> u&#x0364;ber <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C</hi></hi> 2 Pfund, in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">M</hi></hi> u&#x0364;ber <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">B</hi></hi> 3 Pfund. Denn wie &#x017F;ich<lb/>
die <hi rendition="#aq">Semidiametri</hi> der Welle gegeneinander verhalten, al&#x017F;o verhalten &#x017F;ich auch die Krafft und<lb/>
La&#x017F;t gegeneinander.</p><lb/>
          <p>I&#x017F;t al&#x017F;o die gantze Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chafft von dem Ha&#x017F;pel gar leichte, &#x017F;o daß es keine weitern Um-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;nde zu erinnern brauchet, zumahlen wenn man dasjenige, was bey dem Hebel erinnert wor-<lb/>
den, wohl gefa&#x017F;&#x017F;et hat.</p>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">§. 70.</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[39/0059] Cap. IV. von dem Haſpel. Tab. X. 1. Der Arm, 2. Der Zapffen, und 3. Die Welle. An ſtatt des Arms, oder bey dem Hebel der lange Arm, ſind Fig. III. die 4 Creutz- weiß geſteckten Baͤume A B. Bey Figura I. die Staͤbe C und D an der Periphe- rie des Rades, ſo man Hoͤrner, und daher die Machine einen Horn-Haſpel nennet. Bey Figura IV. iſt das Haſpel-Horn A B, und koͤmmet dieſe Art dem Hebel am nech- ſten, weil dieſe das lange, und die halbe Welle oder Rond-Baum C D, das kurtze Theil des Haſpels darſtellet. An ſtatt der Unterlage bey dem Hebel ſind hier die Zapffen, als bey der I. III. V. und VI. Figur E. E. An ſtatt der kurtzen Theile des Hebels iſt bey allen Figuren die halbe Welle C D, ſo in Bergwercken der Rondbaum heiſſet, und auf welchen das Seil H aufgewunden wird, dasjenige. §. 68. Das Vermoͤgen des Haſpels, oder deſſen Abtheilung, gruͤndet ſich gleichfalls auf dem Hebel; da Fig. II. der Zapffen E der Ruhe-Punct, die Laͤnge vom Centro E des Zapffens, biß auf das aͤuſſerſte Theil des Horns h, wo die Krafft appliciret wird, iſt das lange Theil des Hebels und die halbe Dicke der Welle oder Semidiameter, E g iſt das kurtze Theil oder Arm des Hebels, als Fig. II. ſey der Grund-Riß von der Machine der erſten Figur, da iſt die Laͤnge E g des halben Diameters der Welle das kurtze, und E h das lange Theil des Hebels, und zwar ſechsmahl laͤnger als E g, dannenhero wenn an das Seil g i 12 Pfund gehangen wird, ſo iſt an das Seil h K 2 Pfund noͤthig, mit den 12 Pfun- den in æquilibrio zu ſtehen, daher es allezeit darbey bleibet: wie ſich die halbe Welle ver- haͤlt gegen die Laͤnge oder Abſtand des Horns, oder wo die Krafft appliciret wird, alſo verhaͤlt ſich auch Krafft und Laſt gegeneinander. Wenn das Vermoͤgen ſcharff ſoll geſuchet werden, ſo muß allezeit noch die halbe Dicke des Seils zur Welle gerechnet wer- den, weil die Laſt um ſo viel vom Centro entfernet iſt. §. 69. Unterſchiedene Proben wegen des Vermoͤgens des Haſpels anzuſtellen, die- net die Machine Fig. V. Tab. IX. ſie beſtehet aus 6 unterſchiedenen aneinander hangen- den Scheiben oder Cylindern, ſo daß uͤber jede ein Seil gehen kan, und iſt jede allezeit um ei- nen Theil groͤſſer als die andere. Als A iſt die kleineſte und um einen Theil vom Centro ent- fernet, B 2 Theil, D 3 Theil, und ſo fort, wie ſolches die VI. Figur im Grund-Riß zeiget. Wenn man dieſe Welle mit ihrem Zapffen E in eine Stellage (welche wegen des Raums hier auſſen gelaſſen iſt) leget, und uͤber A eine Schnur ziehet, und an ſolche 6 Pfund haͤnget, ſo wird ein Gegen-Gewicht G von 1 Pfund, ſo an die Schnur H uͤber die Waltze F gezogen wird, mit den 6 Pfunden uͤber A in æquilibrio ſtehen, haͤnget man aber das Gegen-Ge- wichte an die Schnur J uͤber E gezogen, muß man 1⅕ Pfund zum Æquilibrio nehmen, in K uͤber D 1⅕ Pfund, in L uͤber C 2 Pfund, in M uͤber B 3 Pfund. Denn wie ſich die Semidiametri der Welle gegeneinander verhalten, alſo verhalten ſich auch die Krafft und Laſt gegeneinander. Iſt alſo die gantze Wiſſenſchafft von dem Haſpel gar leichte, ſo daß es keine weitern Um- ſtaͤnde zu erinnern brauchet, zumahlen wenn man dasjenige, was bey dem Hebel erinnert wor- den, wohl gefaſſet hat. §. 70.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/59
Zitationshilfe: Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/59>, abgerufen am 26.12.2024.