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Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.

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Cap. II. von der Kramer-Waage. Tab. VII.
§. 55.
Von dem Kaum und Spatio, oder der Zeit/ die bey dem
Hebel zu observiren ist.

Gleichwie bey ieder Mechanischen Operation auf zwey Dinge hauptsächlich gese-
hen wird, nemlich auf die Krafft und auf die Last, oder das Vermögen, so ist auch darbey
eben so sorgfältig zu beobachten der Raum oder Zeit, welche zwar von denen meisten, ab-
sonderlich von denen Empiricis, bey Inventirung neuer Machinen und Instrumenta,
nicht in Consideration kömmet; daher es denn offt geschiehet, daß sie ihren Inventis viel-
mehr Vermögen und Dienste zuschreiben, als denen andern bißher üblichen Machinen;
denn da rechnen sie zwar, daß sie mit gleicher Krafft wohl zehen und mehr mahl Vermögen ha-
ben, aber, daß sie auch zehen und mehr mahl Zeit bey ihrer Machine oder Invention brau-
chen, das vergessen sie entweder, oder es ist ihnen unbekandt, biß es der Effect erstlich zeiget.
Dannenhero will man eine neue Machine angeben, oder eine alte verbessern, oder eine an-
dere examiniren, was und wie viel sie thut? so hat man die Zeit so genau als die Krafft
und Vermögen zu observiren. Denn ie gewaltiger die Machine, ie weniger wird, in
Ansehung einer simplen, der Effect seyn, weil bey den Compositis die Friction der Krafft
allzuviel raubet. Will man aber die Zeit wissen, so muß man den Raum, den so wohl die Last
als Krafft durchlauffet, wenn sie in Bewegung sind, gegeneinander erstlich zu rechnen wissen.

§. 56.

Es ist aber der Raum, Zeit oder Spatium in der Mechanic, wie schon oben
§. 54. gesaget, eine Linie oder Weite, die so wohl die Krafft als Last bey ihrer Bewe-
gung durchlauffet.

Als Fig. I. Tab. VII. ist A B ein gleich-ärmiger Hebel, C die Achse, D E die Ho-
rizontal-
Linie, F die Last, G die Krafft. Wenn nun die Krafft G von i biß ins h nie-
der gehet, so steiget die Last F von K in l, und ist also der Raum oder das Spatium der
Krafft i h und der Last K l hier gleich, weil Krafft und Last gleichen Abstand von der Achse
haben, und selbst einander gleich sind.

(1) Der Raum, den die Krafft durchlauffet, wenn sie die Last beweget, verhält sich ge-
gen den Raum, den die Last durchlauffet, wenn sie von der Krafft beweget wird, wie sich die
Krafft gegen die Last verhält.

Als Figura II. ist A die Last 2 Pfund, B die Krafft 1 Pfund, C D der kurtze
Arm 1 Theil, C E der lange Arm 2 Theil; gleichwie sich nun der lange und kurtze Arm
oder die Last und Krafft gegeneinander verhalten, also auch der Raum der Last D G gegen
den Raum der Krafft E F, nemlich D G ist 1, und E F 2 Theil, oder noch einmahl so
weit von der Horizontal-Linie B A abgangen.

Also siehet man hieraus, daß wenn die Last 1 Elle von der Linie E D in die Höhe ge-
hoben worden, daß die Krafft inzwischen 2 Ellen von F hinunter steigen müssen.

(2) Ingleichen Fig. III. stehet die Krafft A mit der Last B an einem Hebel horizon-
tal,
und verhält sich die Krafft gegen die Last gleich wie der lange zum kurtzen Arm, nemlich, die
Last 4, die Krafft 2 Pfund, wenn nun die Last B biß D steigen soll, muß die Krafft biß E
fallen, welches noch einmahl so weit als B D ist, steiget B in h, so stehet A in L zwey-
mahl so weit unter der Linie A C als h über C B, und diese Verhältniß bleibet durchaus
bey F J und bey G und K, es mögen die Theile auf dem Hebel lang oder kurtz seyn, als
wie bey Fig. II. und IV. da der Hebel in der letzten um die Helffte kürtzer, und dennoch
verhält sich a b Fig. IV. des Raums wegen eben wie d g Fig. II. und c d wie e f.

(3) Bey
Pars Generalis. H
Cap. II. von der Kramer-Waage. Tab. VII.
§. 55.
Von dem Kaum und Spatio, oder der Zeit/ die bey dem
Hebel zu obſerviren iſt.

Gleichwie bey ieder Mechaniſchen Operation auf zwey Dinge hauptſaͤchlich geſe-
hen wird, nemlich auf die Krafft und auf die Laſt, oder das Vermoͤgen, ſo iſt auch darbey
eben ſo ſorgfaͤltig zu beobachten der Raum oder Zeit, welche zwar von denen meiſten, ab-
ſonderlich von denen Empiricis, bey Inventirung neuer Machinen und Inſtrumenta,
nicht in Conſideration koͤmmet; daher es denn offt geſchiehet, daß ſie ihren Inventis viel-
mehr Vermoͤgen und Dienſte zuſchreiben, als denen andern bißher uͤblichen Machinen;
denn da rechnen ſie zwar, daß ſie mit gleicher Krafft wohl zehen und mehr mahl Vermoͤgen ha-
ben, aber, daß ſie auch zehen und mehr mahl Zeit bey ihrer Machine oder Invention brau-
chen, das vergeſſen ſie entweder, oder es iſt ihnen unbekandt, biß es der Effect erſtlich zeiget.
Dannenhero will man eine neue Machine angeben, oder eine alte verbeſſern, oder eine an-
dere examiniren, was und wie viel ſie thut? ſo hat man die Zeit ſo genau als die Krafft
und Vermoͤgen zu obſerviren. Denn ie gewaltiger die Machine, ie weniger wird, in
Anſehung einer ſimplen, der Effect ſeyn, weil bey den Compoſitis die Friction der Krafft
allzuviel raubet. Will man aber die Zeit wiſſen, ſo muß man den Raum, den ſo wohl die Laſt
als Krafft durchlauffet, wenn ſie in Bewegung ſind, gegeneinander erſtlich zu rechnen wiſſen.

§. 56.

Es iſt aber der Raum, Zeit oder Spatium in der Mechanic, wie ſchon oben
§. 54. geſaget, eine Linie oder Weite, die ſo wohl die Krafft als Laſt bey ihrer Bewe-
gung durchlauffet.

Als Fig. I. Tab. VII. iſt A B ein gleich-aͤrmiger Hebel, C die Achſe, D E die Ho-
rizontal-
Linie, F die Laſt, G die Krafft. Wenn nun die Krafft G von i biß ins h nie-
der gehet, ſo ſteiget die Laſt F von K in l, und iſt alſo der Raum oder das Spatium der
Krafft i h und der Laſt K l hier gleich, weil Krafft und Laſt gleichen Abſtand von der Achſe
haben, und ſelbſt einander gleich ſind.

(1) Der Raum, den die Krafft durchlauffet, wenn ſie die Laſt beweget, verhaͤlt ſich ge-
gen den Raum, den die Laſt durchlauffet, wenn ſie von der Krafft beweget wird, wie ſich die
Krafft gegen die Laſt verhaͤlt.

Als Figura II. iſt A die Laſt 2 Pfund, B die Krafft 1 Pfund, C D der kurtze
Arm 1 Theil, C E der lange Arm 2 Theil; gleichwie ſich nun der lange und kurtze Arm
oder die Laſt und Krafft gegeneinander verhalten, alſo auch der Raum der Laſt D G gegen
den Raum der Krafft E F, nemlich D G iſt 1, und E F 2 Theil, oder noch einmahl ſo
weit von der Horizontal-Linie B A abgangen.

Alſo ſiehet man hieraus, daß wenn die Laſt 1 Elle von der Linie E D in die Hoͤhe ge-
hoben worden, daß die Krafft inzwiſchen 2 Ellen von F hinunter ſteigen muͤſſen.

(2) Ingleichen Fig. III. ſtehet die Krafft A mit der Laſt B an einem Hebel horizon-
tal,
und verhaͤlt ſich die Krafft gegen die Laſt gleich wie der lange zum kurtzen Arm, nemlich, die
Laſt 4, die Krafft 2 Pfund, wenn nun die Laſt B biß D ſteigen ſoll, muß die Krafft biß E
fallen, welches noch einmahl ſo weit als B D iſt, ſteiget B in h, ſo ſtehet A in L zwey-
mahl ſo weit unter der Linie A C als h uͤber C B, und dieſe Verhaͤltniß bleibet durchaus
bey F J und bey G und K, es moͤgen die Theile auf dem Hebel lang oder kurtz ſeyn, als
wie bey Fig. II. und IV. da der Hebel in der letzten um die Helffte kuͤrtzer, und dennoch
verhaͤlt ſich a b Fig. IV. des Raums wegen eben wie d g Fig. II. und c d wie e f.

(3) Bey
Pars Generalis. H
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[29/0049] Cap. II. von der Kramer-Waage. Tab. VII. §. 55. Von dem Kaum und Spatio, oder der Zeit/ die bey dem Hebel zu obſerviren iſt. Gleichwie bey ieder Mechaniſchen Operation auf zwey Dinge hauptſaͤchlich geſe- hen wird, nemlich auf die Krafft und auf die Laſt, oder das Vermoͤgen, ſo iſt auch darbey eben ſo ſorgfaͤltig zu beobachten der Raum oder Zeit, welche zwar von denen meiſten, ab- ſonderlich von denen Empiricis, bey Inventirung neuer Machinen und Inſtrumenta, nicht in Conſideration koͤmmet; daher es denn offt geſchiehet, daß ſie ihren Inventis viel- mehr Vermoͤgen und Dienſte zuſchreiben, als denen andern bißher uͤblichen Machinen; denn da rechnen ſie zwar, daß ſie mit gleicher Krafft wohl zehen und mehr mahl Vermoͤgen ha- ben, aber, daß ſie auch zehen und mehr mahl Zeit bey ihrer Machine oder Invention brau- chen, das vergeſſen ſie entweder, oder es iſt ihnen unbekandt, biß es der Effect erſtlich zeiget. Dannenhero will man eine neue Machine angeben, oder eine alte verbeſſern, oder eine an- dere examiniren, was und wie viel ſie thut? ſo hat man die Zeit ſo genau als die Krafft und Vermoͤgen zu obſerviren. Denn ie gewaltiger die Machine, ie weniger wird, in Anſehung einer ſimplen, der Effect ſeyn, weil bey den Compoſitis die Friction der Krafft allzuviel raubet. Will man aber die Zeit wiſſen, ſo muß man den Raum, den ſo wohl die Laſt als Krafft durchlauffet, wenn ſie in Bewegung ſind, gegeneinander erſtlich zu rechnen wiſſen. §. 56. Es iſt aber der Raum, Zeit oder Spatium in der Mechanic, wie ſchon oben §. 54. geſaget, eine Linie oder Weite, die ſo wohl die Krafft als Laſt bey ihrer Bewe- gung durchlauffet. Als Fig. I. Tab. VII. iſt A B ein gleich-aͤrmiger Hebel, C die Achſe, D E die Ho- rizontal-Linie, F die Laſt, G die Krafft. Wenn nun die Krafft G von i biß ins h nie- der gehet, ſo ſteiget die Laſt F von K in l, und iſt alſo der Raum oder das Spatium der Krafft i h und der Laſt K l hier gleich, weil Krafft und Laſt gleichen Abſtand von der Achſe haben, und ſelbſt einander gleich ſind. (1) Der Raum, den die Krafft durchlauffet, wenn ſie die Laſt beweget, verhaͤlt ſich ge- gen den Raum, den die Laſt durchlauffet, wenn ſie von der Krafft beweget wird, wie ſich die Krafft gegen die Laſt verhaͤlt. Als Figura II. iſt A die Laſt 2 Pfund, B die Krafft 1 Pfund, C D der kurtze Arm 1 Theil, C E der lange Arm 2 Theil; gleichwie ſich nun der lange und kurtze Arm oder die Laſt und Krafft gegeneinander verhalten, alſo auch der Raum der Laſt D G gegen den Raum der Krafft E F, nemlich D G iſt 1, und E F 2 Theil, oder noch einmahl ſo weit von der Horizontal-Linie B A abgangen. Alſo ſiehet man hieraus, daß wenn die Laſt 1 Elle von der Linie E D in die Hoͤhe ge- hoben worden, daß die Krafft inzwiſchen 2 Ellen von F hinunter ſteigen muͤſſen. (2) Ingleichen Fig. III. ſtehet die Krafft A mit der Laſt B an einem Hebel horizon- tal, und verhaͤlt ſich die Krafft gegen die Laſt gleich wie der lange zum kurtzen Arm, nemlich, die Laſt 4, die Krafft 2 Pfund, wenn nun die Laſt B biß D ſteigen ſoll, muß die Krafft biß E fallen, welches noch einmahl ſo weit als B D iſt, ſteiget B in h, ſo ſtehet A in L zwey- mahl ſo weit unter der Linie A C als h uͤber C B, und dieſe Verhaͤltniß bleibet durchaus bey F J und bey G und K, es moͤgen die Theile auf dem Hebel lang oder kurtz ſeyn, als wie bey Fig. II. und IV. da der Hebel in der letzten um die Helffte kuͤrtzer, und dennoch verhaͤlt ſich a b Fig. IV. des Raums wegen eben wie d g Fig. II. und c d wie e f. (3) Bey Pars Generalis. H

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Zitationshilfe: Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/49>, abgerufen am 26.12.2024.