Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.Cap. XX. von Wasser-Rädern. Tab. LXIV. §. 541. Figura I. Tabula LXIV. zeiget den Grund eines halben horizontalen Rades, §. 542. Woraus zu sehen, daß es bey E einen starcken Winckel machet, da doch der Fall nicht §. 543. Es hat solche Herr Sturm in seinem Mühlen-Buch Tabula I. Figura 3. und Tab. §. 544. Es kan auch solche verbessert werden, wenn man das Wasser gar seitwärts der äusserli- §. 545. Figura I. Tabula XLV. zeiget Stirn-
Cap. XX. von Waſſer-Raͤdern. Tab. LXIV. §. 541. Figura I. Tabula LXIV. zeiget den Grund eines halben horizontalen Rades, §. 542. Woraus zu ſehen, daß es bey E einen ſtarcken Winckel machet, da doch der Fall nicht §. 543. Es hat ſolche Herr Sturm in ſeinem Muͤhlen-Buch Tabula I. Figura 3. und Tab. §. 544. Es kan auch ſolche verbeſſert werden, wenn man das Waſſer gar ſeitwaͤrts der aͤuſſerli- §. 545. Figura I. Tabula XLV. zeiget Stirn-
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Fig. 1.</hi></hi> und <hi rendition="#i">2.</hi> wobey nicht nur die gantze Muͤhle im Grund-Riß und <hi rendition="#aq">Profil,</hi> ſondern<lb/> auch Grund-Werck und Gerinne deutlich vorgeſtellet ſind. Je genauer aber der Trieb des<lb/> Waſſers mit der <hi rendition="#aq">Horizontal-</hi>Linie uͤberein kommt, ie beſſern <hi rendition="#aq">Effect</hi> hat man. Solches<lb/> aber zu erlangen, darff das Waſſer nur <hi rendition="#aq">perpendicular</hi> gefuͤhret werden, wie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. VI.</hi></hi> die<lb/> Roͤhre <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi>,</hi> ſo kan man der <hi rendition="#aq">Horizontal-</hi>Linie ſehr nahe kommen, wie die Rinne <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">B</hi>,</hi> und<lb/> das Rad zeiget, oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tabula LXV. 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Cap. XX. von Waſſer-Raͤdern. Tab. LXIV.
§. 541.
Figura I. Tabula LXIV. zeiget den Grund eines halben horizontalen Rades,
Figura II. aber ein Stuͤck in Profil von der Welle h und Arme D und den Stuͤtzen d,
das Rad iſt in die 4½ Fuß breit, hat 20 Schaufeln, ſind forne her gegen dem Stoß des Waſ-
ſers alſo ausgearbeitet, und mit einem Rand verſehen, wie eine Muſchel, daß das Waſſer nicht
daruͤber hinaus ſtuͤrtzen kan, fornen her aber ſtehen ſolche etwas auseinander, damit das Waſ-
ſer wieder von der Schauffel herunter fallen kan; die Arme d ſind wider die Gewalt des
Waſſers, die es dem Rad von oben her anthut; es iſt aber ein Fehler bey denen Raͤdern,
weil der Trieb des Waſſers nicht nach der Linie der Bewegung gehet, ſondern mit dem Ho-
rizont einen ſcharffen Winckel machet, abſonderlich wenn das Waſſer auf einmahl in gerader
Linie von einer Hoͤhe auf das Rad gefuͤhret wird, wie hier Figura IV. zu ſehen, da A B
das horizontal-lauffende Rad, C die ſtehende Welle, D E die ſchreg-liegende Rinne,
wie ſolche Herr Sturm Tabula I. Figura II. in ſeinem Muͤhlen-Buch gezeichnet.
§. 542.
Woraus zu ſehen, daß es bey E einen ſtarcken Winckel machet, da doch der Fall nicht
hoch, je hoͤher aber je ſchreger, es muͤſte denn die Rinne ſehr lang ſeyn. Figura V. zeiget den
horizontalen Riß von der Rinne und Rad, Figura III. iſt gleichfalls ein Grund-Riß von
dergleichen Rad, da aber die Muſcheln etwas weiter voneinander ſtehen.
§. 543.
Es hat ſolche Herr Sturm in ſeinem Muͤhlen-Buch Tabula I. Figura 3. und Tab.
III. Fig. 1. und 2. wobey nicht nur die gantze Muͤhle im Grund-Riß und Profil, ſondern
auch Grund-Werck und Gerinne deutlich vorgeſtellet ſind. Je genauer aber der Trieb des
Waſſers mit der Horizontal-Linie uͤberein kommt, ie beſſern Effect hat man. Solches
aber zu erlangen, darff das Waſſer nur perpendicular gefuͤhret werden, wie Fig. VI. die
Roͤhre A, ſo kan man der Horizontal-Linie ſehr nahe kommen, wie die Rinne B, und
das Rad zeiget, oder Tabula LXV. Figura II. da das Waſſer erſt in einen Kaſten A ge-
ſammlet, und alsdenn durch eine Rinne B C auf das Rad gelaſſen wird.
§. 544.
Es kan auch ſolche verbeſſert werden, wenn man das Waſſer gar ſeitwaͤrts der aͤuſſerli-
chen Peripherie auffs Rad fallen laͤſſet, wie ſolches zu ſehen Tabula LXIV. Figura VII.
es muͤſſen aber die Raͤder etwas anders eingerichtet werden, entweder wie dieſes im Grund-
Riß zu ſehen, da unten eine Scheibe, auf ſolcher ein ſtarcker Rand, und in ſolchen und auf
der Scheibe die Schauffeln perpendicular eingeſetzet ſind, faſt eben wie in der II. Fi-
gur Tab. LXV. bey E, welche Raͤder auch leichter zu machen, und nicht ſo koſtbahr ſind
als das erſte, und dennoch mehr Effect thun.
§. 545.
Figura I. Tabula XLV. zeiget
Eine andere Structur eines horizontalen Rades,
da A eine ſtarcke Scheibe iſt, auf derer Stirn Muſchel-foͤrmige Schauffeln K eingeſetzet
ſind. B die Waſſer-Roͤhre. C die ſtehende Welle. D der Dreyling oder Getriebe.
E ein Stirn- und Kamm-Rad. F ein anderer Dreyling, ſo das Kamm-Rad G und die-
ſes die ſtehende Spindel zum Muͤhl-Stein treibet. Dieſe Figur iſt des Bœcklers aus ſei-
nem Theatro Tab. 50. Es iſt aber zu mercken, daß das groſſe Rad E uͤberfluͤſſig, und
das Werck nur koſtbahrer und ſchwehrer machet; Als das Getriebe habe 12 Staͤbe, das
Stirn-
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