Lessing, Gotthold Ephraim: Fabeln. Berlin, 1759.
Diese Eintheilung also, von welcher die Lehr- De la Motte. Dieser Mann, welcher nicht so wohl ein großes erträg- H 3
Dieſe Eintheilung alſo, von welcher die Lehr- De la Motte. Dieſer Mann, welcher nicht ſo wohl ein großes erträg- H 3
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Suffenus ſchwitzt und lermt und ſchäumt:
Nichts kann den hohen Eifer zähmen;
Er ſtampft, er knirſcht; warum? er reimt,
Und will itzt den Homer beſchämen ꝛc.
Allein gebt Acht, was kömmt heraus?
Hier ein Sonnet, dort eine Maus.
Dieſe Eintheilung alſo, von welcher die Lehr-
bucher der Dichtkunſt ein tieſes Stillſchweigen beob-
achten, ohngeachtet ihres mannichfaltigen Nutzens
in der richtigern Beſtimmung verſchiedener Regeln:
dieſe Eintheilung, ſage ich, vorausgeſetzt; will ich
mich auf den Weg machen. Es iſt kein unbetrete-
ner Weg. Ich ſehe eine Menge Fußtapfen vor
mir, die ich zum Theil unterſuchen muß, wenn ich
überall ſichere Tritte zu thun gedenke. Und in die-
ſer Abſicht will ich ſogleich die vornehmſten Erklärun-
gen prüfen, welche meine Vorgänger von der Fabel
gegeben haben.
De la Motte.
Dieſer Mann, welcher nicht ſo wohl ein großes
poetiſches Genie, als ein guter, aufgeklärter Kopf
war, der ſich an mancherley wagen, und überall
erträg-
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