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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

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Chinesische Häfen.
Theil des schwarzen Thees (1889 99.130 q), der auf den Hügeln in der Umge-
bung der Stadt gebaut wird.

Dagegen geht die Ausfuhr von Zucker (1889 344.600 q) des Hafens
Takao (Takow) an der Südspitze Formosas direct nach Japan und den nord-
chinesischen Häfen und die von Kampfer nach Hongkong.

Schatou.

Schatou (Swatow), im Nordosten der Provinz Kwangtung,
liegt unter 23° 21′ nördlicher Breite, 116° 39′ östlicher Länge am
linken Ufer der Mündung des Flusses Han. Seit 1860 dem auswär-
tigen Handel eröffnet, wurde Schatou alsbald Sitz des gewinnbrin-
genden Kulihandels, denn anders kann man die organisirte Aus-
wanderung der fleissigen und sparsamen Einwohner dieser übervöl-
kerten Provinz nicht nennen. Jetzt ist durch strenge gehandhabte
Gesetze dem gewaltthätigen Treiben der Coolie-Brokers ein Ende ge-
macht. Nirgends in China waren eben wegen dieser Abart von Sklaven-
händlern die Fremden mehr verhasst, wie hier.

Die enggebaute Stadt zählt 32.500 Einwohner. Sie beherbergt
zwei evangelische und eine katholische Mission.

Um den Bedürfnissen des rasch steigenden Handels genügen zu
können, hat man dem Wasser bereits 11 ha Grund abgewonnen und
dort neue Magazine erbaut.

Einen grossen Fortschritt bedeutet für die Stadt die am
10. Jänner 1891 erfolgte Eröffnung der regelmässigen Fahrten von
chinesischen Personendampfern, die den Hanfluss aufwärts nach
Tschaotschou (15 km) und Kitjang (61 km) passiren.

Schatou geniesst den Ruf eines gesunden Klimas, was an der
chinesischen Küste sehr selten ist. Leider nehmen die verheerenden
Typhons der Strasse von Formosa öfter ihren Weg über Schatou.

Der Handelsverkehr von Schatou betrug in Hk. Tls.:

[Tabelle]

Schatou treibt nur einen ganz kleinen Reexport; seine fremden Waaren
bezieht es über Hongkong, das von hier in 15—20 Stunden zu erreichen ist.

Im Jahre 1890, in welchem keinerlei Unglücksfälle das Handelsgebiet von
Schatou heimsuchten, bietet der Handel ein normales Bild. Die Einfuhr von
Opium (1890 4.692 q, 1887 3.869 q) steigt, wie in ganz Südchina, die von Baum-
wollwaaren
erreichte 1890 479.857 Stück und weisse Schirtings und T-cloths sind
die wichtigsten Gattungen derselben. Die Garneinfuhr (1890 77.591 q) besorgt meist
Indien, das mit China die Silberwährung gemein hat. Die Garne werden in Hoing-

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 437. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/453>, abgerufen am 29.12.2024.