Ein Ofen der beschriebenen Art reducirte wöchentlich 200 t Erz. 1)
Der Blair'sche Process theilt offenbar manche Schwächen des Chenotprocesses: zu der Ausführung sind reine Erze erforderlich, eine vollständige Reduction des Erzes ist um so schwieriger, je grösser die einzelnen Erzstücke sind, und anderntheils wird, wenn man in Rück- sicht hierauf die Erzstücke kleiner nimmt, die Oxydirbarkeit des er- folgenden Eisenschwammes erhöht. Wenn auch die innere Heizung des Reductionsofens durch die von den Gasen mitgebrachte Wärme als ein Fortschritt erscheinen mag, so hat der Process bis jetzt den- noch nicht vermocht, wirthschaftlich günstige Ergebnisse zu liefern, und der Betrieb ist nach mehrjährigen Versuchen wieder eingestellt worden.
Dupuy's Process. Das feingemahlene Erz wird mit einer zur Reduction ausreichenden Menge Holzkohlen-, Koks- oder Anthracit- pulver sowie mit den erforderlichen Zuschlägen zur Bildung einer schmelzbaren Schlacke gemischt, in Eisenblechbüchsen verpackt und in denselben etwa fünf Stunden lang auf beginnende Weissgluth erhitzt. Es entsteht metallisches Eisen mit beigemengter flüssiger Schlacke; durch Zängen unter dem Hammer oder der Luppenquetsche wird die Schlacke ausgepresst, worauf die Luppe sofort unter dem Walzwerke zu Rohschienen ausgewalzt wird.
Jede Blechbüchse fasst 50--100 kg und hat die Form eines Cylinders mit durchgehender innerer Oeffnung (also ringförmigem Quer- schnitte), um die gleichmässige Erhitzung des Inhaltes zu erleichtern. 10--20 Büchsen werden mit einem Male erhitzt.
Als besonderen Vortheil führt der Erfinder den Umstand an, dass der Phosphorgehalt der Erze fast vollständig von der Schlacke aufgenom- men werde, ein Umstand, welcher allerdings die Entstehung einer zugleich eisenreichen Schlacke, wie bei anderen derartigen Processen, voraussetzen lässt.
Das Verfahren, von welchem Proben auf der Pariser Weltaus- stellung im Jahre 1878 ausgestellt waren, ist auf einigen pennsylvani- schen Eisenwerken (Crescent Steel Works in Pittsburg, Sligo Iron Works ebenda u. a.) zur Anwendung gebracht worden, ohne jedoch eine grössere Ausdehnung zu gewinnen.
5. Das Herdfrischen.
Einleitung.
Das Herdfrischen bildet die älteste aller Methoden zur Darstellung schmiedbaren Eisens aus Roheisen.
Zur Durchführung desselben dient das Frischfeuer, ein niedriger, vierseitiger Behälter, über dessen Rand hinweg eine schräg abwärts gerichtete Düse Wind zuführt. Die Einrichtung im Wesentlichen ist also die nämliche wie bei den oben besprochenen Rennfeuern zur Dar- stellung schmiedbaren Eisens aus Erzen.
1) Näheres über Construction und Betrieb des Blairofens: Journal of the Iron and Steel Institute 1878, p. 47.
Die Darstellung des Schweisseisens.
Ein Ofen der beschriebenen Art reducirte wöchentlich 200 t Erz. 1)
Der Blair’sche Process theilt offenbar manche Schwächen des Chenotprocesses: zu der Ausführung sind reine Erze erforderlich, eine vollständige Reduction des Erzes ist um so schwieriger, je grösser die einzelnen Erzstücke sind, und anderntheils wird, wenn man in Rück- sicht hierauf die Erzstücke kleiner nimmt, die Oxydirbarkeit des er- folgenden Eisenschwammes erhöht. Wenn auch die innere Heizung des Reductionsofens durch die von den Gasen mitgebrachte Wärme als ein Fortschritt erscheinen mag, so hat der Process bis jetzt den- noch nicht vermocht, wirthschaftlich günstige Ergebnisse zu liefern, und der Betrieb ist nach mehrjährigen Versuchen wieder eingestellt worden.
Dupuy’s Process. Das feingemahlene Erz wird mit einer zur Reduction ausreichenden Menge Holzkohlen-, Koks- oder Anthracit- pulver sowie mit den erforderlichen Zuschlägen zur Bildung einer schmelzbaren Schlacke gemischt, in Eisenblechbüchsen verpackt und in denselben etwa fünf Stunden lang auf beginnende Weissgluth erhitzt. Es entsteht metallisches Eisen mit beigemengter flüssiger Schlacke; durch Zängen unter dem Hammer oder der Luppenquetsche wird die Schlacke ausgepresst, worauf die Luppe sofort unter dem Walzwerke zu Rohschienen ausgewalzt wird.
Jede Blechbüchse fasst 50—100 kg und hat die Form eines Cylinders mit durchgehender innerer Oeffnung (also ringförmigem Quer- schnitte), um die gleichmässige Erhitzung des Inhaltes zu erleichtern. 10—20 Büchsen werden mit einem Male erhitzt.
Als besonderen Vortheil führt der Erfinder den Umstand an, dass der Phosphorgehalt der Erze fast vollständig von der Schlacke aufgenom- men werde, ein Umstand, welcher allerdings die Entstehung einer zugleich eisenreichen Schlacke, wie bei anderen derartigen Processen, voraussetzen lässt.
Das Verfahren, von welchem Proben auf der Pariser Weltaus- stellung im Jahre 1878 ausgestellt waren, ist auf einigen pennsylvani- schen Eisenwerken (Crescent Steel Works in Pittsburg, Sligo Iron Works ebenda u. a.) zur Anwendung gebracht worden, ohne jedoch eine grössere Ausdehnung zu gewinnen.
5. Das Herdfrischen.
Einleitung.
Das Herdfrischen bildet die älteste aller Methoden zur Darstellung schmiedbaren Eisens aus Roheisen.
Zur Durchführung desselben dient das Frischfeuer, ein niedriger, vierseitiger Behälter, über dessen Rand hinweg eine schräg abwärts gerichtete Düse Wind zuführt. Die Einrichtung im Wesentlichen ist also die nämliche wie bei den oben besprochenen Rennfeuern zur Dar- stellung schmiedbaren Eisens aus Erzen.
1) Näheres über Construction und Betrieb des Blairofens: Journal of the Iron and Steel Institute 1878, p. 47.
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Die Darstellung des Schweisseisens.
Ein Ofen der beschriebenen Art reducirte wöchentlich 200 t Erz. 1)
Der Blair’sche Process theilt offenbar manche Schwächen des
Chenotprocesses: zu der Ausführung sind reine Erze erforderlich, eine
vollständige Reduction des Erzes ist um so schwieriger, je grösser die
einzelnen Erzstücke sind, und anderntheils wird, wenn man in Rück-
sicht hierauf die Erzstücke kleiner nimmt, die Oxydirbarkeit des er-
folgenden Eisenschwammes erhöht. Wenn auch die innere Heizung
des Reductionsofens durch die von den Gasen mitgebrachte Wärme
als ein Fortschritt erscheinen mag, so hat der Process bis jetzt den-
noch nicht vermocht, wirthschaftlich günstige Ergebnisse zu liefern,
und der Betrieb ist nach mehrjährigen Versuchen wieder eingestellt
worden.
Dupuy’s Process. Das feingemahlene Erz wird mit einer zur
Reduction ausreichenden Menge Holzkohlen-, Koks- oder Anthracit-
pulver sowie mit den erforderlichen Zuschlägen zur Bildung einer
schmelzbaren Schlacke gemischt, in Eisenblechbüchsen verpackt und
in denselben etwa fünf Stunden lang auf beginnende Weissgluth erhitzt.
Es entsteht metallisches Eisen mit beigemengter flüssiger Schlacke;
durch Zängen unter dem Hammer oder der Luppenquetsche wird die
Schlacke ausgepresst, worauf die Luppe sofort unter dem Walzwerke
zu Rohschienen ausgewalzt wird.
Jede Blechbüchse fasst 50—100 kg und hat die Form eines
Cylinders mit durchgehender innerer Oeffnung (also ringförmigem Quer-
schnitte), um die gleichmässige Erhitzung des Inhaltes zu erleichtern.
10—20 Büchsen werden mit einem Male erhitzt.
Als besonderen Vortheil führt der Erfinder den Umstand an, dass
der Phosphorgehalt der Erze fast vollständig von der Schlacke aufgenom-
men werde, ein Umstand, welcher allerdings die Entstehung einer
zugleich eisenreichen Schlacke, wie bei anderen derartigen Processen,
voraussetzen lässt.
Das Verfahren, von welchem Proben auf der Pariser Weltaus-
stellung im Jahre 1878 ausgestellt waren, ist auf einigen pennsylvani-
schen Eisenwerken (Crescent Steel Works in Pittsburg, Sligo Iron
Works ebenda u. a.) zur Anwendung gebracht worden, ohne jedoch
eine grössere Ausdehnung zu gewinnen.
5. Das Herdfrischen.
Einleitung.
Das Herdfrischen bildet die älteste aller Methoden zur Darstellung
schmiedbaren Eisens aus Roheisen.
Zur Durchführung desselben dient das Frischfeuer, ein niedriger,
vierseitiger Behälter, über dessen Rand hinweg eine schräg abwärts
gerichtete Düse Wind zuführt. Die Einrichtung im Wesentlichen ist
also die nämliche wie bei den oben besprochenen Rennfeuern zur Dar-
stellung schmiedbaren Eisens aus Erzen.
1) Näheres über Construction und Betrieb des Blairofens: Journal of the Iron
and Steel Institute 1878, p. 47.
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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 756. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/828>, abgerufen am 21.11.2024.
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