Universalwalzwerkes, die mangelhafte Ausbildung des Randes zu ver- meiden. Bei verschiedenen derselben (Walzwerk von Hutchinson, Flotat, Ed. Daelen) sind statt der vier Walzen des älteren Universal- walzwerkes nur zwei wagerechte Walzen mit je einem aufgeschobenen Ringe angewendet, welcher letzterer als seitliche Kaliberbegrenzung dient und in eine Furche der zweiten Walze eingreift. Eine Ver- breiterung oder Verengung des Kalibers wird erzielt, indem man die eine der beiden Walzen, welche zu diesem Zwecke mit entsprechender Vorrichtung versehen ist, in wagerechter Richtung verschiebt, wobei sie den Ring der zweiten Walze mitnimmt; in der Höhenrichtung erfolgt die Verstellung wie gewöhnlich.
Das Walzwerk von Wenström dagegen enthält, wie das be- schriebene Universalwalzwerk von Daelen, vier Walzen, deren Achsen jedoch in einer gemeinschaftlichen Vertikalebene sich drehen und von denen nur die beiden wagerechten eigenen Antrieb besitzen, während die senkrechten rollenartig durch das Walzstück gedreht werden. Die eine dieser letzteren berührt mit ihrem Umfange die Stirnfläche der oberen Horizontalwalze, mit ihrer unteren Stirnfläche dagegen den Um- fang der Unterwalze und ist nicht verschiebbar; die zweite Rolle be- rührt mit ihrem Umfange die Stirnfläche der Unterwalze, mit ihrer oberen Stirnfläche den Umfang der Oberwalze und ist mit der Unter- walze in wagerechter, mit der Oberwalze in senkrechter Richtung ver- stellbar. Alle vier Walzen zusammen begrenzen demnach ein Kaliber, dessen Abmessungen durch die Verstellung der Walzen geändert werden können.
Hinsichtlich der ausführlicheren Beschreibung dieser Universal- walzwerke, welche wenigstens zum Theile bislang wohl nur auf dem Papiere existiren, muss auf die gegebenen Literaturnachweise wie auf die Patentschriften verwiesen werden. 1)
f) Die Walzenzugsmaschinen.
Die zum Betriebe eines Walzwerkes erforderliche Maschine pflegt man als Walzenzugsmaschine zu bezeichnen.
Nur in verhältnissmässig seltenen Fällen ist eine ausreichend grosse Wasserkraft verfügbar; weit häufiger findet die Dampfmaschine Ver- wendung.
Während man ziemlich allgemein noch bis zum Anfange der sieben- ziger Jahre die Regel befolgte, die Dampfmaschinen für den Betrieb der Walzwerke möglichst einfach zu bauen, damit sie den Stössen des Walzwerkes gegenüber widerstandsfähiger seien, sie aus diesem Grunde höchst selten oder nie mit Condensation versah, die Anwendung der Expansion auf ein geringes Maass beschränkte und ziemlich regel- mässig jeder grösseren Walzenstrecke auch eine eigene Dampfmaschine zutheilte, welche dann, im unmittelbaren Anschlusse an die Walzen- strecke, gewöhnlich in dem von Staub, Rauch und Wasserdämpfen
1)Hutchinson's Walzwerk: D. R. P. Nr. 8895; Wenström's Walzwerk: D. R. P. Nr. 12 860; E. Daelen's Walzwerk: "Stahl und Eisen" 1883, S. 161; Flotat's Walzwerk: Armengaud, Publications industrielles, vol. 27.
Die Maschinen für die Verdichtung und Formgebung.
Universalwalzwerkes, die mangelhafte Ausbildung des Randes zu ver- meiden. Bei verschiedenen derselben (Walzwerk von Hutchinson, Flotat, Ed. Daelen) sind statt der vier Walzen des älteren Universal- walzwerkes nur zwei wagerechte Walzen mit je einem aufgeschobenen Ringe angewendet, welcher letzterer als seitliche Kaliberbegrenzung dient und in eine Furche der zweiten Walze eingreift. Eine Ver- breiterung oder Verengung des Kalibers wird erzielt, indem man die eine der beiden Walzen, welche zu diesem Zwecke mit entsprechender Vorrichtung versehen ist, in wagerechter Richtung verschiebt, wobei sie den Ring der zweiten Walze mitnimmt; in der Höhenrichtung erfolgt die Verstellung wie gewöhnlich.
Das Walzwerk von Wenström dagegen enthält, wie das be- schriebene Universalwalzwerk von Daelen, vier Walzen, deren Achsen jedoch in einer gemeinschaftlichen Vertikalebene sich drehen und von denen nur die beiden wagerechten eigenen Antrieb besitzen, während die senkrechten rollenartig durch das Walzstück gedreht werden. Die eine dieser letzteren berührt mit ihrem Umfange die Stirnfläche der oberen Horizontalwalze, mit ihrer unteren Stirnfläche dagegen den Um- fang der Unterwalze und ist nicht verschiebbar; die zweite Rolle be- rührt mit ihrem Umfange die Stirnfläche der Unterwalze, mit ihrer oberen Stirnfläche den Umfang der Oberwalze und ist mit der Unter- walze in wagerechter, mit der Oberwalze in senkrechter Richtung ver- stellbar. Alle vier Walzen zusammen begrenzen demnach ein Kaliber, dessen Abmessungen durch die Verstellung der Walzen geändert werden können.
Hinsichtlich der ausführlicheren Beschreibung dieser Universal- walzwerke, welche wenigstens zum Theile bislang wohl nur auf dem Papiere existiren, muss auf die gegebenen Literaturnachweise wie auf die Patentschriften verwiesen werden. 1)
f) Die Walzenzugsmaschinen.
Die zum Betriebe eines Walzwerkes erforderliche Maschine pflegt man als Walzenzugsmaschine zu bezeichnen.
Nur in verhältnissmässig seltenen Fällen ist eine ausreichend grosse Wasserkraft verfügbar; weit häufiger findet die Dampfmaschine Ver- wendung.
Während man ziemlich allgemein noch bis zum Anfange der sieben- ziger Jahre die Regel befolgte, die Dampfmaschinen für den Betrieb der Walzwerke möglichst einfach zu bauen, damit sie den Stössen des Walzwerkes gegenüber widerstandsfähiger seien, sie aus diesem Grunde höchst selten oder nie mit Condensation versah, die Anwendung der Expansion auf ein geringes Maass beschränkte und ziemlich regel- mässig jeder grösseren Walzenstrecke auch eine eigene Dampfmaschine zutheilte, welche dann, im unmittelbaren Anschlusse an die Walzen- strecke, gewöhnlich in dem von Staub, Rauch und Wasserdämpfen
1)Hutchinson’s Walzwerk: D. R. P. Nr. 8895; Wenström’s Walzwerk: D. R. P. Nr. 12 860; E. Daelen’s Walzwerk: „Stahl und Eisen“ 1883, S. 161; Flotat’s Walzwerk: Armengaud, Publications industrielles, vol. 27.
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Die Maschinen für die Verdichtung und Formgebung.
Universalwalzwerkes, die mangelhafte Ausbildung des Randes zu ver-
meiden. Bei verschiedenen derselben (Walzwerk von Hutchinson,
Flotat, Ed. Daelen) sind statt der vier Walzen des älteren Universal-
walzwerkes nur zwei wagerechte Walzen mit je einem aufgeschobenen
Ringe angewendet, welcher letzterer als seitliche Kaliberbegrenzung
dient und in eine Furche der zweiten Walze eingreift. Eine Ver-
breiterung oder Verengung des Kalibers wird erzielt, indem man die
eine der beiden Walzen, welche zu diesem Zwecke mit entsprechender
Vorrichtung versehen ist, in wagerechter Richtung verschiebt, wobei
sie den Ring der zweiten Walze mitnimmt; in der Höhenrichtung
erfolgt die Verstellung wie gewöhnlich.
Das Walzwerk von Wenström dagegen enthält, wie das be-
schriebene Universalwalzwerk von Daelen, vier Walzen, deren Achsen
jedoch in einer gemeinschaftlichen Vertikalebene sich drehen und von
denen nur die beiden wagerechten eigenen Antrieb besitzen, während
die senkrechten rollenartig durch das Walzstück gedreht werden. Die
eine dieser letzteren berührt mit ihrem Umfange die Stirnfläche der
oberen Horizontalwalze, mit ihrer unteren Stirnfläche dagegen den Um-
fang der Unterwalze und ist nicht verschiebbar; die zweite Rolle be-
rührt mit ihrem Umfange die Stirnfläche der Unterwalze, mit ihrer
oberen Stirnfläche den Umfang der Oberwalze und ist mit der Unter-
walze in wagerechter, mit der Oberwalze in senkrechter Richtung ver-
stellbar. Alle vier Walzen zusammen begrenzen demnach ein Kaliber,
dessen Abmessungen durch die Verstellung der Walzen geändert
werden können.
Hinsichtlich der ausführlicheren Beschreibung dieser Universal-
walzwerke, welche wenigstens zum Theile bislang wohl nur auf dem
Papiere existiren, muss auf die gegebenen Literaturnachweise wie auf
die Patentschriften verwiesen werden. 1)
f) Die Walzenzugsmaschinen.
Die zum Betriebe eines Walzwerkes erforderliche Maschine pflegt
man als Walzenzugsmaschine zu bezeichnen.
Nur in verhältnissmässig seltenen Fällen ist eine ausreichend grosse
Wasserkraft verfügbar; weit häufiger findet die Dampfmaschine Ver-
wendung.
Während man ziemlich allgemein noch bis zum Anfange der sieben-
ziger Jahre die Regel befolgte, die Dampfmaschinen für den Betrieb der
Walzwerke möglichst einfach zu bauen, damit sie den Stössen des
Walzwerkes gegenüber widerstandsfähiger seien, sie aus diesem Grunde
höchst selten oder nie mit Condensation versah, die Anwendung der
Expansion auf ein geringes Maass beschränkte und ziemlich regel-
mässig jeder grösseren Walzenstrecke auch eine eigene Dampfmaschine
zutheilte, welche dann, im unmittelbaren Anschlusse an die Walzen-
strecke, gewöhnlich in dem von Staub, Rauch und Wasserdämpfen
1) Hutchinson’s Walzwerk: D. R. P. Nr. 8895; Wenström’s Walzwerk:
D. R. P. Nr. 12 860; E. Daelen’s Walzwerk: „Stahl und Eisen“ 1883, S. 161; Flotat’s
Walzwerk: Armengaud, Publications industrielles, vol. 27.
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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 736. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/808>, abgerufen am 21.11.2024.
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