Die Erzeugung, Erhitzung und Fortleitung des Gebläsewindes.
stände, vereinigen. Die Züge für Gas und Gebläsewind sind ringförmig concentrisch um einander angeordnet und durch radiale Wände, welche zugleich die Heizfläche vergrössern, abgesteift. Die zur Heizung be- stimmten Gase treten zunächst in die mittleren, unter einander ver- bundenen Kanäle, steigen hier empor, gelangen am Scheitel des Appa- rates in die äusseren, ebenfalls unter einander verbundenen Kanäle, um in denselben abwärts zu ziehen und dann nach der Esse zu entweichen. Nach dem Umschalten nimmt der Wind, wie bei allen derartigen Appa- raten, den entgegengesetzten Weg. Es ist demnach nur eine einzige Krümmung nothwendig, wodurch zweifellos die Bewegung erleichtert wird.
Die Abmessungen der bisher erbauten Massicks-Crooke- Apparate sind etwas geringer als diejenigen der neueren Whitwell- und Cowperapparate, 5.5 m äusserer Durchmesser bei 15.25 m Höhe. Eine solche Kammer besitzt 1440 qm Heizfläche.
Schon bei den älteren Cowperapparaten hatte man den Schacht für Gasführung in die Mitte der Kammer statt wie jetzt (vergl. Fig. 130) an die Seite gelegt. Es zeigte sich jedoch, dass die Gase nach ihrem Austreten aus dem mittleren Schachte sich nicht gleichmässig in die abwärts führenden Kanäle vertheilten, sondern, wie leicht erklärlich ist, vorzugsweise die Richtung nach derjenigen Seite hin nahmen, an welcher sie schliesslich aus dem Apparate austraten. Es ist zu erwarten, dass auch bei den Massicks-Crooke-Apparaten sich eine ähnliche Ungleich- mässigkeit in der Bewegung der Gase ergeben wird, welche die Aus- nutzung der Wärme benachtheiligt.
Die Ventile der steinernen Winderhitzer.
Seit der ersten Anwendung der in Vorstehendem besprochenen, auf dem Wechsel der Zuleitung von Gas und Gebläsewind beruhenden Winderwärmungsapparate machte sich in nicht geringem Maasse die Schwierigkeit geltend, Verschlussvorrichtungen für die abwechselnd ausser Benutzung tretenden Zu- und Ableitungsöffnungen anzubringen, welche, ohne undicht oder gar durch die starke Erhitzung zerstört zu werden, doch eine verhältnissmässig leichte Handhabung ermöglichen, eine Auf- gabe, deren Lösung theils durch die hohe und wechselnde Temperatur, theils durch die Ablagerungen von Staub an den Dichtungsflächen erschwert wird. Bei dem ziemlich bedeutenden Umfange, welchen die Querschnitte der betreffenden Oeffnungen besitzen, und der starken Pressung, mit welcher bei grösseren Hochöfen der Wind durch die Kammer hindurchzieht, hat jede an und für sich nicht einmal sehr erhebliche Undichtigkeit in dem Verschlusse jener Oeffnungen einen bedeutenden Windverlust zur Folge; und der ziemlich geringe Erfolg, welchen die früheren Cowperapparate im Laufe der sechziger Jahre fanden, beruhte wenigstens zum Theil auch auf der Mangelhaftigkeit jener Verschlüsse, welche sich bald verzogen und dermaassen undicht wurden, dass wegen allzu bedeutender Windverluste die Apparate wieder ausser Thätigkeit gesetzt werden mussten.
Am einfachsten offenbar kann die Einrichtung zur Absperrung des kalten Windes sein. Ein gut gearbeiteter Schieber vermag hier den Zweck zu erfüllen.
In dem Heisswindrohre dagegen würde ein Schieber sehr bald sich
Die Erzeugung, Erhitzung und Fortleitung des Gebläsewindes.
stände, vereinigen. Die Züge für Gas und Gebläsewind sind ringförmig concentrisch um einander angeordnet und durch radiale Wände, welche zugleich die Heizfläche vergrössern, abgesteift. Die zur Heizung be- stimmten Gase treten zunächst in die mittleren, unter einander ver- bundenen Kanäle, steigen hier empor, gelangen am Scheitel des Appa- rates in die äusseren, ebenfalls unter einander verbundenen Kanäle, um in denselben abwärts zu ziehen und dann nach der Esse zu entweichen. Nach dem Umschalten nimmt der Wind, wie bei allen derartigen Appa- raten, den entgegengesetzten Weg. Es ist demnach nur eine einzige Krümmung nothwendig, wodurch zweifellos die Bewegung erleichtert wird.
Die Abmessungen der bisher erbauten Massicks-Crooke- Apparate sind etwas geringer als diejenigen der neueren Whitwell- und Cowperapparate, 5.5 m äusserer Durchmesser bei 15.25 m Höhe. Eine solche Kammer besitzt 1440 qm Heizfläche.
Schon bei den älteren Cowperapparaten hatte man den Schacht für Gasführung in die Mitte der Kammer statt wie jetzt (vergl. Fig. 130) an die Seite gelegt. Es zeigte sich jedoch, dass die Gase nach ihrem Austreten aus dem mittleren Schachte sich nicht gleichmässig in die abwärts führenden Kanäle vertheilten, sondern, wie leicht erklärlich ist, vorzugsweise die Richtung nach derjenigen Seite hin nahmen, an welcher sie schliesslich aus dem Apparate austraten. Es ist zu erwarten, dass auch bei den Massicks-Crooke-Apparaten sich eine ähnliche Ungleich- mässigkeit in der Bewegung der Gase ergeben wird, welche die Aus- nutzung der Wärme benachtheiligt.
Die Ventile der steinernen Winderhitzer.
Seit der ersten Anwendung der in Vorstehendem besprochenen, auf dem Wechsel der Zuleitung von Gas und Gebläsewind beruhenden Winderwärmungsapparate machte sich in nicht geringem Maasse die Schwierigkeit geltend, Verschlussvorrichtungen für die abwechselnd ausser Benutzung tretenden Zu- und Ableitungsöffnungen anzubringen, welche, ohne undicht oder gar durch die starke Erhitzung zerstört zu werden, doch eine verhältnissmässig leichte Handhabung ermöglichen, eine Auf- gabe, deren Lösung theils durch die hohe und wechselnde Temperatur, theils durch die Ablagerungen von Staub an den Dichtungsflächen erschwert wird. Bei dem ziemlich bedeutenden Umfange, welchen die Querschnitte der betreffenden Oeffnungen besitzen, und der starken Pressung, mit welcher bei grösseren Hochöfen der Wind durch die Kammer hindurchzieht, hat jede an und für sich nicht einmal sehr erhebliche Undichtigkeit in dem Verschlusse jener Oeffnungen einen bedeutenden Windverlust zur Folge; und der ziemlich geringe Erfolg, welchen die früheren Cowperapparate im Laufe der sechziger Jahre fanden, beruhte wenigstens zum Theil auch auf der Mangelhaftigkeit jener Verschlüsse, welche sich bald verzogen und dermaassen undicht wurden, dass wegen allzu bedeutender Windverluste die Apparate wieder ausser Thätigkeit gesetzt werden mussten.
Am einfachsten offenbar kann die Einrichtung zur Absperrung des kalten Windes sein. Ein gut gearbeiteter Schieber vermag hier den Zweck zu erfüllen.
In dem Heisswindrohre dagegen würde ein Schieber sehr bald sich
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Die Erzeugung, Erhitzung und Fortleitung des Gebläsewindes.
stände, vereinigen. Die Züge für Gas und Gebläsewind sind ringförmig
concentrisch um einander angeordnet und durch radiale Wände, welche
zugleich die Heizfläche vergrössern, abgesteift. Die zur Heizung be-
stimmten Gase treten zunächst in die mittleren, unter einander ver-
bundenen Kanäle, steigen hier empor, gelangen am Scheitel des Appa-
rates in die äusseren, ebenfalls unter einander verbundenen Kanäle, um
in denselben abwärts zu ziehen und dann nach der Esse zu entweichen.
Nach dem Umschalten nimmt der Wind, wie bei allen derartigen Appa-
raten, den entgegengesetzten Weg. Es ist demnach nur eine einzige
Krümmung nothwendig, wodurch zweifellos die Bewegung erleichtert wird.
Die Abmessungen der bisher erbauten Massicks-Crooke-
Apparate sind etwas geringer als diejenigen der neueren Whitwell- und
Cowperapparate, 5.5 m äusserer Durchmesser bei 15.25 m Höhe. Eine
solche Kammer besitzt 1440 qm Heizfläche.
Schon bei den älteren Cowperapparaten hatte man den Schacht für
Gasführung in die Mitte der Kammer statt wie jetzt (vergl. Fig. 130)
an die Seite gelegt. Es zeigte sich jedoch, dass die Gase nach ihrem
Austreten aus dem mittleren Schachte sich nicht gleichmässig in die
abwärts führenden Kanäle vertheilten, sondern, wie leicht erklärlich ist,
vorzugsweise die Richtung nach derjenigen Seite hin nahmen, an welcher
sie schliesslich aus dem Apparate austraten. Es ist zu erwarten, dass
auch bei den Massicks-Crooke-Apparaten sich eine ähnliche Ungleich-
mässigkeit in der Bewegung der Gase ergeben wird, welche die Aus-
nutzung der Wärme benachtheiligt.
Die Ventile der steinernen Winderhitzer.
Seit der ersten Anwendung der in Vorstehendem besprochenen,
auf dem Wechsel der Zuleitung von Gas und Gebläsewind beruhenden
Winderwärmungsapparate machte sich in nicht geringem Maasse die
Schwierigkeit geltend, Verschlussvorrichtungen für die abwechselnd ausser
Benutzung tretenden Zu- und Ableitungsöffnungen anzubringen, welche,
ohne undicht oder gar durch die starke Erhitzung zerstört zu werden,
doch eine verhältnissmässig leichte Handhabung ermöglichen, eine Auf-
gabe, deren Lösung theils durch die hohe und wechselnde Temperatur,
theils durch die Ablagerungen von Staub an den Dichtungsflächen
erschwert wird. Bei dem ziemlich bedeutenden Umfange, welchen die
Querschnitte der betreffenden Oeffnungen besitzen, und der starken
Pressung, mit welcher bei grösseren Hochöfen der Wind durch die
Kammer hindurchzieht, hat jede an und für sich nicht einmal sehr
erhebliche Undichtigkeit in dem Verschlusse jener Oeffnungen einen
bedeutenden Windverlust zur Folge; und der ziemlich geringe Erfolg,
welchen die früheren Cowperapparate im Laufe der sechziger Jahre
fanden, beruhte wenigstens zum Theil auch auf der Mangelhaftigkeit
jener Verschlüsse, welche sich bald verzogen und dermaassen undicht
wurden, dass wegen allzu bedeutender Windverluste die Apparate wieder
ausser Thätigkeit gesetzt werden mussten.
Am einfachsten offenbar kann die Einrichtung zur Absperrung
des kalten Windes sein. Ein gut gearbeiteter Schieber vermag hier den
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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 428. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/488>, abgerufen am 22.12.2024.
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