Devi, Raschette's Eisenerzröstofen. Oestr. Ztschr. für Berg- u. Hüttenwesen 1875, Nr. 43; Berg- und hüttenm. Ztg. 1875, S. 419; Polyt. Centralbl. 1875, S. 1475.
W. J. Taylor, An Ore roasting furnace. Transact. of the Amer. Inst. of Min. Eng. vol. IX, p. 304.
P. W. Hofmann, Verwerthung der Schwefelkiesrückstände auf Eisen. Ztschr. d. Ver. Deutsch. Ing., Bd. 18, S. 522; Polyt. Centralbl. 1874, S. 1477.
E. Röhrig und R. Hass, Die Eisenerze der Bidasoa und ihre Behandlung durch Rösten und Auslaugen. Berg- und hüttenm. Ztg. 1873, S. 357.
Verarbeitung von Kupferkies haltenden Spatheisensteinen auf Roh- eisen. Ztschr. d. Ver. Deutsch. Ing. 1872, S. 480.
J. Zeman, Notizen aus der Adelberthütte in Cladno. (Rösten, Auslaugen). Technische Blätter 1870, S. 149; Dingler's Polyt. Journal, Bd. 198, S. 32.
J. Jacobi, Neue Methode zur Entfernung und Verwerthung der Phos- phorsäure aus Eisenerzen. Bayrisches Industrie- u. Gewerbeblatt 1871, S. 187; Dingl. Polyt. Journ., Bd. 201, S. 245.
Gautier, Ueber das Entphosphorn der Eisenerze in Cladno. Berg- und hüttenm. Ztg. 1876, S. 8.
VII. Das metallurgisch-chemische Verhalten des Eisens und seiner Begleiter.
1. Allgemeines.
Chemisch reines Eisen lässt sich zwar auf chemischem Wege her- stellen, besitzt aber keine technische Wichtigkeit. Man erhält es durch Reduction von reinem Eisenoxyd oder auch reinem Eisenchlorür im trockenen und von fremden Gasen (Arsenwasserstoff, Schwefelwasserstoff) reinem Wasserstoffstrome. Aus Eisenoxyd entsteht hierbei in niedriger Temperatur ein graues pyrophorisches Pulver; in höherer Temperatur erhält man weisslich glänzende Blättchen. Aus Eisenchlorür dagegen entsteht eine glänzende Schicht metallischen Eisens, in welcher sich mitunter deutlich ausgebildete Würfel erkennen lassen. Das reine Eisen krystallisirt demnach im regulären Systeme.
Wie sämmtliche übrige Metalle besitzt das Eisen die Fähigkeit, sich mit anderen Metallen sowohl als Metalloiden zu legiren, d. h. mit ihnen Vereinigungen von metallischem Charakter einzugehen, deren physikalische Eigenschaften oft nicht unerheblich von denen der Be- standtheile im nicht legirten Zustande abweichen, deren Zusammen- setzung aber -- abweichend von der Zusammensetzung einer chemi- schen Verbindung im eigentlichen Sinne -- unabhängig ist von den Atomgewichten und innerhalb gewisser Grenzen in beliebigen Gewichts- verhältnissen erfolgen kann, ja, nicht selten vollständig unbeschränkt ist.1)
1) Die aus früherer Zeit her noch vielfach gebräuchliche Beschränkung des Begriffes "Legirung" auf die Vereinigungen von Metallen mit Ausschluss der Metal- loide entspricht nicht dem thatsächlichen Verhalten der letztgenannten Körper, welche mit den Metallen gar häufig Legirungen von unbeschränkter Zusammensetzung ein-
Literatur.
Devi, Raschette’s Eisenerzröstofen. Oestr. Ztschr. für Berg- u. Hüttenwesen 1875, Nr. 43; Berg- und hüttenm. Ztg. 1875, S. 419; Polyt. Centralbl. 1875, S. 1475.
W. J. Taylor, An Ore roasting furnace. Transact. of the Amer. Inst. of Min. Eng. vol. IX, p. 304.
P. W. Hofmann, Verwerthung der Schwefelkiesrückstände auf Eisen. Ztschr. d. Ver. Deutsch. Ing., Bd. 18, S. 522; Polyt. Centralbl. 1874, S. 1477.
E. Röhrig und R. Hass, Die Eisenerze der Bidasoa und ihre Behandlung durch Rösten und Auslaugen. Berg- und hüttenm. Ztg. 1873, S. 357.
Verarbeitung von Kupferkies haltenden Spatheisensteinen auf Roh- eisen. Ztschr. d. Ver. Deutsch. Ing. 1872, S. 480.
J. Zeman, Notizen aus der Adelberthütte in Cladno. (Rösten, Auslaugen). Technische Blätter 1870, S. 149; Dingler’s Polyt. Journal, Bd. 198, S. 32.
J. Jacobi, Neue Methode zur Entfernung und Verwerthung der Phos- phorsäure aus Eisenerzen. Bayrisches Industrie- u. Gewerbeblatt 1871, S. 187; Dingl. Polyt. Journ., Bd. 201, S. 245.
Gautier, Ueber das Entphosphorn der Eisenerze in Cladno. Berg- und hüttenm. Ztg. 1876, S. 8.
VII. Das metallurgisch-chemische Verhalten des Eisens und seiner Begleiter.
1. Allgemeines.
Chemisch reines Eisen lässt sich zwar auf chemischem Wege her- stellen, besitzt aber keine technische Wichtigkeit. Man erhält es durch Reduction von reinem Eisenoxyd oder auch reinem Eisenchlorür im trockenen und von fremden Gasen (Arsenwasserstoff, Schwefelwasserstoff) reinem Wasserstoffstrome. Aus Eisenoxyd entsteht hierbei in niedriger Temperatur ein graues pyrophorisches Pulver; in höherer Temperatur erhält man weisslich glänzende Blättchen. Aus Eisenchlorür dagegen entsteht eine glänzende Schicht metallischen Eisens, in welcher sich mitunter deutlich ausgebildete Würfel erkennen lassen. Das reine Eisen krystallisirt demnach im regulären Systeme.
Wie sämmtliche übrige Metalle besitzt das Eisen die Fähigkeit, sich mit anderen Metallen sowohl als Metalloiden zu legiren, d. h. mit ihnen Vereinigungen von metallischem Charakter einzugehen, deren physikalische Eigenschaften oft nicht unerheblich von denen der Be- standtheile im nicht legirten Zustande abweichen, deren Zusammen- setzung aber — abweichend von der Zusammensetzung einer chemi- schen Verbindung im eigentlichen Sinne — unabhängig ist von den Atomgewichten und innerhalb gewisser Grenzen in beliebigen Gewichts- verhältnissen erfolgen kann, ja, nicht selten vollständig unbeschränkt ist.1)
1) Die aus früherer Zeit her noch vielfach gebräuchliche Beschränkung des Begriffes „Legirung“ auf die Vereinigungen von Metallen mit Ausschluss der Metal- loide entspricht nicht dem thatsächlichen Verhalten der letztgenannten Körper, welche mit den Metallen gar häufig Legirungen von unbeschränkter Zusammensetzung ein-
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Literatur.
Devi, Raschette’s Eisenerzröstofen. Oestr. Ztschr. für Berg- u. Hüttenwesen
1875, Nr. 43; Berg- und hüttenm. Ztg. 1875, S. 419; Polyt. Centralbl. 1875,
S. 1475.
W. J. Taylor, An Ore roasting furnace. Transact. of the Amer. Inst. of Min.
Eng. vol. IX, p. 304.
P. W. Hofmann, Verwerthung der Schwefelkiesrückstände auf Eisen.
Ztschr. d. Ver. Deutsch. Ing., Bd. 18, S. 522; Polyt. Centralbl. 1874, S. 1477.
E. Röhrig und R. Hass, Die Eisenerze der Bidasoa und ihre Behandlung
durch Rösten und Auslaugen. Berg- und hüttenm. Ztg. 1873, S. 357.
Verarbeitung von Kupferkies haltenden Spatheisensteinen auf Roh-
eisen. Ztschr. d. Ver. Deutsch. Ing. 1872, S. 480.
J. Zeman, Notizen aus der Adelberthütte in Cladno. (Rösten, Auslaugen).
Technische Blätter 1870, S. 149; Dingler’s Polyt. Journal, Bd. 198, S. 32.
J. Jacobi, Neue Methode zur Entfernung und Verwerthung der Phos-
phorsäure aus Eisenerzen. Bayrisches Industrie- u. Gewerbeblatt 1871,
S. 187; Dingl. Polyt. Journ., Bd. 201, S. 245.
Gautier, Ueber das Entphosphorn der Eisenerze in Cladno. Berg- und
hüttenm. Ztg. 1876, S. 8.
VII. Das metallurgisch-chemische Verhalten
des Eisens und seiner Begleiter.
1. Allgemeines.
Chemisch reines Eisen lässt sich zwar auf chemischem Wege her-
stellen, besitzt aber keine technische Wichtigkeit. Man erhält es durch
Reduction von reinem Eisenoxyd oder auch reinem Eisenchlorür im
trockenen und von fremden Gasen (Arsenwasserstoff, Schwefelwasserstoff)
reinem Wasserstoffstrome. Aus Eisenoxyd entsteht hierbei in niedriger
Temperatur ein graues pyrophorisches Pulver; in höherer Temperatur
erhält man weisslich glänzende Blättchen. Aus Eisenchlorür dagegen
entsteht eine glänzende Schicht metallischen Eisens, in welcher sich
mitunter deutlich ausgebildete Würfel erkennen lassen. Das reine Eisen
krystallisirt demnach im regulären Systeme.
Wie sämmtliche übrige Metalle besitzt das Eisen die Fähigkeit,
sich mit anderen Metallen sowohl als Metalloiden zu legiren, d. h.
mit ihnen Vereinigungen von metallischem Charakter einzugehen, deren
physikalische Eigenschaften oft nicht unerheblich von denen der Be-
standtheile im nicht legirten Zustande abweichen, deren Zusammen-
setzung aber — abweichend von der Zusammensetzung einer chemi-
schen Verbindung im eigentlichen Sinne — unabhängig ist von den
Atomgewichten und innerhalb gewisser Grenzen in beliebigen Gewichts-
verhältnissen erfolgen kann, ja, nicht selten vollständig unbeschränkt ist. 1)
1) Die aus früherer Zeit her noch vielfach gebräuchliche Beschränkung des
Begriffes „Legirung“ auf die Vereinigungen von Metallen mit Ausschluss der Metal-
loide entspricht nicht dem thatsächlichen Verhalten der letztgenannten Körper, welche
mit den Metallen gar häufig Legirungen von unbeschränkter Zusammensetzung ein-
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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/263>, abgerufen am 21.11.2024.
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